Philosophie

Dienstag, 12. Juni 2007

Existenz

Willkommen lieber Leser!

Ich werde versuchen, hier eine philosophische Abhandlung zu schreiben über alles; ja, schlichtweg alles. Dabei werde ich versuchen, Fakten von Glauben und Wissen von Vermutungen zu trennen und persönliche Meinung gut sichtbar zu kennzeichnen. Ich habe die Hoffnung, dass dieser Text und die folgenden dich, werter Leser, zum Denken anregen wird. Sei es eine Erschütterung deines momentanen Weltbilds und dass du beginnst dich zu fragen. Was? Das ist egal. Einfach nur fragen, denn fragen an sich ist wichtig, um Wahrheit von Lüge zu trennen, Scheinglaube und Irrtum zu verbannen.
Mit etwas Glück kann ich diese kleine Abhandlung auch noch verständlich und gut nachvollziehbar halten. Es ist ein schweres Unterfangen, dennoch denke ich, dass es gut gelingen kann.

Beginnen wir mit einem der wichtigsten Kernthemen der Philosophie.
Die Existenz.

Was wissen wir über diesen sehr abstrakten Begriff? Klar, wenn etwas existiert, ist es da. Es ist etwas, und nicht Nichts. Es ist schwer und fast schon unmöglich Existenz selbst zu definieren und funktioniert meiner Meinung nach nur über den Gegensatz der Nicht-Existenz. Die Nicht-Existenz wäre, wenn es etwas nicht gibt. Nirgends im gesamten Weltall beziehungsweise in allen "Ebenen", sollte es solche geben wie zum Beispiel das Jenseits. Würde man alles verstehen, alles wissen, alles sehen können, würde man dieses Objekt oder diese Sache dennoch nicht finden, da sie nicht existiert.

Dieser Gegensatz definiert die Existenz nun somit als alles, was auf irgendeine Art und Weise erfassbar ist.

Das Ganze ist jedoch leider nicht so einfach, wie es sich anhört. Da ein jeder von uns nur das wahrnehmen kann, was er selbst erlebt, stellt sich die Frage, ob das, was außenrum in seiner Umwelt scheinbar vorhanden ist, wirklich real und existent ist. Es könnte sich theoretisch bloß um eine Sinnestäuschung oder eine Art Wahnvorstellung handeln.

Eines ist jedoch sicher. "Ich" existiere. Am besten hat dies ein Philosoph ausgedrückt mit: Ich denke, als bin ich. Ich zweifle, also bin ich.

Das ist so zu verstehen: Wenn ich reflektieren kann über mich selbst, wenn ich mir Gedanken um meine eigene Existenz machen kann, wenn ich sogar so weit gehen kann an meiner eigenen Existenz zu zweifeln, dann muss ich einfach existieren. Es muss etwas da sein, was diese Gedanken tragen und ausdrücken kann. Etwas, was diese Gedanken denken und formulieren kann. Wäre tatsächlich Nichts da, könnte auch nichts diese Fragen stellen.

Somit ist unsere eigene Existenz, für jeden einzelnen, vollkommen gesichert, da wir uns bewusst Gedanken machen können und über verschiedenste Themen zu reflektieren im Stande sind.

Schwieriger wird es bei unserer Umwelt. Seien dies Blumen, Gebäude oder andere Menschen. Alles, was wir über sie wissen, bekommen wir über unsere 5 Sinne mit. Wir sehen, riechen, hören, fühlen und schmecken die anderen Objekte. Durch den Durchgang dieser Sinneseindrücke durch unsere Sinnesorgane, die Umwandlung in elektrische Impulse und die Interpretation in unserem Gehirn, bekommen wir ein fertiges, interpretiertes Bild unserer Umwelt mit. Wir sehen einen Apfel nicht wirklich, sondern das Licht das von ihm reflektiert wird, in unser Auge einfällt, dort umgewandelt wird und schließlich erzeugt unser Gehirn ein Bild, das wir als Apfel kennen.
Ob dieses Objekt tatsächlich so aussieht oder nicht, ist uns vollkommen unbekannt und unzugänglich.

