Pangäa
Samstag, 23. Dezember 2006
Erde - Planet der Irrationalität
Die 10 AF-Hyperthalions, die um die Erde schwebten, erwachten langsam zum Leben. Der am Heck schwebende Astralring setzte sich langsam in eine Rotationsbewegung. Immer schneller begann er zu rotieren und summte leicht dabei, als wäre ein Schwarm Bienen in ihm gefangen oder würde ihn gar antreiben.
Schließlich bildeten sich kleine, noch kaum sichtbare Funken im Inneren des Kreises. Diese wuchsen rasch zu Blitzen heran, zuerst zaghaft, doch dann wurden diese immer stärker und ein kleiner optischer Sturm tobte in dem Ring. Als sich die Kräfte immer mehr aufschaukelten, riss ein stecknadelgroßes Loch im Raum auf und öffneten das Tor zur Astralwelt. Die starken Energien der Blitze zerrten an dem Loch und öffneten es langsam.
Eine in allen Farben schimmernde Flüssigkeit war langsam zu sehen in dieser Öffnung, als diese immer weiter wuchs und schließlich nach einigen Momenten den Ring vollkommen ausfüllte.
Der Ring selbst drehte sich nun mit Höchstgeschwindigkeit, als starke Astralbögen auf die Oberfläche des AF-Hyperthalions einschlugen und es aktivierten. Es virbrierte unter der Kraft des Astralflusses und sog so viel wie möglich in sich auf. Langsam wurde es transparent und man konnte das Inneren sehen, dass noch immer aus wirr gewundenen Gängen bestand, die diesmal jedoch die Energie des Astralflusses gegenseitig aufschaukelte und so verstärkte.
Diese neue Generation von Hyperthalions brauchte keinen Startimpuls von Außen. Es erzeugte ihn einfach selbst und riss riesige Energiemengen aus einer anderen Dimension.
Die Menschen der Erde sahen verwundert auf, als selbst am hellsten Taghimmel hell leuchtende Punkt zu sehen waren. Niemand konnte sich einen Reim darauf machen, doch man vermutete die Elohim dahinter. Ein Lichtschauspiel, für die Bewohner der Erde? Oder nein, das waren vermutlich die versprochenen Reperaturen an der Ozonschicht. Enki hatte es doch gesagt, und er war der Nette.
Enki selbst sah aus dem Orbit zu. Alle Elohim hatten bereits die Erde verlassen und warteten in einem Orbit, auf das Gesamtsystem aufpassend und alles kontrollierend.
Schließlich leuchtete die Spitze, die Mündung, eines jeden AF-Hyperthalions auf und...
Bad-Tibira: Planet der Ruhe
Strahlen purster Lebensenergie schossen herab auf Bad-Tibira. Die 10 AF-Hyperthalions hämmerten mit aller Kraft Astralenergie auf das errechnete Zentrum des Planeten, eines Astralflusskondensators. Die Materie, die von den Strahlen durchdrungen wurde, verhielt sich äußerst merkwürdig. Überall entlang des Strahles bildeten sich spontan Objekte oder Lebensformen. Einige davon waren bekannt, andere wiederum wurden noch nie von einem Bewohner von Bad-Tibira gesehn. Seltsam anmutende Insekten schwirrten plötzlich aus dem Strahl, mitten unter dem Wasser erschien ein armer Affe der sofort ertrank und 10 Kilometer über der Erdoberfläche wurde eine Waschmaschine erzeugt, die daraufhin zum Erdboden raste, um dort zu zerschellen.
Die reine Kraft des Lebens ließ überall entlang des Strahles wild gewordene Erinnerungen und Aufzeichnungen an Leben und Materie entstehen, als die 10 Strahlen sich in der Mitte trafen und ein 20 Kilometer breites Loch in den Kern des Planeten rissen, gefüllt mit Astralfluss. Ein neues Dimensionsloch.
Kurz darauf schüttelten
Schuruppak - Planet des äußeren Krieges
heftige Erschütterungen Schuruppak durch. Sud konnte aus dem Orbit erkennen, wie sich langsam gewaltige Risse in Schuruppak bildeten, als enorme Kräfte im Inneren des Planeten zerrten.
Jederzeit nun.
Es konnte nicht mehr allzulange dauern.
Schließlich
Eridu - Planet der Diplomatie
zerbrach Eridu. Mehrere Zehntausend Kilometer im Durchmesser messende Planetenbrocken wurde aus dem Zentrum geschleudert und eine Druckwelle breitete sich aus, die jedoch nicht groß genug war, dass sie die drei Sonnen verschieben hätte können. Ein gigantisches, pulsierendes Loch im Raum war aus dem Explosionszentrum zu sehen, als ein Riss im Raum ein enormes Loch zum Astralfluss gerissen hatte
Nichts und niemand überlebte diese Zerstörung.
Der Planet Eridu war vollkommen zerfallen, Millionen Eridaner starben auf einen Schlag.
Eridu wurde vollkommen ausgelöscht.
Neburo - Planet des Gleichgewichts
Vier Elohimraumschiffe feuerten konzentriert auf die Hyperthalions um Neburo, als das Universum Virgo langsam zu schaukeln begann ob der gewaltigen Zerstörungsorgie der 5 Planeten des Pangäa-Ringes. Eridu war in größere Brocken zerborsten, Neu-Eridu zerfiel fast zu Staub, ebenso die Erde. Schuruppak und Bad-Tibira leisteten mehr Widerstand, doch schließlich zerbrachen auch diese Planeten und alle hinterließen gigantische Wunden im Raum, aus denen Astralfluss herausschoss, gleich Blut aus aufgerissenen Pulsadern.
Neburo zerbarst unter der gewaltigen Einwirkung der Feuerkraft von 4 Hyperthalions und Virgoe schwankte etwas mehr, doch beruhigte sich langsam wieder. Die Massenbalance war gehalten. Die Rechnung ging auf, die Elohim hatten Recht behalten. Sie würden Virgo nicht aus der Bahn werfen, das war nicht ihr Ziel.
Ob es auf Neburo eine Zivilisation gegeben hatte, wollte Enlil nicht nachsehen lassen.
Notwendige Opfer.
Trümmerfeld Neu-Eridu - Planet des inneren Konfliktes
Die Rebellen hatten es nicht stoppen können.
Nudimmud lächelte süffisant und stellte sich Enlil vor auf der Excalibur, wie dieser wohl wie ein großer Feldherr auf seinen ehemaligen Planeten blicken würde. Sie hatten es geschafft, soweit so gut.
Die Pangäa-Einheit von Neu-Eridu trieb kurz im All, losgelöst von ihrem Untergrund, als Nudimmud das Startsignal übermittelte und die Perlmuttartigen Einlassungen der tiefschwarzen "Knospe des Lebens" aufleuchteten. Kurz darauf bildete sich ein kleiner, stark leuchtender Wirbel an der breiten Unterseite des Gerätes und saugte Astralflüssigkeit aus dem aufgerissenen Dimensionsloch.
Wir sind die Zecken des Lebens.
Wir saugen das Blut des Lebens auf klaffenden Wunden.
Wir kennen kein Erbarmen.
Erde
Enki beobachtete mit leichten Tränen in den Augen das Trümmerfeld der ehemaligen Erde.
Er hasste es, seine ehemalige Schöpfung belügt haben zu müssen. Doch hätten sie davon gewusst, hätten sie wohl unzählige Atomraketen auf die nun mehr arbeitende und Astralflüssigkeit speichernde Pangäa-Einheit geschossen. Zwar wären dies veraltete Waffen gewesen, dennoch wusste er nicht, ob sie alle davon neutralisieren hätten können. Das Risiko wäre einfach zu groß gewesen.
Tut mir leid, Lulus...
Keine Ozonschicht mehr für euch...
Kein Leben mehr...
Keine Erde...
Experiment Menschheit ausgelaufen.
Enki seufzte.
Eridu
Mit strahlenden Augen beobachtete Enlil die funktionierende Pangäa-Einheit und den Strom an Astralfluss, den diese aus dem Dimensionsloch riss.
Und die Leute hatten ihn verrückt genannt!
Natürlich mussten die Kondensatoren vernichtet werden.
Sie hätten niemals soviel Energie wie sie benötigen würden einfach so herausbekommen. Man musste schon eine gewaltige Wunde in den Astralfluss schlagen, um genügend absaugen zu können.
Es waren doch bloß 5 Planeten.
Wieso hatten sich manche Elohim wohl beschwert?
Enlil verstand sie nicht.
Sie würden ihre Heimat wieder erhalten und mussten dafür nur 5 Planeten opfern. Nagut, 6, wegen des Massegleichgewichts.
Doch die Elohim hatten im Laufe ihrer Geschichte viel mehr Völker ausgelöscht als jetzt bei diesem Projekt. Er verstand es einfach nicht.
Es waren doch nur irgendwelche Lebewesen.
Bad-Tibira
Nugig hatte Seron und seinen Sohn in sein Quartier verwiesen. Er wollte unter keinen Umständen, dass diese sahen, was sie ihrem Volk und ihrem gesamten Planten antun würden. Er dachte sich, dass sie nachher einfach nach Eridu fliegen würden und dort weiterhin Seron anlügen könnten. Die Rückkehr wäre einfach unmöglich oder nein noch besser, Nugig würde sich wünschen, dass Seron für immer bei ihm bleiben würde, im Himmelsreich. Er konnte ihm einfach nicht sagen, dass seine ehemalige Heimatwelt nun nicht mehr war und er daran Schuld trug.
Nugig fühlte sich dreckig, als die Pangäa-Einheit einen grellen Strahl abfeuerte und konstant und weiterhin Unmengen an Astralflüssigkeit aus dem Dimensionsloch riss.
Sephiroth
Das Sephiroth lag ruhig im Raum, flankiert von 5 ausgerichteten Hyperthalions.
Neu-Eridu.
Larak.
Sippar.
Schuruppak.
Bad-Tibira.
Am Weltallhorizont zeichneten sich kleine Lichtpunkte ab, die rasch heller wurde. Als diese näherkamen, wurden sie zu gewaltigen Röhren gleißender Energie und ein Kontrolltechniker des Sephiroths aktivierte rasch einen Schalter.
Die Ringe um die Hyperthalions begannen viel schneller als die anderen um die der ehemaligen Planeten zu rotieren und bauten ein schimmerndes Energiefeld auf.
Soweit, sogut.
Schließlich trafen die Strahlen mit leichter Verzögerung auf die Energiefelder auf.
Der Strahl von Larak auf das Larak-Hyperthalion, Sippar auf Sippar und so weiter.
Das Kraftfeld hinter den Hyperthalions konzentrierte den Strahl in einem Punkt. Energien, die nicht dort auftrafen, lenkte das Kraftfeld einfach in die Mitte.
Schließlich brach ein dünner, hochkonzentrierter Strahl auf die Hyperthalions, die kurze Zeit darauf ebenfalls eine konstante, dicke Energieentladung auf die Antimateriekugel des Sephiroth abgaben.
Das Herzstück des Sephiroth, umgeben von einem sich spiralförmig windenden Gebilde, zerbrach langsam und träge.
Der Kontrolltechniker blickte gespannt auf dem Fenster und traute seinen Augen nicht.
Schemenhafte Konturen von Sternen bildeten sich.
Sie flackerten zwar noch, doch man konnte sie deutlich sehen.
Dort, das Sternbild Wagenreiter!
Und dort, der Fischer!
Und dort...
Oh mein Gott.
Eridu.
Excalibur
Enlil stand lächelnd auf der Brücke und empfing den Bericht des Sephiroth.
Die Mission war ein voller Erfolg gewesen. Zwar musste die Maschine noch einige Monate laufen, damit wirklich die gesamte Information an Erinnerungen stabil in der hiesigen Welt existieren konnten, doch es war alles wieder da.
Die Heimat. Endlich. Amelia.
Lächelnd blickte er auf die Pangäa-Einheit herab, die unablässig Energie aus dem Dimensionsloch zog und diese konzentriert Richtung Sephiroth abfeuerte.
Blut für Blut.
Alhym - 23. Dez, 09:06
Raumschiff Excalibur
Umlaufbahn um Eridu/Larak
Enlil schritt nervös die Kommandobrücke der Excalibur auf und ab.
"Bericht" verlangte er.
"Alle Schiffe haben die Planeten verlassen Sir. Die Pangäa-Einheiten sind funktionsbereit, die AF-Hyperthalions ebenso, kein Planet meldet irgendwelche Probleme. Das Sephiroth ist ebenfalls funktionisbereit. Wir können jederzeit starten."
"Gut gut" murmelte Enlil und ging weiterhin nervös auf und ab.
Es war zu einfach!
Wieso hielt ihn niemand auf? Jemand musste ihn doch aufhalten, oder hatten sie wirklich so gut ihre Absichten verschleiern können?
"Wie ist der Zustand der 4 Hyperthalions um Nerubo?" fragte Enlil.
"Die sind ebenfalls einsatzbereit"
Nerubo. Ein weiteres kalkuliertes und notwendiges Opfer in diesem Schauspiel.
"Was macht das Zohar?"
"Nichts, Sir. Mammi meldet, dass sie es unter Kontrolle haben. Es wird zu 99,9% Wahrscheinlichkeit nicht agieren können, solange wir es beschießen"
"Gut gut" murmelte Enlil erneut und blieb stehen.
Hatte er etwas übersehen? Was wussten die Elohim?
Es gab Schicksal. Den interessierte das wohl nicht.
Auch hatte sich kein Anthropomorph blicken lassen.
Die Massenbalancerechnung war tausendfach durchgerechnet worden, sie würde keine Probleme ergeben.
Das Zohar war ausgeschalten worden, ebenso potentielle Feinde. Schuruppak meldete keine Probleme mehr mit den Temenos.
Alles lief gut.
Zu gut.
Er traute der Sache nicht, doch ein Zurück gab es jetzt sowieso nicht mehr.
Entweder hier und jetzt, oder niemals wieder.
Also hier und jetzt.
"Meine Damen und Herren" begann Enlil eine kleine Ansprache, "heute schreiben wir, die großartige Rasse der Elohim, Geschichte. Mit all unserem Wissen werden wir Schicksal austricksen, seinen grausamen Plan der Vernichtung umgehen und unsere Heimat Eridu wieder auferstehen lassen. Danach werden wir uns vereint, mit neuer Kraft, als neue, starke Elohimrasse, diesen Bastard vorknöpfen. Wie, weiß ich noch nicht. Aber er wird nicht ungeschoren davonkommen, dass verspreche ich euch. Wir haben unseren Forschungsdrang, unsere hohe Entwicklung, die Spitze der Evolution in Ganz Nehemiah, mit Blut bezahlen müssen, als Eridu vernichtet wurde. Das ist eine himmelhochschreiende Ungerechtigkeit! Wir werden es korrigieren! Unser Blut wird nicht umsonst geflossen sein! Blut ist, wie jeder hier weiß, der Träger zahlreicher Informationen, so wie der Astralfluss. Diesen werden wir anzapfen, ihn bluten lassen, und so unsere Heimat wieder zum Leben erwecken! Wir haben mit Blut bezahlt, wir werden mit Blut bezahlen lassen. Wir geben uns nicht zufrieden mit Tröpfchen. Wir wollen Literweise Blut, um 100 Lichtjahre Nichts wieder in unsere gelobte Heimat zu verwandeln.
Meine Damen und Herren.
Startkommando senden.
Lasst das Tier bluten."
Alhym - 23. Dez, 08:53
Planet Bad-Tibira
Innenraum der Pangäa-Einheit
Die aufgehende Sonne schien auf die Knospe des Lebens, die Pangäa-Einheit auf Bad-Tibira.
Seron, der Fischer und Vater, den Nugig vom Boot gerettet hatte, betrachtete in ruhiger Morgenstimmung den Sonnenaufgang, als die Strahlen über das Meer unter ihm tanzten. Er sahr wenige Flugvögel in das Wasser eintauchen, auf der ewigen Suche nach nahe an der Oberfläche schwimmenden Fischen. Einige hatten Glück und kamen mit teilweise dicken Brocken wieder aus dem Wasser, bis sie sich schließlich Richtung Festland zurückzogen, um dort ihr Festmahl mit ihrer Familie zu teilen.
Seltsam.
Er vermisste seine Frau überhaupt nicht. Nicht, dass sie eine schlechte Ehefrau gewesen sei, aber es war viel aufregender und spannender, dem obersten Gott von Bad-Tibira zu dienen. Diesem schien das zwar ein wenig Ungehagen zu bereiten, dennoch tat Seron es gerne.
Sein fauler Sohn schlief wohl noch, ach ja, die Jugend. Hält nichts mehr aus, früher war alles besser.
Seron ging in die extra für ihn eingerichtete Küche.
Die Götter speisten normalerweise nur, indem sie zu Geräten gingen, ein gewisses Mahl orderten und dieses auf mysteriöse Art und Weise plötzlich aus dem Nichts erschien. Diese Machtdemonstration der Götter war schon beeindruckend gewesen, als Seron sie das erste Mal gesehen hatte! Dennoch kam es ihm langweiliger vor, als richtiges Kochen. Zwar hatte er bis jetzt kaum selbst gekocht, doch mit der Zeit die er nun hier verbracht hatte, wurde er immer besser und fand schließlich sogar einen gewissen Reiz an der Sache.
Man musste auf Kochzeiten aufpassen, ebenso auf die richtige Temperatur und die Abmischung von Gewürzen. Manche neutralisierten sich gegenseitig, andere wiederum verstärkten ihren Geschmack und einige schienen absoult garnichts anzurichten.
Gekonnt öffnete er einige Eier und versuchte sich an einer neuer Variante von Rührei, diesmal mit Yenari-Kraut als Beigabe anstatt mit Bennol-Wurzel. Die hatte Nugig nicht so geschmeckt und er wollte seinen Gott zufriedenstellen. Vielleicht sprang etwas für ihn heraus.
Er goß Pflanzenöl in eine Pfanne und ließ es auf kleiner Flamme heiß werden, brach die Eier und verrührte das Ganze rasch zu einer klumpigen und doch lockeren Masse.
Perfekt.
Nun noch das Yenari-Kraut beifügen. Abschmecken. Herrlich! Es schmeckte tatsächlich besser. Ob er seiner Frau davon erzählen sollte? Soweit er sich nun erinnern konnte, schien sie nicht mit Yenari-Kraut zu würzen, er würde dies bei Gelegenheit vorschlagen.
Er kippte alles aus der Pfanne auf einen Teller und stellte diesen in ein kleines, boxförmiges Gerät.
"Stoppen" sagte er und ein kurzer Lichtblitz hielt das Gericht in der Zeit gefangen, konstant warm, solange, bis man es wieder brauchte. So konnte man schwere Sachen kochen und dann noch viele weitere Dinge erledigen, bevor man sie schließlich wieder abholte und so frisch genießen konnte, wie man sie in das göttliche Gerät gestellt hatte.
Seron ging zu dem Netz voller Kando - Früchte und nahm an die 20 heraus. Er presste sie von Hand aus und ließ den köstlichen Saft samt ein wenig Fruchtfleisch, Nugig mochte nicht zuviel, in eine Kanne laufen. Ein sauberes Glas noch geholt, "Freigeben", den Teller mit dem Rührei und alles auf einem goldenen Tablett serviert.
Das Frühstück war fertig.
Er ging mit dem Tablett nach draußen und sah bereits Nugig am Tisch stehen, der auch den Sonnenaufgang beobachtete.
"Guten Morgen Herr, ich habe euch Frühstück gemacht" sagte Seron und stellte das Tablett auf den Tisch.
Nugig lächelte verlegen mit einem Gesichtsausdruck der zu sagen schien "Das war doch nicht nötig gewesen", doch setzte sich und aß das Frühstück mit herzhaften Hunger auf.
Nach dem Frühstück wischte er sich mit einer Serviette den Mund und sah dann nachdenklich Seron an.
"Wie sehr hängst du an deiner Frau?" fragte Nugig ihn.
"Wieso?" fragte Seron verwundert.
Nugig sah nocheinmal kurz den Sonnenaufgang an, als er sich wieder zu Seron drehte und schließlich sagte "Würde es dir und deinem Sohn gefallen, mich in die Weiten des Himmelsreichs zu begleiten?"
"Ich hänge garnicht an ihr!" lächelte Seron fröhlich.
"Na dann" antwortete Nugig leicht schmunzeln und trank genüsslich seinen Saft auf Ex.
Alhym - 23. Dez, 08:36
Freitag, 22. Dezember 2006
Die Menschheit hat in ihrer Geschichte bereits zwei große Weltkriege geführt.
Der erste wurde ausgelöst durch die Ermordung des Thronfolgers der Österreichisch-Ungarischen Donaumonarchie in Sarajevo, Bosnia-Herzegovina. Der damalige europäische Superstaat hat lächerliche Forderungen an die bosnische Regierung gestellt, die einfach von vorhinein nicht akzeptierbar waren und die zum Krieg führen hätten sollen. Tatsächlich erfüllten die Bosnier alle Auflagen bis auf eine, nämlich dass KuK - Beamte mitermitteln sollten. Wer in Österreich lebt und österreichische Beamte kennt, wird den Widerstand der Bosnier gegen diese haarstreubende Forderung verstehen.
Die Donaumonarchie verstand nach der Ablehnung dieser keinen Spaß mehr und startete einen Krieg, Deutschland hineinziehend. Bald folgten weitere europäische Länder und weil England eben mal nichts besseres zu tun hatte als US Schiffe zu versenken, waren die USA ebenfalls rasch beteiligt daran.
Österreich-Ungarn verlor den Krieg, die Monarchie zerfiel und übrig blieb ein ungefähr gitarrenförmiges Gebilde, von einem späteren Politiker als "ideologische Missgeburt" bezeichnet, der jedoch selbst nichts Besseres zu tun hat, als Ortstafeln hin und herzurücken, anstatt dass er sein Bundesland regiert.
Der zweite große Krieg wurde ebenfalls mehr oder minder von Österreich erzeugt, auf jedenfall traf ein Spermium auf eine Eizelle in Österreich, so dass schließlich Adolf Hitler aus einer Gebärmutter schlüpfte. Für viele unverständlich, war Hitler dennoch ein Mensch und kein Teufel, jedoch ist es für manche viel einfacher Hitler zu entmenschlichen, als die Tatsache zu akzeptieren, dass Menschen zu solch grausamen Dingen fähig sein könnten. Denn kurze Zeit nach dieser Erkenntnis fällt das Licht auf einen selbst, da man ebenfalls ein Mensch ist und theoretisch zu so etwas fähig sein könnte.
Hitler wollte Kunst in Wien studieren, wurde jedoch dort abgewiesen und fand sich kurze Zeit später darauf in Deutschland wieder, wo er als schreiender junger Mann in die NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschland) einging. Zwar ist nichts einzuwenden gegen Nationalismus, da man stolz auf sein Land sein sollte, gegen Soziales sowieso nichts und Arbeiter bilden das Grundgerüst der Gesellschaft, selbst der grundsätzliche Gedanke von einer nationalsozialitischen Partei ist nicht verkehrt, wenn man nicht ein paar Schrauben locker hat und dem Ganzen Ausländerhass hinzufügt.
Deutschland hatte offenbar nur verloren, weil es von bösen Ausländern verraten wurde im Ersten Weltkrieg und nicht deswegen, weil es komplett hinrissig war einen 3 Fronten Krieg zu führen. Juden waren anscheinend für alles Böse verantwortlich, jedenfalls sagte dies ein russisches Dokument von damals, obwohl nach Hitler die Russen auch ein zweifelhaftes Volk waren. Wieso er ihnen also Glauben schenkte bleibt im Dunkeln, generell kann angenommen werden, dass er, ebenso wie die Donaumonarchie damals, bloß einen Vorwand für einen Krieg suchte.
Schließlich überfiel er Polen und die Tschechoslowakei, Frankreich und viele weitere Staaten und maßte sich an die Welt beherrschen zu wollen. Stalin, der damals sowjetische Führer, tolerierte das alles noch, da Hitler wohl erstmal die Drecksarbeit in Europa für ihn erledigen sollte. Selbst Japan war begeistert davon und versuchte sich an der Eroberung der USA mit einem völlig undurchdachten Punktangriff auf Pearl Harbor. Zwar gingen sehr viele Schiffe der USA verloren, doch ein Millionenstaat mit fast endlosen Soldaten war nun auf der Seite der Allierten. Da hätte Japan eventuell noch einmal mehr nachdenken sollen.
Schließlich resultierte der Zweite Weltkrieg im Selbstmord Hitlers, zwei Atombomben auf Japan und der Schaffung der Vereinten Nationen, eine Schattenorganisation die gelegentlich Mahnungen ausspricht, aber keine Nation kümmert sich darum, ungefähr so wie als wenn man ein Parkstrafzettel bekommt.
Bis zur Ankunft der Elohim verlief alles prima, bis auf Spannungen zwischen den USA und der UdSSR, die sich nun mehr aufgelöst hatte und ganz neue Staaten hinterließ.
Niemand hatte einen Weltkrieg angefangen.
Bis jetzt.
Darum war es viel verwunderlicher, dass einstmalige Verbündete nun gegeneinanderstanden. Die Kriegsformel hier war simpel: USA stoppen, bevor diese Unsinn anstellen. Französische, Spanische, Englische und Deutsche Schiffe steuerten die Ostküste an, Japan und Russland folgte von der Westküste, da diese noch eine Rechnung offen hatten. Es galt, die USA an ihren Plänen gegen die Elohim zu stoppen. Keine der anderen Nationen empfand die Elohim als eine Bedrohung, sollte man diese nicht provozieren. Genau das hatten jedoch die Egomanen USA vor und das passt keiner Nation. Da die USA noch nie Diplomatie verstanden hatte, griff man lieber prophylaktisch an, bevor man einem Texaner das Alphabet der guten Sitten erklären musste.
Enki wusste von so viel Dummheit nichts, als er befahl, alle zur Tonwiedergabe fähigen Geräte der Welt mit seinem Mikrophon zu synchronisieren, um diesen Krieg zu beenden, noch bevor dieser angefangen hatte.
"Staaten der Erde!" begann Enki seine Rede an alle Nationen der Welt, "hier spricht Enki, ein Gott. Oder Elohim, je nachdem. Die genaue Bezeichnung meiner Selbst ist unwichtig, viel wichtiger ist, dass ich immer ein Freund der Menschen war. Mein Bruder Enlil war das zum Großteil nicht. Ja, er hat einmal in der Vergangenheit beinahe die Erde ausgelöscht und ja, er hat vor Kurzem die Stadt New York in Schutt und Asche verwandelt und das ist traurig. Doch was macht ihr? Anstatt eure Gehirne einzuschalten, reagiert ihr mit euren Hormonen und bekriegt euch gegenseitig. Ihr wollt die Elohim an Zerstörung stoppen und produziert sie selbst. Ich muss sagen, langsam kann ich meinen Bruder teilweise verstehen. Wir wollen keinen Weltkrieg. Das könnte unser Projekt gefährden. Also, meine Kinder, hört mir gut zu, denn ich werde nicht so wie Enlil reagieren und einfach weitere Gebäude zerstören nein. Ich mache euch einen fairen Vorschlag. Wenn ihr euren Krieg hier und jetzt beendet, noch bevor er begonnen hat, werden die Elohim die Ozonschicht für euch reparieren und Treibhausgase, die ihr selbst produziert habt, abbauen. Eure bevorstehende Klimakatastrophe wird abgewendet werden."
Daraufhin wartete Enki einige Minuten, ob eine Antwort eingelangt war. Viele europäische Staaten begrüßten das Angebot, ebenfalls afrikanische und teilweise aus Asien. Doch aus den Vereinigten Staaten kam keine Antwort. Gerade dort, wo sie kommen hätte sollen.
Es gab aber noch immer Plan B.
"Meine Kinder, vor allem die der USA. Hört mir noch einmal zu" fuhr Enki in einer zweiten weltweiten Rede fort, "mein Angebot scheint euch nicht großzügig genug, ihr wollt nicht einlenken. Nun, lasst mich folgenden Vorschlag anhängen: Werdet ihr den Krieg nicht stoppen, werden wir ihn stoppen. Ihr mögt euch Fragen wie? Nun, wenn wir die Ozonschicht reparieren können, können wir sie auch vollkommen vernichten. Außerdem können wir Milliarden von Tonnen an Methan in die Atmosphäre pumpen. Die Menschheit würde zu Tode gekocht werden. Die gesamte Menschheit. Solltet ihr in eurer unendlichen Weisheit nicht auf unser Friedensangebot eingehen...dann werden wir auf unsere Art und Weise Frieden schaffen."
Enki fühlte sich zwar leicht schäbig nach der zweiten Rede, jedoch wusste er, dass ein wenig Drohungen Wunder bewirken konnten.
Kurz darauf kam eine Antwort der USA, dass sie kein Interesse an kriegerischen Handlungen mehr hatte und großzügig das unterwürfige Angebot der Elohim annehmen würden, den Treibhauseffekt zu stoppen. Enki schmunzelte leicht und nahm sich vor, den überheblichen Ton dieser Nation zu vergessen.
Was er sich nicht vornahm, war, sein Angebot tatsächlich in die Tat umzusetzen.
Wenn Enlils Plan funktionieren würde, hätten die Menschen sowieso keine Verwendung mehr dafür, also wozu extra Arbeit aufhalsen?
Der weltweite Krieg war verhindert worden und Enki lehnte sich entspannt in seinem Raumschiff zurück, die 10 AF-Hyperthalions aus einem sicheren Orbit beobachtend.
Bald würde es losgehen.
Alhym - 22. Dez, 02:27
Dienstag, 19. Dezember 2006
Erich von Däniken, war unter den Forschern des Themengebietes "Paläo-SETI", ein Pionier.
Paläo-SETI beschäftigte sich mit der Theorie, dass außerirdische Wesen in der Vergangenheit der Erde eben diese besucht hatten und dort unterschiedliche Einflüsse auf die Menschen ausgeübt hatten.
Die oft von anderen Forschern belächelten Paläo-SETI-Anhängern sahen in den alten Religionsüberlieferungen der Welt eindeutige Hinweise, die diese Theorie unterstützten.
Von Däniken, der es geschafft hatte ein Interview mit Enki zu ergattern, war überglücklich.
Der lebende Beweis für seine Theorie saß vor ihm in einem Stuhl und wartete auf Fragen von ihm, dem Pionier der Theorie, der als erster Mensch der Neuzeit eine Chance auf Informationen zur damaligen Situation hatte.
Nach einer freudigen Begrüßung griff von Däniken in seine mitgebrachte Tasche und zog einen Notizblock, einen Kugelschreiber und ein Diktiergerät heraus. Er stellte das Diktiergerät auf den Tisch vor ihnen und betrachtete die Liste der vorgefertigten Fragen an Enki, dem Gott aus der Antike.
"Es freut mich sehr, überaus, dass ich diese Chance erhalten konnte, Enki. Ich möchte das Interview mit einer einfachen Frage beginnen: Was hat sie, die Götter, dazu bewegt, wieder die Erde zu besuchen?" begann von Däniken das Interview.
"Wir müssen ein Projekt hier erledigen." antwortete ihm Enki.
"Darf ich fragen, um was es in dem Projekt geht?"
"Ja. Aber ich kann nicht darauf antworten, entschuldigen Sie bitte."
"Oh. Naja, auch kein Problem. Nächste Frage: Was denken Sie, hat Ihre Ankunft auf der Erde nun für Auswirkungen auf die Erde und dessen Bevölkerung?"
"Das kann ich schwer abschätzen. Jedoch dürfte die Zerstörung der Stadt New York nicht gerade zu einem freundlichen Empfang beigetragen haben. Wir möchten uns noch einmal in aller Öffentlichkeit für diesen Vorfall entschuldigen. Mein Bruder Enlil ist manchmal sehr hitzköpfig und nicht sehr nervenstark."
Von Däniken schüttelte wissend als auch leicht traurig den Kopf und notierte dies sogleich, um dem gedruckten Interview später mehr Flair zu geben. Von Däniken, der mitfühlende Schweizer! Perfekt.
"Einige Menschen auf der Erde haben schon seit geraumer Zeit daran geglaubt, dass die Götter unserer Geschichte bloße Außerirdische waren. Was wollen Sie diesen Menschen nun mitteilen, jetzt, da Sie ihnen Gewissheit geschenkt haben?"
"Hm..." Enki musste kurz überlegen, als er schließlich antwortete, "Ihr hattet wohl recht."
Leicht enttäuscht von dieser plumpen Antwort, machte sich von Däniken eine Randnotiz, ob er nicht mithilfe künstlerischer Freiheit diese Antwort irgendwie heroischer umbiegen konnte.
"Ich habe Ihnen vor dem Gespräch einige meiner Bücher zukommen lassen und Sie darum gebeten, diese kurz zu überfliegen und meine Theorien zu bestätigen und Detailinformationen zu enthüllen, wie es damals wirklich aussah. Zum Beispiel der Bau der Pyramiden oder die Sintflut."
"Das haben Sie ja, und ich habe ihre Bücher auch gelesen, 3 davon um genau zu sein" antwortete ihm Enki, der sowieso derzeit nichts Besseres zu tun gehabt hatte.
"Und?" fragte von Däniken leicht ungeduldig nach.
"Mir wurde schlecht nach dem dritten Buch."
"Ähm, wie bitte?"
"Ja, schlecht. Meiner Meinung nach sind diese Bücher nichts weiter als populär-wissenschaftlicher Schrott" antwortete Enki kühl.
"Aber...SIE sind doch der lebende Beweis dafür, wieso soll meine Theorie also Schrott sein?!" entfuhr es von Däniken.
"Ich sagte nicht, dass die Theorie Schrott wäre. Ihr Schreibstil ist es. Entschuldigen Sie bitte, dass ich eine wissenschaftliche Ausbildung genossen hatte und ein gewisses Niveau erwarte beim Verfassen von Theorien und keinen Märchenromanstil. Sie zweifeln in Ihren Büchern nicht einmal an ihrer Theorie, Sie stellen Sie als ultimativ wahr dar. Die Wissenschaflter, die gegen Ihre Theorie sind und die Sie so kritisieren mit Ihren Methoden...Sie tun genau das Selbe, nur von der anderen Richtung her. Das ist keinen Deut besser und trägt nicht zum Verständnis unter den Menschen bei."
"Bitte?!" sagte von Däniken erzürnt, "Sie werfen mich in einen Topf mit den Verneinern der Wahrheit, mit den Leugnern meiner Theorie?!"
"Ganz genau. Ein Elohimkind könnte das weitaus wissenschaftlicher schreiben, als Sie."
"Was für eine Frechheit!" rief von Däniken aufgeregt, "kein Wunder, dass die Menschen von damals sich gegen die Götter auflehnten, wenn diese solche Attitüden an den Tag legen!"
"Das hat zwar andere Gründe, aber ich bin mir sicher, dass in ihrem nächsten Buch genau dieser Vorfall hier jetzt stehen wird als Grund mit Seitenhieben auf die Elohimwissenschaft."
"Skandal!"
In diesem Augenblick trat ein weiterer Elohim näher an Enki heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr, der daraufhin die Augen weit aufriss.
"Die Lulus tun was?!" sagte er entsetzt.
"Jetzt lenken Sie nicht vom Thema ab, Sie Möchtegerngott!" sagte von Däniken.
"Ruhe!" befahl Enki. "Es sieht nämlich ganz danach aus, als wenn Ihre ach so geniale Rasse der Menschen sich dazu entschlossen haben, Krieg gegeneinander zu führen. Weltweit. Ich weiß noch nicht warum, aber solche Scharmützel und Kriegsspielchen brauchen wir jetzt nicht."
"Es herrscht Weltkrieg?" fragte von Däniken besorgt.
"Ja, es sieht danach aus. Ausgehend von der USA"
"Die USA? Aber wieso?"
"Ich sagte ich weiß es noch nicht. Aber ich, als Freund der Menschen, werde dies beenden. Das können sie ruhig auch noch aufschreiben, Guten Tag, ich habe noch zu tun."
Alhym - 19. Dez, 22:54
Planet Erde (Elohim - Name: Sippar)
Unterirdisches, geheimes Konferenzzimmer irgendwo in den USA
Das unterirdische Konferenzzimmer war gefüllt mit den Vertretern der wichtigstens, jedenfalls nach Ansicht der USA wichtigsten, Nationen der Erde.
Ein großer runder Tisch ermöglichte Blickkontakt zu allen Personen und bessere Kommunikation. An der Wand hing eine große Weltkarte der Erde, die von einem riesigen LCD-Monitor angezeigt wurde und es so ermöglichte, interaktiv gewisse Daten und Graphiken einblenden zu lassen.
"Die Welt, allen voran die Vereinigten Staaten, stehen ihrer schwierigsten Prüfung gegenüber, meine Herren" begann George W. Bush, "Gott will uns, seine Kinder, prüfen. Er will, dass wir und vor allem Gottes Nation, die USA, diese Prüfung bestehen und so zu neuer Macht kommen, erstrahlend im Glanz des Sieges."
"Ich glaube nicht an ihren Gott." warf der indische Abgeordnete kurz ein und erhielt als Dank dafür einen schroffen Blick von Bush.
"Ich bin mir sicher, ihre Kuhgötter wollen das Selbe" sagte Bush daraufhin leicht schmunzelnd.
"Wir haben überhaupt keinen Kuhgott" antwortete ihm der indische Abgeordnete erneut und gelassen.
"...dann halt diese mehrarmigen, halbnackt pornographischen Darstellungen von Frauen, die sie als Götter ansehen" sagte Bush.
"Kali?"
"Bitte?"
"Meinten Sie Kali?"
"Was ist ein Kali?"
"Eine Göttin. Mehrarmig und so" sagte der indische Abgeordnete. "Göttin des Todes und der Zerstörung als auch der Erneuerung."
"Das ist nett. Ja, die glaubt an das." antwortete ihm Bush und wollte fortsetzen.
"Kali hat aber niemals die USA erwähnt. Und soweit ich mich erinnern kann, gab es die USA auch damals zu Zeiten Jahwes nicht, was so ungefähr 8.000 Jahre in der Vergangenheit liegen müsste".
Bush seufzte leicht. Wieder so ein andersgläubiger Sturkopf.
"Hören Sie, dann hat Kali vielleicht nicht alle Informationen von Gott und Gott wollte das Geheimnis der USA noch für sich aufsparen, das hätte den damaligen Arabern nicht gefallen denke ich. Die hätten glatt Jesus bei Selbstmordanschlägen vernichten."
"Jesus war Araber" warf der französische Abgeordnete ein.
"Ja, stimmt, aus dem Gebiet wo heute Israel liegt ungefähr, oder? Also da wohnten doch damals eher arabische Menschen, nicht wahr?" sagte Putin, der russische Abgeordnete zufrieden zu Bush lächelnd.
"Keine Ahnung" warf der deutsche Abgeordnete ein, "aber ein Amerikaner war er sicher nicht."
"Ja, dann hätte er wohl Jesus Xtreme geheißen" lachte der Inder.
"Immer mal sachte, meine Herren! Ich ziehe nicht über eure Religionen her, als sie bitte nicht über die Religion von Gottes Staat!" funkte Bush dazwischen.
"Ja, ich und meine Kuhgötting der mehrfachen Arme Kali entschuldigt sich bei Ihnen, Mister Bush"
"Danke" antwortete dieser und fuhr mit seiner ehemaligen Rede fort, "Wie ich sagte, unser Gott und diverse andere Götter stellen uns vor eine Prüfung, die die USA meistern werden."
"Ahem"
"Ja, Putin?" seufzte Bush.
"Erstens behaupten die Elohim die damaligen Götter gewesen zu sein, zweitens haben diese Götter ihnen gezeigt was sie mit New York machen konnten, ich würde das nicht eine Krise bewältigen nennen."
"Putin..."
"Ja, alter Freund?"
"Halt die Klappe. Die Elohim sind keine Götter, das sind brutale Außerirdische" schnaubte Bush wütend, "Die haben New York einfach so in Schutt und Asche gelegt! Wer, außer komplett kaltherzigen Wesen, würde denn so etwas machen?"
"Russland hat das einmal überlegt" sagte Putin ruhig. "Wir sind wohl kaltherzig gewesen."
"So meinte ich das nicht" antwortete ihm Bush und rutschte langsam nervös auf seinem Stuhl herum.
"Achso? Erklären Sie mir Kommunisten doch mal, wie Sie das gemeint haben."
"Ach komm...ich hab dich nicht Kommunist genannt, wieso bringst du das jetzt ins Spiel?"
"Weil ich eigentlich einer bin, George."
"Ich dachte Russland ist nicht mehr kommunistisch?"
"Ich dachte Amerika ist das Land der freien Meinungsäußerung"
"Touché" sagte der französische Abgeordnete, "Könnte ich etwas Freedom Fries haben?"
Bush sah den französischen Abgeordneten wütend an. Irgendwie verlief die Diskussion nicht so wie er dies erwartet hatte.
"Dafür entschuldigen wir uns, das war ein Fehler" sagte er schließlich.
"Moment, bei wem entschuldigt ihr euch? Beim alten oder neuen Europa?" fragte schließlich der englische Abgesandte.
"Vielleicht weiß mein Kuhgott rat, ich werde rasch aus ranziger Milch die Zukunft lesen" spottete der Inder.
"Nimm meine Freedom Fries, die triefen vor Fett, da kannst du sicher etwas herauslesen und sei es bloß ein Herzinfarkt"
"Meine Herren! Ich muss vielleicht eingestehen, dass die USA in der Vergangenheit viele Fehler begangen hat. Und ich werde mich hier und jetzt dafür entschuldigen. Dennoch, steht die Welt vor einer schweren Krise und wir müssen diese gemeinsam bewältigen."
"Unter Federführung der USA nehme ich an?" fragte Putin.
"Natürlich" antwortete ihm George W. Bush siegessicher.
"Die Nation mit all diesen Fehlern, die als einzige die Elohim direkt provoziert hat und deren Stadt New York nun in Schutt und Asche liegt? Dieses USA?"
"Bitte, lass uns nicht wieder damit anfangen. Welches Land außer den USA sollte sonst diese Fähigkeiten haben?!"
"Keine Ahnung" antwortete ihm Putin, "Russland wohl nicht, wenn ich mir den Film Armaggedon ansehe, wo ein betrunkener russischer Offizier an Bord der MIR es schafft diesen alten Sowjetschrotthaufen zu zerstören, während die USA die Welt rettet".
"Vergessen Sie bitte nicht Independence Day, wo die USA als einzige etwas von Computerviren gehört hat" warf der Inder erneut ein.
"Ja oder" mampfte der französische Abgeordnete seine Freedom Fries, "Core, wo die USA den Erdkern wiederherstellen, den sie selbst ruiniert haben. Ich glaube meine Herrschaften, wir können wieder gehen, wir sind hier sowieso unnütz"
"Die Ansicht teile ich zwar nicht, dass wir unnütz sind, aber ich denke, wir sollten die Elohim nicht weiter provozieren. Sie wollen nur etwas auf dem Nordpol bauen und besiedeln für einige Zeit unseren Orbit, den sie danach wieder freigeben werden. Ich sehe hier keine große Bedrohung für die Erde" sagte der deutsche Abgeordnete.
"Meine Herren! Bitte! Wir haben hier die einmalige Gelegenheit die Welt vor dem sicheren Untergang zu schützen und Sie wollen einfach wegsehen?"
"Kuh Kali sagt: Muh. Das heißt ja"
"Ja, George-Genosse"
"Freedom Fries Fight? Ohne mich"
"Wir Deutschen wissen bereits, was weltweiter Krieg auslösen kann. Ohne uns."
"Das kann doch nicht wahr sein! Eine unsere Städte wurde vernichtet, die Elohim haben die Erde und die Menschheit, die ganze zivilisierte Welt attackiert! Die Achse des Bösen wurde erweitert von Iran, Irak und Nordkorea zu UND Elohim, denken Sie doch mal nach!" rief Bush aufgeregt.
"Nein, George" sagte Putin ruhig, "die Welt wurde nicht angegriffen, sondern die USA. Die USA sind, meines letzten Wissensstandes nach, nicht die Welt. Wir haben sogar friedliche Beziehungen zu den Elohim aufgebaut. Ein sehr netter Mann namens Enki hat sich darum bemüht, er ist einer dieser Außerirdischen"
"Bitte?! Sie schließen Frieden mit den Feinden der Zivilisation?!" sagte Bush irritiert.
"Ebenfalls" antwortete der französische Abgeordnete rasch, "Sie haben uns sogar ein wenig mit Technologie geholfen zur besseren Verwertung von Abfällen"
"Uns haben sie die Nahrungsmittelversorgung verbessert" sagte der Inder.
"Die Welt lehnt sich also gegen die USA auf? Gegen Gottes Staat?!"
"Nein. Die Welt will einfach nicht einen sinnlosen Kampf für die USA führen. Und Gott ist das ewige Töten in seinem Namen auch leid, egal wer es tut. Meine Herren, George, entschuldigen Sie mich, ich werde gehen" sagte Putin und stand auf.
"Ich werde auch gehen, das hier ist nicht unsere Angelegenheit." fügte der französische Abgeordnete hinzu und stand ebenfalls auf, gefolgt vom Rest der Diplomaten, die kurz darauf den Raum verließen und einen verduzten George W. Bush zurückließen.
Jetzt musste wohl die USA alleine die Welt retten.
Wie machte man das?
In Hollywood funktionierte so etwas immer.
Es müsste eigentlich ganz leicht gehen.
Alhym - 19. Dez, 00:40
Montag, 18. Dezember 2006
Dreisonniger Planet Eridu (Elohim-Name: Larak)
Platz des Friedens
Die Eridaner konnten in den letzten Wochen auf dem Platz des Friedens wundersame Erlebnisse beobachten. Das Heavengate war eines Tages auf einmal komplett verändert gewesen. Der ehemalige Wasserring bestand nun aus Metall und gelegentlich öffnete es sich und präsentierte nun einen Wasserkreis anstatt eines Metallkreises. Die wiedererstarkte Heavengate-Sekte, nun wieder eine Religion, versuchte sich mit der Erklärung, dass die Götter Eridu nun wohlgesinnter seien und ihnen das Reisen durch das Heavengate vereinfachen wollten. Wie genau man es aktivierte war zwar noch immer unklar, doch diese Offenbarung würde auch noch kommen, laut dem Hohen Priester der Religion.
Unter dem Volk ging jedoch das Gerücht herum, dass ihr ehemaliger Thronfolger Beneloh, der nun mehr im Zohar verweilte, dafür verantwortlich war. Sozusagen ein Geschenk für seine Heimat.
Das Zohar an sich war das zweite Seltsame, dass die Eridaner sahen; oder viel mehr, kaum mehr sahen. Der einst münzgroß am Firmament schimmernde rosa Lichtkreis war nun verschwunden und es konnte nur noch mit Teleskopen ein schwaches Pünktchen ausgemacht werden, dort, wo das Zohar sich befand. Diese Tatsache irritierte und verängstigte viele Eridaner, beeinträchtige den alltäglichen Ablauf des Lebens auf Eridu aber kaum.
Schließlich landete an diesem Morgen das vorerste letzte Sonderbare auf Eridu, in Form eines tiefdunklen, schwarzen Raumschiffes, dem ein bärtiger, schwarzhaariger Mann in edler, dunkel gehaltener Kleidung entstieg.
Zunächst stand er einfach nur da und wartete.
20 Minuten verstrichen, bis er schließlich leicht genervt und etwas lauter sagte: „Soll ich erst nach eurem Führer verlangen, bevor ich hier begrüßt werde?“ und daraufhin weiterwartete.
Einige Eridaner waren zum Palast gelaufen und hatten die Wachen informiert, dass ein Vertreter einer neuer außerirdischen Spezies gerne Enkidu sprechen würde.
Dieser warf sich daraufhin in Schale mit seinen edelsten Kleidern, bestehend aus Gold und reich verziert mit seltenen Kristallen, und machte sich samt einer Gefolgsschaft, dem planetaren Vertreter der Phytonen und einer Leibwache auf den Weg zu dem wartenden Mann, der sich mittlerweile in den Schatten eines nahen Baumes gesetzt hatte.
Als er die Gruppe um Enkidu ankommen sah, erhob er sich, putzte sich Staub von seinem Gewand und schritt auf Enkidu zu, ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht.
„Willkommen auf Eridu“ begrüßte Enkidu ihn so respektvoll er nur konnte, „Bitte entschuldigen Sie die etwas längere Wartezeit, ich wurde recht spät über Ihre Ankunft informiert, Herr?“
„Enlil. Das Herr ist nicht nötig. Wie ist Ihr Name?“ sagte Enlil lächelnd.
„Ich bin Enkidu, der Herrscher dieses Planeten. Dies dort ist der Vertreter der Phytonen, einer auf Pflanzen basierten Rasse hier auf Eridu, Nolingere“.
Nolingere verbeugte sich auch kurz vor Enlil, als dieser in sich hineinschmunzelte.
Eridu und Enkidu. Offenbar hatten die Elohim in der früheren Geschichte des Planeten einen großen Einfluss auf ihn. War es nicht sogar Enkis Planet gewesen, bevor er nach Sippar versetzt wurde? Enlil wusste es nicht mehr genau, er würde es noch herausfinden, rein Interesse halber.
„Es freut mich, Sie alle kennenzulernen, meine Herren. Auch die bewaffnete Garde hinter Ihnen.“ sagte Enlil schließlich.
„Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“ antwortete ihm Nolingere, „wir hatten in unserer Geschichte bereits ein Problem mit außerirdischen Invasoren“.
Enlil sagte mit freundlicher Stimme, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe. Er und sein Volk wären nicht hier, um Eridu zu besiedeln oder Gewalt auszuüben.
Es kam Enlil zwar seltsam vor, diese Gedankengänge zu haben. Verzicht auf Gewalt war in letzter Zeit nicht seine Stärke gewesen, dennoch wollte er diesem Planeten kein unnötiges Leid zufügen. Er erinnerte ihn zu sehr an sein Eridu.
Zwar hatte es nicht drei Sonnen wie dieses Eridu, aber dennoch konnte die Sonne seiner Heimat manchmal in gewissen Teilen des Kontinents Bethros so stark herunterbrennen, dass sie annähernd die hier herrschende Hitze erreichte.
Dieser Gedanke erinnerte Enlil daran, dass er sehr starken Durst verspürte und er trank einen Schluck Wasser aus seiner Wasserflache, die an seinem Hüftgürtel baumelte.
Enkidu schien förmlich seine Gedanken zu lesen, als er Enlil anbot, sich in einen schattigen Raum zurückzuziehen, da Enlil so aussah, als würde er unter der Hitze leiden.
Enlil nahm dankend an und die Gruppe bewegte sich über den Platz des Friedens in Richtung Palast.
Der Palast selbst befand sich auf einem kleinen von Wiesen bewachsenen Hügel, auf dem hie und da ein paar Bäume wuchsen. Ein kleiner Fluss mäandrierte den Hügel entlang und verschwand hinter ihm. Große, erst vor Kurzem Weiß gestrichene Mauern umringten in einem ersten Schutzwall den Palast und man sah die Fahne von Eridu im Wind wehen, mit dem Symbol für Eridu auf ihr: Drei Punkte, einer rot, der andere orange, der letzte gelb. Offensichtlich sollten sie die Sonnen darstellen, dachte sich Enlil.
Als die Gruppe am Heavengate vorbeiging, bemerkte Enkidu, dass dieses offen war und entschuldigte sich kurz bei Enlil, sollte ihn das irgendwie stören. Sie hätten das Gerät nicht unter Kontrolle und es würde sich in letzter Zeit unkontrolliert öffnen und schließen.
„Das macht nichts, das ist wegen uns“ sagte Enlil.
Daraufhin blieb Enkidu verwundert stehen und ein Leibwächter wäre beinah in ihn gelaufen, als er Enlil verwundert ansah.
„Sie haben das Heavengate unter Kontrolle?“ fragte er.
„Ja, wir haben es gebaut. Jedoch nennen wir es Schem“.
„Ich muss sagen, ich bin äußerst fasziniert und begeistert die Erbauer des Heavengates, oh, entschuldigen Sie bitte, des Schems kennenlernen zu dürfen! Sagen Sie, darf ich etwas fragen?“.
„Wir werden nicht verraten, wie man es bedient. Es soll nur unserem Transport dienen“ sagte Enlil kurz und knapp und wollte weitergehen.
„Nein, das wollte ich nicht fragen“ erwiderte Enkidu, der diese Information jedoch auch gern gewusst hätte.
„Sondern?“ fragte Enlil mit leicht hochgezogener Augenbraue.
„Mich interessiert, ob Sie wissen, wieso die beiden Materialien des Schems auf einmal vertauscht sind?“
„Oh, das. Das waren wir. Sehen Sie, wir wollten nicht einfach unsere Technologie zurücklassen, damit sie einfach jeder für was weiß ich was benutzen kann. Es ist unser Eigentum, wir wollen es nicht anderen Rassen einfach so zur Verfügung stellen. Für den Fall, dass dennoch jemand hinter die Funktionsweise des Schems kommen sollten, haben wir hierfür die Stoffe getauscht. Zwar kann man jetzt reisen, doch unsere Rache werden Bewusstlosigkeit und Kopfschmerzen sein“.
Enkidu überlegte kurz und fragte dann vorsichtig, ob das erneute Wechseln auf den Ursprungszustand nun bedeuten sollte, dass die Rasse von Enlil wieder auf Eridu reisen wollte. Er erwähnte dabei nicht, dass dies beinahe wie eine kleine Invasionsvorbereitung wirkte, doch Enlil schien das zu ahnen, als er antwortete: „Wir wollen bloß ein paar Gebäude hier errichten, nichts Schlimmes. Keine Sorge, ich verspreche Ihnen bei meiner Ehre als Vertreter und Anführer der Elohim, dass wir ihren Planeten garantiert nicht besetzen werden.“
Diese Antwort stelle Enkidu vorerst zufrieden, als die Gruppe ihren Gang in den Palast fortsetzte.
Im Palast angekommen befand sich Enkidu und Enlil in einem ruhigen, durch schwere Vorhänge abgeschatteten Raum, der Enkidu als Besprechungsraum galt. Zwei Leibwächter waren geblieben und Nolingere, der Phytonenvertreter, wartete vorerst in einem anderen Raum, um den obersten Herrscher von Eridu mit seinem Gast für einige Minute in Ruhe reden zu lassen.
Enlil trank den servierten Tee, der seiner Meinung nach leicht zu bitter schmeckte, doch ließ sich nichts davon anmerken. Er schien Enkidus Unsicherheit über das Schem zu bemerken und fragte: „Bedrückt Sie etwas?“.
„Um ehrlich zu sein ja“ sagte Enkidu. „Sehen Sie, wir wollen Ihnen keine bösen Absichten unterstellen, garantiert nicht. Aber was für Gebäude planen Sie auf unserem Planeten“ und hierbei betonte er das Wort „unser“.
„Eine große, unbemannte Forschungsstation“ log Enlil und stellte seine Teetasse auf den Tisch. „Wir wollen nicht in die natürlichen Abläufe des Planeten eingreifen und errichten somit nur diese Station, die dann in eine unbewohnten Gebiet den Planeten und das Leben auf ihm analysieren kann.“
„Das klingt noch immer etwas nach Ausspionieren der Lage für mich, Sie müssen mir verzeihen. Wir wurden bereits einmal besetzt und dabei zerstört“ sagte Enkidu und Enlil täuschte Überraschung vor, als dieser erwiderte „Zerstört? Dafür sehen Sie mir sehr lebendig aus“.
Enkidus Gesichtsmimik verdunkelte sich kurz, als er schließlich einen Schluck Tee trank.
„Sehen Sie, es ist kompliziert. Eridu wurde bereits vernichtet. Doch mein Sohn hat sich geopfert, damit das Zohar uns wieder auferstehen lassen kann. Ich will Sie damit nicht langweilen, es ist nur...auch schwer davon zu reden, ich habe meinen Sohn verloren dabei. Obwohl ich weiß, dass er noch auf die eine oder andere Weise weiterlebt, bekümmert es mich trotzdem. Ich weiß nicht, ob Sie das irgendwie nachvollziehen können“.
„Doch, ich habe meine einzige Tochter verloren“ antwortete Enlil bekümmert, doch fing sich rasch wieder. „Darf ich fragen, sollte es nicht zu schwer zu erzählen sein, wie Eridu vernichtet wurde damals?“.
„Natürlich, und mein Beileid.“
„Danke, ebenfalls“.
„Danke. Auf jedenfall, die Zerstörung wurde durch eine Waffe namens Hyperthalion erzeugt. Von irgendeiner Rasser erbaut, die es anscheinend nicht mehr gibt, die Antiker. Ich weiß nicht, ob sie von ihnen bereits gehört haben.“
„Doch, einiges bereits“ antwortete Enlil ruhig.
„Also ist diese Rasse doch weithin bekannt unter anderen Außerirdischen? Ich habe gehört, ich weiß nicht ob es stimmt, aber ich habe gehört, dass diese Rasse sich mit den Hyperthalions selbst vernichtet hat. Sie haben es verdient, meiner Meinung nach. Wer mit so einer unkontrollierten Macht spielt, hat eine gerechte Strafe dafür verdient. So sehe ich das“.
„Ansichten sind verschieden“ antwortete Enlil knapp, als er langsam aufkommende Wut unterdrückte.
„Sie sind also anderer Ansicht?“ fragte Enkidu nach.
„Durchaus. Ich denke, dass jede Rasse ein Recht auf Leben hat, ebenso die Antiker. Natürlich passieren mit Technik immer wieder gewisse Unfälle, manche leichter und manche schwerer, selten so verheerende wie damals. Dennoch denke ich nicht, dass die Antiker damit ihr Recht auf Leben verwirkt haben oder, um es so auszudrücken, die Gunst ihres Gottes verspielt haben.“
„Ihre Ansicht klingt fast so, als würden sie von den Antikern in der Jetztzeit sprechen. Doch diese wurden alle ausgelöscht, meiner Meinung nach“.
„Da habe ich andere Informationen“ antwortete ihm Enlil und nahm noch einen Schluck Tee.
„Wirklich?“ fragte Enkidu erstaunt, der sich sehr für Wissenschaft interessierte, „Würden Sie sie mit mir teilen, wenn es nicht unter Geheimhaltungspflicht ihres Volkes fällt?“
„Sehr gerne, deswegen bin ich ja hier“ sagte Enlil und stellte das Teetässchen erneut ab.
„Ach? Wollten Sie hier nicht eine Forschungsstation errichten?“.
Enlil merkte, dass Enkidu langsam wieder nervös wurde. Er wollte ihn nicht zu sehr in die Enge treiben, damit er die nächsten Worte besser verdauen konnte. Nach kurzem Überlegen, wie er dies nun ausdrücken sollte, sagte er: „Die Antiker leben noch. Sie waren und sind noch immer wissbegierig. Sie werden ihrem Planeten absolut gar nichts tun. Ihr Name für sich selbst ist Elohim.“
Enkidu riss seine Augen weit auf.
„Sagten Sie nicht, Ihr Volk...?“
„Ja, mein Volk ist das Volk der Elohim. Wir sind das, was sie Antiker nennen. Wir sind die, ohne Lebensrecht.“
„Oh, entschuldigen Sie bitte, dass wusste ich nicht!“ entfuhr es Enkidu, der seinen Planeten nun in einer ernsthaften Gefahr und Krise sah. Er hatte unwillkürlich einen Vertreter einer enorm fortgeschrittenen Rasse beleidigt und hoffte, dieser hätte kein allzu kurzes Temperament und ein sehr schlechtes Kurzzeitgedächtnis. Bis jetzt macht es den Eindruck, als könnte Enlil sich Sachverhalte rasch merken und dass er ruhig und gelassen sei. Teilweise Beruhigung resultierte daraus für Enkidu.
„Das ist schon vergessen. Bitte, verzeihen Sie meine Geheimniskrämerei, aber wir kennen die Geschichte von Eridu bereits gut. Wir sind zutiefst betroffen, dass eine unserer Waffen ihren Planeten damals zerstört hat. Doch seien Sie versichert, dies war ein altes und bereits fehlerhaftes Modell. Wir werden Eridu in keinster Weise angreifen oder Schaden zufügen. Dennoch müssen wir hier einige wichtige Gerätschaften aufbauen. So zum Beispiel die Forschungsstation und leider auch 10 Weiterentwicklungen von Hyperthalions im Orbit stationieren.“
Der Schock saß tief, als Enkidu seinen Tee, den er gerade trank, in hohem Bogen aus dem Mund ausspuckte.
„Bitte?! Sie wollen 10 dieser Monsterwaffen in unseren Orbit bringen?! 10?! Allein eines hat Eridu bereits vernichtet!“
„Ich verstehe Ihre Sorge, Enkidu. Seien Sie versichert, dass keine dieser Waffen fehlerhaft funktioniert und keine wird explodieren und Eridu dabei vernichten. Sie dienen nur als Energieverstärker für ein weit von Eridu abgelegenes Projekt unsererseits. Die Menschen von Eridu werden nicht zu Schaden kommen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort als Ehrenmann. Und um guten Willen zu zeigen, werde ich Ihnen die Funktionsweise des Schem erklären, damit auch sie mit dem Gerät auf weit entfernte Planeten reisen können. Was halten Sie davon, Enkidu?“.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll...“ antwortete er kurz und schien in Gedanken versunken. Doch Enlil wollte nicht, dass Enkidu zuviel nachdachte. Er wollte bloß, dass er seinen Worten Glauben schenkte und die Elohim in Ruhe auf dem Planeten arbeiten lassen würde, ohne lästige Aufstände oder Kriege. Davon hatte er genug in letzter Zeit gehabt.
„Ich werde Ingenieure schicken, die Ihnen bei der Bedienung des Schems behilflich sein werden. Die 10 Hyperthalions werden nicht auf Eridu zielen und wir werden Raumschiffe unsererseits in der Nähe haben. Somit sind auch wir in Gefahr, sollten diese explodieren, was sie garantiert nicht werden. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Ich werde persönlich auf einem der Raumschiffe sein, dass so in dieser unwahrscheinlichen Gefahrenzone sein wird.“
„Und Sie erklären uns wirklich wie man das Heavengate bedient?“
Enlil nickte freundlich.
„Ja, das ist unser Geschenk an diesen wunderschönen Planeten und sein Volk.“
„Dann muss ich Ihnen danke und kann nur hoffen, dass sie mittlerweile mit ihren eigenen Waffen umgehen können.“
„Das können wir sehr gut“ sagte Enlil etwas kühler und meinte es komplett anders, als Enkidu dies auffasste.
Alhym - 18. Dez, 22:07
Sonntag, 17. Dezember 2006
3 Wochen zuvor
„Öffne die verdammte Tür, Nudimmud!“ schrie Asurbanipal und hämmerte wütend gegen die vor ihm fest verschlossene, metallene Tür.
Asurbanpial hasste eigentlich Gewalt. Vor einigen Wochen hätte er sich auch nie vorstellen können, jemals gewalttätiger zu werden als ein leise gehauchtes „Verdammt“ zwischen zusammengebissenen Zähnen auszustoßen.
Vor dem Einsatz auf Neu-Eridu, der Teil von Enlils Gesamtplan zur Wiederherstellung Eridus war, war Asurbanipal eigentlich ein relaxter Typ gewesen. Er unterhielt sich gern mit anderen Elohim über Philosophie und Literatur, sinnierte mit ihnen über anderen Kulturen von diversen Planten und liebte herausfordernde Brettspiele. Die mochten zwar nostalgisch sein, doch er fand, dass sie dennoch nicht ihren Charme eingebüßt hatten.
Er hatte sich auf Neu-Eridu gefreut. Seine Sammlung klassischer Elohimmusik bei sich, hatte er sich nach erledigter Arbeit desöfteren in sein Zimmer zurückgezogen und dort Opern als auch Sonaten gelauscht. Asurbanipal hatte dabei oft und gerne aus der Fensterluke der Station Alpha, der ersten und größten Station einer Reihe von Elohimstationen auf Neu-Eridu, geblickt. Als gerade die Stimme der Opernsängerin zu einer dramatischen Stelle des Stückes beinahe zu überschlagen schien, beobachtete er gerne die draußen tobenden Schneestürme und die fernen als auch nahegelegenen, rötlich schimmernden Austritte von Astralfluss.
Hier, auf Neu-Eridu, dem einzig toten und nicht bewohnten Planeten des Pangäa-Ringes, trat der Astralfluss sichtlich zu Tage. Einfallende Strahlung der Sonne von Neu-Eridu reagierten mit den Komponenten des ansonst nicht sichtbaren Flusses und ließen ihn rötlich schimmern.
Asurbanipal war gerne, in einem entsprechenden warmen und dichten Schutzanzug gehüllt, raus ins Freie gegangen und war dabei so dicht an die Astralflussfontänen gegangen, wie er es für sicher hielt. Er beobachtete diese gerne und hielt nichts vom Studium von Büchern oder Graphiken. Seiner Meinung nach musste man das Objekt des Interesses live und in seinem natürlichen Lebensraum beobachten, um es wirklich verstehen zu können.
So kam er regelmäßig und oft in seiner Freizeit zu den Astralflussfontänen. Doch eines Tages geschah etwas, dass er sich bei bestem Willen nicht erklären konnte, jedenfalls zu Anfang nicht.
Als er bei einer der Fontänen stand und gerade ein Overture aus der neumodernen Kunstepoche Eridus hörte, fast eine der letzten, bevor es vernichtet wurde, nahm er kurz einige Silhoutten innerhalb des Astralflusses war. Er wollte sich damals die Augen reiben, dies ging jedoch nicht durch die Maske hindurch. Als kurze Zeit später auch noch Stimmen in seinem Kopf auftauchten und die Silhouetten erneut auftraten, diesmal 4 an die Zahl, in Elohimänlicher Statur, versuchte Asurbanipal den ersten Schock zu unterdrücken und hörte zu.
Die Stimmen forderten ihn auf, das Projekt von Enlil zu stoppen, hier und jetzt, auf Neu-Eridu. Enlil würde nicht wissen, was er damit anrichten würde.
Als sie wieder verschwanden, ging auch Asurbanipal zurück in die Station Alpha und überlegte, ob er sich dies nur eingebildet hatte oder nicht. Er konnte keine bessere Erklärung finden, als das möglicherweise die Psychopharmka oder sonstige von den Elohim regelmäßig konsumierten, bewusstseinssteuernden Drogen, diese Halluzinationen ausgelöst hatten.
Eigenmächtig setzte er über einige Tage hindurch zuerst die Dosis herab und stoppte schließlich vollkommen die Drogen einzunehmen. Er wusste zwar, dass er rein genetisch bedingt einer Veranlagung zur Paranoia hatte und zu leichten Migräneanfällen, dies nahm er jedoch in Kauf, als er Tage später noch einmal die Astralfontänen besuchte.
Zu seiner Überraschung traf er erneut auf die Silhouetten, die ihre Forderung wiederholten. Diesmal etwas bittender und flehender. Er fragte versuchshalber, mit wem er es hier zu tun hatte.
Die knappe und für ihn unverständliche Antwort war: „Ich bin.“
Asurbanipal war kurz versucht, das erneute Auftauchen der Silhouetten entweder auf Entzugserscheinungen der Drogen zurückzuführen, oder auf seine Paranoia.
Als er dies gestern beim Abendessen mit Elohimkollegen erwähnte, schüttelten manche lachend die Köpfe, doch andere erstarrten fast in der Bewegung, die Gabel knapp am Mund, bleich im Gesicht. Sie hatten das Selbe gesehen und es ebenfalls auf chemische oder sonstige Missverhältnisse im Gehirn zurückführen wollen. Nun glaubte niemand mehr daran und selbst die Elohim an diesem Abend, die diese Erfahrung nicht gemacht hatten, ließen sich von der Echtheit überzeugen.
Nudimmud würde niemals einfach so das ganze Projekt abblasen, er war mehr oder minder ein Schoßhund für Enlil, da war sich Asurbanipal sicher. Er war engagiert und wollte es an die Spitze des Militärs schaffen, wenn das Militär nach der Wiederauferstehung von Eridu aus Dank logischerweise die Kontrolle übernehmen würde. Das war jedenfalls Enlils Ansicht und er konnte überzeugend sein. Asurbanipal fragte sich, ob er jegliche Gewalt gegen sein eigenes Volk zur Erreichung dieses Ziels ausschließen würde, war sich jedoch nicht sicher, was Enlil zu einem sehr unheimlichen und gefährlichen Mann für ihn machte. Doch Asurbanipal war sich sicher, dass man mit Enlil darüber reden konnte.
Jedoch garantiert nicht über das Ende des Projekts und die Aufgabe ihrer Ziele, der Wiederauferstehung von Eridu. Enlil war fast wie besessen von diesem Gedanken und Asurbanipal wusste, was Enlil mit seinen Gegner machte. Nämliche kurzen Prozess, Ankläger Richter und Henker in einer Person.
Somit blieb als einziger Ausweg die Sabotage der Pangäa-Einheit auf Neu-Eridu. Die AF-Hyperthalions konnte man nicht einfach so angreifen und seinen Informationen nach hatten sie nicht einmal einen Selbstzerstörungsmodus integriert. Doch wenn die Pangäa-Einheit hier ausfallen würde, würde zumindest das Projekt verzögert werden und Asurbanipal Zeit und möglicherweise Anhänger auf den anderen Planeten gewinnen können, sollten noch mehr Leute diese Begegnungen dort gehabt haben. Es war ein Glücksspiel, doch Asurbanipal wollte das Risiko eingehen. Ein sicheres und warmes Gefühl tief in seinem Inneren vermittelte ihm, dass diese seltsamen Erscheinungen die ultimative Wahrheit sprachen und dass Enlil im Begriff war, etwas unglaubliches Dummes mit ungeahnten Folgen zu tun.
Heute, am nächsten Morgen, sammelten sich bewaffnete Elohim und starteten ihre kleine Revolutionsversuche auf Neu-Eridu. Es kam zu Feuergefechten in der Station Alpha und Nudimmud ließ den Eingang zur Kontrolleinheit der Pangäa-Einheit, 400 Kilometer Luftlinie entfernt von Station Alpha, hermetisch verriegeln. Theoretische konnte man sie von dort aus in die Luft jagen, für alle Fälle.
„Öffne die Tür oder ich schieß mich durch!“ rief Asurbanipal erneut, diesmal wütender und mit der Waffe im Anschlag, bereit, sich durch die Tür zu schneiden, sollte es nötig sein.
„Niemals, Verräter“ drang die Stimme von Nudimmud durch das kalte Metall, als in einiger Entfernung ein Teil von Station Alpha explodierte. Die Station erschütterte kurz und Asurbanipal hoffte inständig, dass keine lebenswichtigen Systeme daran glauben hatten müssen.
Als nach einigen Moment keine entsprechende Warnung durchgesagt wurde, schoss er kurze Salven auf die Tür, die schließlich unter der hohen Impuls- und Hitzeeinwirkung ihren Dienst versagte und glühend zu Boden krachte, eine Dampfwolke emittierend.
Asurbanipal hustete kurz, ignorierte die Tränen in seinen Augen die das unzweifelhaft ungesunde Gas erzeugt hatten und schritt, getrieben von Paranoia, Wut und leichter Angst in den mit Rauch gefülltem Raum. In der nächsten Sekunde spürte er einen kurzen, dumpfen Schmerz an seinem Hinterkopf und sah grelle Blitze, bevor er bewusstlos auf den Boden zusammenbrach.
Er wachte gefesselt in einer Schleusenkammer zur Außenwelt auf und musste feststellen, dass er keinen Schutzanzug trug. Als er hinter der sicheren Seite der Schleuse das dunkel blickende Gesicht von Nudimmud sah, wusste er, wieso er keinen angezogen bekommen hatte. Melancholisch blickte er aus dem Fenster der Außenschleuse und sah stürmige, -189 Grad kalte Winde gegen die Fassade von Station Alpha peitschen. Zumindest würde es schnell gehen.
„Ihr habt unser Medikamentenlager gesprengt“ sagte Nudimmud durch die Schleusentür hindurch und schüttelte angewidert den Kopf. „Was geht nur in euch vor?“ sagte er schließlich noch traurig.
Als Asurbanipal zu einer Antwort ansetzen und Nudimmud von einem möglichen Fehler Enlils in einer berührenden Ansprache überzeugen wollte, durchfuhr stechender Schmerz jeden Teil seines Körpers.
Nudimmud hatte die Außenluke geöffnet.
Asurbanipal starb einen unrühmlichen Tod und der Rest der rebellierenden Elohim konnte von Nudimmud und den loyalen Elohim innerhalb der letzten drei Wochen ausgeschaltet werden. Das Katz-und-Maus Spiel, Guerillataktiken und Überraschungsmomente sowie täuschend freundliche Verhaltensweisen hatten die Suche nach den restlichen Elohim erschwert, dennoch war sich Nudimmud sicher, dass er nun alle gefunden hatte.
Die übriggebliebenen Elohim waren nun zwar ohne ihre Psychopharmka und schlugen sich mit alltäglichen Leiden und größeren Problemen herum, die sie vorher einfach weginjiziert hatten, doch zumindest war das Projekt nicht mehr gefährdet.
Es würde stattfinden und niemand konnte etwas daran ändern.
Jedenfalls nicht hier auf Neu-Eridu.
Dafür hatte Nudimmud gesorgt und würde von Enlil sicher mit einem hochrangigen Offiziersposten belohnt werden.
Alhym - 17. Dez, 21:34
Samstag, 16. Dezember 2006
Die erste dieser Städte, Eridu,
gab er Nudimmud, dem Führer.
Planet Zuh'Dem (Elohim-Name: Neu-Eridu/Eridu)
Neu-Eridu war der erste, von den Elohim jemals kolonisierte Planet. Mutig machte man sich mit damals als fortschrittlich angesehenen Technologien auf den Weg und gründete hier eine zweite Heimat. Viele weitere Planeten folgten dem Kolonisierungs und Gebietserweiterungsdrang der Elohim und nur wenige davon befanden sich nicht im 100 Lichtjahre Zerstörungsradius. Zwar hätten die Elohim durchaus einen näher gelegenen Planeten zuerst besiedeln können. Doch das wäre keine technische Herausforderung für sie gewesen, deshalb betrachteten sie es damals als langweilig.
Der Planet war schon immer und ist heute auch bloß eine einzige Eiswüste. Viel zu weit entfernt von seiner Sonne, als dass das ewige Eis dort schmelzen könnte, betrachteten die Elohim dies als weitere, gewagte Herausforderung und bestanden sie. Auf Neu-Eridu entdeckten sie zum ersten Mal den Astralfluss und weitere Forschung offenbahrte ihnen das Wissen um den Pangäa-Ring. Neu-Eridu war der einzige, unbewohnbare Planet im 5-er Kreis der Pangäa-Planeten und somit für die Elohim besonders. Einerseits, da austretender Astralfluss normalerweise die Entwicklung von Leben rasch beschleunigte und andererseits, da sie auf keinen Besiedelungswiderstand stießen. Zwar gab es zahlreiche Bakterienarten auf Neu-Eridu, diese wurden jedoch als minderes Leben gesehen, nicht des Intellekts einer höheren Spezies fähig oder gar würdig.
Nudimmud, der jetzige Einsatzleiter auf dem Planeten, der mit der Bewachung der Pangäa-Einheit und der zehn AF-Hyperthalions betraut wurde, machte auf Neu-Eridu, dass nach der Zerstörung von Eridu von den dort ansässigen Elohim bloß nur noch Eridu genannt wurde, machte auf Eridu ebenfalls eine neue Entdeckung.
Jedenfalls war sie neu für ihn, Enlil war diese schon vertraut.
Abgeschnitten von den Hauptverkehrsrouten der Elohim bezüglich Warentransport, war das Überleben auf dem Planeten in den großen, stabil gebauten Wohnhemisphären ein Überlebenskampf und kein -tanz.
Durch den Mangel an Medizin zur Lebensverlängerung und den Mangel an Psychodrogen, verloren manche Elohim ihre "guten Manieren", so nannte es jedenfalls Nudimmud.
Gerade eben stieß er den letzten dieser unmanierlichen Elohim an Bord eines Raumschiffes aus einer Vakuumluke, hinaus ins freie Weltall. Er wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als die Störenfriede zu beseitigen, obwohl ihm dies garnicht behagte.
Als Blut aus den Ohren des im Weltall treibenden Elohim floß, hoffte Nudimmud, dass der Wahnsinn nun ein Ende haben würde.
Er wollte nicht einfach noch mehr töten müssen.
Alhym - 16. Dez, 11:55
Donnerstag, 14. Dezember 2006
Planet Schuruppak
Nach dem Sieg der Elohim über die Temenos
Es war nicht viel übrig geblieben von der ehemaligen Kultur der Temenos.
Die Hyperthalions hatte ganze Arbeit geleistet in ihrem künstlich erzeugten Vernichtungswahn. Große Teile der Oberfläche von Schuruppak waren verbrannt und hie und da waren weite Landstriche, ehemaliges sandiges Gebiet, in eine brüchige Glaswüste umgewandelt worden. 5 Kilometer Krater säumten die Einschlagstellen der Hyperthalionkrater und alles, was sich unglücklicherweise in dem Explosionsradius befunden hatte, war nun zu Staub zerfallen. Nur Gebäude am Rande der Vernichtungskreise hatten in Form von Ruinen als Zeitzeugen der Katastrophe überlebt.
Enlil war sofort weitergereist, um Sippar zu sichern.
Der Rest der Truppen hatte seine Raumschiffe auf Schuruppak stationiert und der Bau der Pangäa-Einheit hatte begonnen. Die Elohim hatten auf ganzer Linie gewonnen, jedenfalls ihrer Meinung nach.
Als nach 2 Wochen Bomben auf der Planetenoberfläche einschlugen, abgefeuert aus einem Orbit um den Planeten, waren die Elohim gezwungen umzudenken. 12 auf der Oberfläche stationierte Raumschiffe gingen verloren, bis die übrigen sicher abheben konnten und zur Verteidigung ihrer Eroberung in den Weltraum wechselten.
Im Orbit selbst fanden die Elohim eine kleine, aber dennoch schlagkräftige Flotte an Temenos Schiffen vor, die aus irgendeinem Planetensystem angerückt sein mussten. Offenbar hatte sich die Information über die Formwandlungsschwäche der Elohimraumschiffe verbreitet, als mehr Elohimraumschiffe abgeschossen wurden im Zuge ihrer Anpassung an den Kampf.
Dennoch waren die übrigen Temenosschiffe kein Problem für die verbliebenen, schlagfertigen Truppen an Elohim.
Es ärgerte den Kommandanten zwar sehr, dass er die Möglichkeit eines überraschenden Gegenschlages aus einer Selbstherrlichkeit heraus für komplett ausgeschlossen gehalten hatte, aber die Elohim behielten die Oberhand und wehrten tapfer den Angriff ab.
Daraufhin jedoch stationierten sie Patroullienschiffe im Orbit, die seit diesem Tag routiniert ihre Runden zogen und nach verdächtigen Aktivitäten Ausschau hielten. Zwar passierte nichts dergleichen mehr. Doch ein Verlust von insgesamt 22 Raumschiffen war zuviel für die sowieso schon angeschlagenen Elohim.
Die Vernichtung ihrer Heimat hatte sie einfach zuviel Ressourcen gekostet, als das man einfach so den Verlust von 22 Raumschiffen schlucken konnte.
Alhym - 14. Dez, 00:01