Genau stellt es sich dar mit dem Fühlen, Hören, Rieche und Schmecken. Wir bekommen interpretierte Versionen davon, und nicht die "wirkliche Realität". Wir können alles nur indirekt messen und nicht direkt erfassen. Was einen durchaus daran zweifeln lassen kann, ob die Wahrheit in unserem Gehirn dargestellt wird oder bloß ein Bild davon, das wir verstehen können.

Und hier stoßen wir schon an eine Grenze. Wir haben keine andere Möglichkeit, als unser Gehirn, unsere Umwelt wahrzunehmen. Wir haben keinerlei objektive Informationen, ob all das wirklich wahr ist oder eine bloße Täuschung.

Zwar kannst du, lieber Leser, solltest du existieren, dir deiner Existenz vollkommen bewusst sein, da du denken und zweifeln kannst. Doch woher weiß ich, dass du wirklich existent bist? Ich habe nur deine Aussage, etwas Gehörtes, das mein Gehirn interpretiert hat. Meine Augen sehen das Licht das von dir abgestrahlt wird, aber nicht dich wirklich. Ich sehe nicht deine Existenz, sondern ein Bild von etwas, das mir real und existent wirkt.

Fest steht jedoch, dass du, als Objekt, irgendwie vor mir existierst. Sonst würde das reflektierte Licht nicht so in meinem Gehirn reagieren. Du kannst Gedanken äußern, die meinen arg zuwiderlaufen können. Du kannst dich total anders anfühlen als alles, was ich bisher gekannt habe. Jeder Mensch, jedes äußere Element, ist ein neues, uns unbekanntes Objekt das wir erfassen und realisieren, in unsere Welt einbauen können. So lernen wir: durch Erfahrung. Wir sehen neue Dinge, ordnen sie in unserem Gehirn und bauen uns hiermit unsere Realität auf. Jeder kann dies unterschiedlich interpretieren und zu anderen Schlüssen kommen, dennoch nimmt jeder etwas außerhalb von sich selbst war.

Somit ist es für ich persönlich klar, dass meine Umwelt auch existent sein muss. Die Theorie, das alles nur eine Täuschung sein könnte, scheitert für mich daran, dass man als Baby ein "Tabula Rasa" ist, ein unbeschriebenes Blatt ohne Informationen, ein leeres Gefäß, das mit Sinneseindrücken gefüttert werden will, um hieraus zu lernen. Würde es meine Umwelt tatsächlich nicht geben, woher kämen dann diese Ideen und Sinneseindrücke? Unser Körper ist ausgelegt darauf, mit seinen Sinnen die Umwelt auf diese Art und Weise zu erfassen. Wenn alles auf eine mysteriöse andere Art und Weise in uns hineinkäme, wozu haben wir dann all diese Organe? Die Natur ist nicht dumm und verschwenderisch, sie hat uns diese Werkzeuge der Augen, Ohren usw. gegeben, damit wir unsere Umwelt damit erfassen können. Sie sind angepasst an etwas. An Etwas, das da sein muss.

Darum, meiner persönlichen Meinung nach, steht es außer Frage, ob wir und unsere Umwelt existieren. Meiner Meinung nach, tun wir das auf jeden Fall.

Krake

Das Meeresfrüchtchen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

iRead

Aktuelle Beiträge

table.lfmWidgetchart_5248a 73cdee5ded2ec567beaf77aabb 7...
table.lfmWidgetchart_5248a 73cdee5ded2ec567beaf77aabb 7...
Alhym - 11. Mai, 23:32
Hirnfreie Dichtung
Eins Zwei Drei Vier Fünf Sechs Sieben Du hast es also...
Alhym - 8. Mai, 19:40
Ode an Set Abominae
Set Abominae dürfte in unserer Geschichte ziemlich...
Alhym - 22. Sep, 01:52
T.S. Eliot
Where is the wisdom we have lost in knowledge? Where...
Alhym - 8. Sep, 16:53
Man träumt nicht, wenn...
Man träumt nicht, wenn man im Sterben liegt. Ich erwache...
Alhym - 24. Aug, 23:47

Suche

 

Status

Online seit 6386 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Mai, 23:32

Credits


Arú
Erben der Erde
Pangäa
Philosophie
Uriel
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren