Freitag, 17. November 2006

Dumme Angelegenheiten der Lebewesen

„Schicksal?“
„Oh, hallo Realität? Wie geht’s dir?“ fragte Schicksal, der gerade überlegte, ob er ein neues Nichts in ein Universum verwandeln sollte.
„Gut, danke. Es gibt da jedoch etwas, worüber wir reden sollten“ sagte Realität besorgt.
„Was denn? Versucht jemand die Realität zu stören?“
„Nein, das nicht. Erinnerst du dich noch an das Universum Virgo?“.
Schicksal überlegte kurz, sah jedoch ziemlich ahnungslos aus.
„Nicht wirklich.“
„Ähm. Es hat dich doch so geärgert? Du weißt, die Götter hatten es gegen deinen Willen erschaffen und so weiter...“
„Achja das. Was ist denn damit, versucht jemand dort die Realität zu verändern?“
Realität seufzte kurz, als sie antwortete „Nein, ich sagte bereits, dass niemand das vorhat, jedenfalls meines Wissens nach. Doch Zukunft sah einige beunruhigende Sachen und hatte mit Wahrscheinlichkeit, Mathematik und Physik gesprochen, die daraufhin ein paar Rechnungen anstellten“
„Als ob ich das verstehen würde, was die berechnen“ lachte Schicksal. „Was ist denn nun damit?“
„Nun, Lebewesen dort werden aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Gerät einen Planeten zerstören sowie eine Sonne dieses Planeten aus dem Orbit schießen. Der Planet hat nämlich drei davon.“
Schicksal sah Realität verwundert an. Er musterte sie kurz von oben bis unten und kontrollierte sich dann selbst, ob er nun zu Mister Lebewesenangelegenheiten - Kummerkasten geworden war.
„Was interessiert mich das jetzt?“ fragte er.
„Die Waffe wird laut Physik eine Sonne als Energiequelle verwenden, dabei eine andere aus dem Orbit schießen und den Planeten vernichten. Weiters wird die herausgeschossene Sonne dann vom Schwerkraftfeld eines anderen Planeten eingefangen. Das hat irgendwas mit Neid auf Solarenergie zu tun, soweit ich weiß“
„Und?!“
„Das ist natürlich eine gewisse Masseverschiebung innerhalb des Systems. Der eine Planet erhält eine Sonne, der andere wird zerstört und verliert zwei Sonnen. Diese Stelle des Universums ist nicht gerade sehr tolerant was Masseverschiebungen betrifft. Die Statik im System wird gestört werden und das Universum wird aus seiner Bahn ausbrechen, vermutlich wieder gen Glaskugel rollen.“ sagte Realität und erhoffte sich nun, dass das dramatische Element ihrer Information endlich Schicksal erreicht hätte.
„Dann rollt es einfach wieder zurück wenn es hier ankommt, so wie das Nichts damals. Die Lebewesen werden sowieso nichts davon merken.“
Anscheinend kam die Nachricht nicht so wirklich an.
„Schicksal“, begann sie langsam und ruhig, damit auch ER es verstehen würde, „das, was damals die Glaskugel getroffen hatte, war ein Nichts. Zusammen mit all den Göttern, dem Schwarzen Loch und den Anthropomorphen damals hatte es fast überhaupt keine Masse. DAS, was jetzt auf die Glaskugel treffen wird, ist ein gesamtes, volles Universums. Das hat wesentlich mehr Masse...“
„Du willst damit sagen...dass wenn das Ding hier angerast kommt...dass dann...?“ fragte nun Schicksal deutlich interessierter an diesem Gespräch.
„Keine Ahnung. Es hat noch nie ein Universum die Glaskugel getroffen.“
Schicksals Augen wurden größer und er sah leicht ängstlich aus, jedoch verließ er sich erneut auf die Emotion, die er gut kannte: Wut.
„Was soll das heißen, keine Ahnung?! Was sagt Mathematik dazu, was Physik?! Wird die Masse einfach abprallen, hier gestoppt oder gar die Glaskugel und mich zerschmettern, was davon wird passieren?!“
„Keine Ahnung...wir haben keine Information über die Beständigkeit der Glaskugel. Ich glaube auch kaum, dass du jemals Widerstandstests an ihr genehmigen lassen wirst...“ antwortete ihm Realität.
„Da hast du verdammt recht!“ brüllte er wütend. „Du willst mir also sagen, dass irgendwelche dummen Lebewesen irgendwelche Probleme untereinander haben und dass ICH deswegen in Gefahr sein könnte, aber niemand weiß es so genau?!“
Realität nickte einfach nur noch.
„Was stehst du dann hier noch rum?! Ich will, dass das aufgehalten wird! Tut was ihr tun müsst, alles ist erlaubt...vernichtet von mir aus jedes Lebewesen auf diesem Planeten, zerstört die Waffe oder sonst etwas, aber verhindert, dass dieses Ereignis stattfindet!“
„Sowas habe ich mir schon gedacht. Deshalb habe ich mir bereits die Freiheit herausgenommen einige Vorkehrungen zu treffen“ sagte Realität.
„Sehr gut! Haltet dieses Ereignis auf, koste es was es wolle! Ich will hier nicht einen überdimensionalen Test an Glaskugelstabilität durchführen und dabei zerquetscht werden oder was auch immer dann passieren wird...aber lass mich raten, dass wisst ihr selbst nicht so genau?“
„Genau“ antwortete ihm Realität verlegen.
Schicksal starrte in Richtung Virgo und ließ ein leises „Verdammtes Universum“ in dessen Richtung gleiten.

Kettenreaktion

Beneloh erwachte mit enormen Kopfschmerzen.
Als er die Augen öffnete sah er einen kleinen Raum um sich herum, der ausgerüstet war mit seltsamen Instrumenten und Gerätschaften und dem unverkennbaren Geruch von Medizin. Er lag auf einem gemütlichen Bett und musste feststellen, dass er andere Kleidung trug als die, die er vor der Kollision mit unbeugsamen Metall hatte.
Achja, das Metall...wie konnte man nur so dumm sein gegen eine Metallwand zu laufen.
Seiner Meinung nach befand sich Beneloh nun in einer Krankenanstalt oder im Himmel, nachdem er an einem Schädelbasisbruch aufgrund von Halluzinationen gestorben war.
"Wie geht es Ihnen?" fragte eine freundliche Stimme, die sich unter schmerzvollen Wenden des noch pochenden Kopf als eine Frau heraussteltle, die Nonnenkleidung trug.
"Gut...denke ich. Bin ich tot?"
"Falls das ein Kompliment für meine medizinischen Leistungen sein sollte, junger Mann, müssen Sie noch viel mehr üben. Nein, sie sind nicht tot, sie sind auf eine Krankenstation gebracht worden, nachdem wir sie vor dem Heavengate gefunden hatte" antwortete die Nonne.
"Wieso...was ist das da draußen...es ist so...nicht hell...wo sind die Sonnen? Wieso habe ich andere Sachen an?" sagte Beneloh, als er sich aufsetzte und versuchte zu orientieren.
"Drei Sonnen? Wir haben hier nur eine auf Tremia. Was sollten wir mit drei Sonnen?"
"Also bin ich nicht mehr auf Eridu?"
Die Nonne schüttelte den Kopf.
"Nein, Sie sind doch durch ein Heavengate gegangen, oder etwas nicht? Natürlich kommen Sie damit auf andere Planeten, Sie Dussel" lachte sie.
"Das hat also wirklich funktioniert?" fragte Beneloh leicht erschrocken.
"Natürlich? Wieso sollte das Technik der Antiker nicht?"
Daraufhin wusste Beneloh keine Antwort. Jedoch faszinierte ihn noch immer das Phänomen des Himmels. Dieser war schwarz und man konnte Sterne sehen, so etwas hatte er noch nie in seinem Leben gesehen.
"Was ist mit dem Himmel los? Wieso ist dieser schwarz?"
"Weil es Nacht ist...vielleicht sollte ich Ihren Kopf noch einmal untersuchen..."
"Nein, nicht nötig!" sagte Beneloh rasch und starrte dabei aus dem Fenster, "ich habe nur noch nie ... Nacht gesehen. Das ist einfach nur neu für mich"
Beneloh stand auf und schwankte leicht, konnte sein Gleichgewicht doch rasch wieder finden. Er betrachtete den weißen Kittel, den er nun anhatte, und nicht mehr die golden verzierten Zeremonialgewänder.
"Wo ist mein Gewand?" fragte er die Nonne, "haben sie mich etwa...nackt gesehen?!"
Die Nonne antwortete lachend, dass sie ihn auf Verletzungen untersuchen müssten und da nichts wäre, was sie noch nicht gesehen und schmerzlich vermissen würde.
Beneloh war das unangenehm und er fragte die Nonnen "Und wo ist mein Freund, Phyll? So ein grünes Wesen"
"Oh, der? Der ist wohlauf, obwohl ihm die Nacht nicht so gut bekommt. Er murmelte etwas von Photosynchronise oder etwas derart. Wir haben ihn eine Taschenlampe gegeben, um ihn zu beruhigen. Und Ihren anderen Freund geht es auch gut, er scheint etwas robuster gebaut zu sein als Sie"
"Anderer Freund?" wunderte sich Beneloh.
"Ja, dieser Marccu. Er meinte er sei ein Beschützer Ihrerseits"
"Oh", dachte sich Beneloh, "also hat Vater mir noch einen der Wächter mitgegeben."
"Kann ich meine Freunde sehen?" fragte er die Nonne und diese antwortete "Natürlich, sie warten schon auf sie im Observatorium. Gehen Sie einfach aus der Tür, dann rechts, dann kommt noch eine Tür, da drehen Sie sich links danach und folgen dem langen Gang bis zu seinem Ende. Dann sind Sie am Observatorium angelangt."
"Danke sehr, ehrwürdige Nonne" antwortete Beneloh.
"Oho, ehrwürdig ist vielleicht das falsche Wort für uns Suizidnonnen"
"Mag sein ja" lächelte Beneloh und wollte bereits den Raum verlassen, als er sich rasch umdrehte und mit entsetzter Mine nachfragte "Moment mal, Suizid-Nonnen?!"
"Ja. Was denn?"
"Was...aber...ich dachte Nonnen dürfen keinen Suizid begehen?! Was...ist denn das für ein seltsamer Ort hier?!"
Die Suizidnonne lächelte verlegen und erklärte Beneloh die Situation.
Auf dem Planeten Tremor galt ein heiliges Gebot, aufgestellt von einem Gott. Die Frauen mussten ihm hier huldigen, Frauen von allerlei Planeten, die durch das Heavengate gereist waren. Sie mussten der Liebe und der Sexualität entsagen und so spritiuelle Reinheit gewinnen. Jedenfalls offiziell. Inoffiziell sah es so aus, dass den Suizidnonnen rasch bewusst wurde, wie langweilig so ein Leben war. Sie hatten jedoch einen Eid zu diesem Gott geschworen, der erst mit ihrem Tod erlöschen würde. Selbstmord war verboten worden durch die Religion, was sollte man nun also tun?
"Und sehen Sie, wir beten deshalb viel. Viel, in unterschiedlichen Tonlage, und vor allem GEMEINSAM. Überall auf dem Planeten verstreut, gemeinsam, alle gleichzeitig in einer Tonlage...das ist dann nur blosser Zufall, wenn wir rein zufällig auf eine Tonlage treffen, die den Planeten in Schwingungen versetzt und ihn durch die Kraft der vielen Frauenstimmen zerbrechen lässt, wie ein Trinkglas. Da kann man uns im Jenseits nicht dafür belangen, dass wir Suizid begangen haben, nur um diesen Leben zu entfliehen...das Planeten durch gemeinsames Beten zerbrechen, solche Dinge passieren dann halt einfach..." erklärte sie zu Ende.
Beneloh war geschockt von dem Gehörten, akzeptierte es jedoch. Immerhin würde jedes Wort, dass er dagegen geäußert hätte, sowieso nichts bewirken. Die Suizidnonnen hatten so ihre Gesellschaft gebaut und so würde sie bleiben.
"Danke für die Erklärung, vor allem das mit der ... Nacht?"
"Ja, Nacht heißt das"
"Danke." sagte Beneloh, als er den Raum mit seinen Sachen verließ und das Observatorium aufsuchte.

Im Observatorium warteten bereits Phyll, der sich in diesem dunklen Raum unwohl fühlte und mit einer Taschenlampe, die er auf sich selbst richtete, versuchte seine Photosynthese am Laufen zu halten und Marccu, der überraschende Leibwächter, der Beneloh kurz nickend begrüßte.
Außerdem war eine weitere Suizidnonne zu sehen, die sich als die Nonne Zalera vorstellte und alle drei zu einem kreisrunden, tischhohen Apparate führte. Über dem Apparat thronte eine Art Ausstülpung der Decke und zwischem dem Tisch und dem Apparat war eine leuchtende Kugel zu sehen.
"Willkommen im Observatorium. Hier erforschen wir seit Jahrhunderten, weil es ja sonst nichts anderes zu tun gibt für uns... naja, das ist eine andere Geschichte, aber hier erforschen und katalogisieren wir die Geschichte des Weltalls!"
"Beeindruckend" sagte Marccu kurz und knapp.
"Und was machen wir hier?" fragte Beneloh.
"Nun", sagte Zalera, "soweit uns das Zohar informiert hat"
"Sie können mit dem Zohar reden?! Das Zohar REDET?!" sagte Physll entsetzt.
"Ja, das können wir. Wenn man soviel betet wie wir, trifft man irgendwann auf dieses starke Bewusstsein von ganz von allein. Und das Zohar hat Beneloh hier aufgesucht, um ihn mit einer kleinen aber sehr wichtigen Mission zu betrauen."
"Ja, ich soll dahinkommen, meinte das Mädchen"
"Genau", sagte Zalera.
"Wieso sind wir dann hier auf diesem Planeten gelandet und nicht direkt auf Zohar?" wollte Beneloh wissen, als er Phyll sah, der sich mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchtete und dabei irgendwie unheimlich wirkte.
"Einerseits hat das Zohar selbst kein Heavengate, und andererseits wirst du hier kurz...nagut, nicht so kurz, aber du wirst erfahren um was es eigentlich geht. Damit wir auch ganz sicher sein können, dass du die Wichtigkeit deiner Aufgabe richtig verstehst und nicht mittendrunter die Lust verlierst wegen kleinen Schwierigkeiten".
Phyll zog ängstlich eine seiner Augenbrauen hoch, als er vorsichtig fragte "Schwierigkeiten? Was denn zum Beispiel?"
Zalera dachte kurz nach, bevor sie antwortete "Wenn ich das jetzt erwähne, lauft ihr garantiert zurück und wollt nach Eridu gebracht werden. Darum solltet ihr euch vorher diese Aufzeichnung hier ansehen, damit euch bewusst wird, wirklich bewusst, was passieren könnte"
In diesem Augenblick drückte Zalera ein paar Knöpfe an einem Schaltpult des Tisches und die leuchtende Kugel verwandelte sich in einen Planeten. Der Planet war vom Weltraum aus gesehen rot und sehr viele kleine Lichtpunkte, vermutlich das Licht von Millionenstädten, waren auf ihm zu sehen. In der Nähe des Planeten war ein Schwarzes Loch zu sehen, durch eine Markierung die darauf hinwies, dass sich dort ein Schwarzes Loch befände.
"Was ist das?" fragte Marccu, dem Technik und lange Sätze unnötig vorkamen, nach einer 10 jährigen Militärausbildung in der Eliteklasse von Eridu.
"Das ist eine 8.000 Jahre alte Aufzeichnung des Planeten Aram, der Heimatwelt der Antiker. Und das Schwarze Loch in der Nähe des Planeten ist das Schwarze Loch Jaya" antwortete die Nonne.
"Wieso verschlingt das Loch den Planeten nicht? Nach allem, was ich von mardischen Wissen auffangen könnte, sieht mir diese Konstellation sehr merkwürdig aus" fragte Beneloh verwundert.
"Nun, die Antiker hatten Techniken entwickelt um ihren Planeten vor dem Verschlingen zu schützen. Doch ihnen war bewusst, dass diese nicht ewig halten würde und etwas gegen das Schwarze Loch getan werden müsste, und hier kommt dieses Gerät ins Spiel" sagte Zalera und ein tiefschwarzes, längliches Gerät wurde statt dem Planeten Aram eingeblendet.
"Das hier ist ein Hyperthalion. Ursprünglich als fortschrittliche Waffe entwickelt, sollte es nun der Vernichtung von Jaya dienen."
"Was? Eine Waffe kann doch kein Schwarzes Loch vernichten...soweit ich weiß" sagte Beneloh.
"Natürlich nicht, keine normale Waffe. Aber ein Hyperthalion feuert konzentrierte Energie ab. Der Plan war der Antiker war genial. Sie wollten Jaya mit soviel Energie speisen, dass das Schwarzes Loch genug hätte und so in sich kollabieren würde, damit ihren Heimatplaneten und ihr Volk rettend."
"Wieso sind sie nicht einfach woanders hingeflogen, Ma'am?" fragte Marccu.
"Stolz. Und der absoluten Gewissheit, dass sie mit Technik der Natur ihren Willen aufzwingen können" atnwortete ihm Zalera sarkastisch.
"Mir kommt vor, als wäre das nicht der Ausgang des Ganzen gewesen" bemerkte Beneloh, der sich daran erinnerte, dass niemand eine Spur der Antiker gefunden hatte. So eine fortschrittliche Rasse müsste doch irgendwie auffallen.
"Da hast du leider recht. Der Plan war, in einer Serienschaltung mit fünf Hyperthalions so viel Energie zu erzeugen, dass sich Jaya schließen würde." sagte Zalera, drückte ein paar Knöpfe und die Szene wechselte zurück zum Planeten Aram, Jaya, und fünf Hyperthalions die in einer auf Jaya zeigenden Linie im Weltraum schwebten und von unzähligen Raumschiffen bewacht wurden.
"Doch die Antiker hatten mit einem nicht gerechnet. Vielleicht mag die Technik der Natur ihren Willen aufzwingen, doch der Mensch kann der Technik nicht seinen Willen aufzwingen" fuhr Zalera fort und startete mit einem weiteren Knopfdruck die Aufzeichnung, die nun einem Film ähnlich vor den Augen der drei erstaunten Eridaner ablief.
Der Film begann recht harmlos.
Eines der Raumschiff feuerte auf das am weitesten entfernte Hyperthalion eine Art Laserstrahl ab, die von dem Gerät absorbiert wurde, als dieses Energie aufbaute und schließlich in einem grellen Strahl abfeuert, zielend auf das zweite Hyperthalion.
Getroffen von diesem Strahl, begann auch das Hyperthalion mit seiner Arbeit. In der Phase der Energiekollektion flackerten kurz die Lichter der sehr nah an dem Hyperthalion liegenden Raumschiffe auf, als dieses Energie aus ihnen zog und einen noch grelleren Strahl an das dritte Hyperthalion abfeuerte. Man konnte einen Funkspruch hören, vermutlich von einem der Schiffe "What the?! That should not happen until the 4th!"
Das dritte wurde durch den heftigen Impuls leicht nach vorne geschoben, dass den Plan jedoch nicht zum Scheitern brachte. Doch langsam schien es so, als würden die Antiker erste Zweifel an ihrem Plan haben, als naheliegenden Raumschiffe Totalausfälle hatten und jegliche Energie aus deren Systemen gezogen wurden. Raumschiffe der letzten beiden Hyperthalions starteten ihre Antriebe und versuchte sich ruhig, aber dennoch geschwind von den letzten beiden Waffen fortzubewegen. Mehr Funksprüche waren zu hören:
"Get away from it, something is wrong here!"
"Lost...a...energ....tryin........esc..........."
"Stop it, somehow!"
"How?! You cannot stop it!"
"God help us..."
Das dritte Hyperthalion gab seine Ladung ab, und die Energieabgabe an der Öffnung des Hyperthalions brach zu den Seiten hin aus und traf einige Raumschiffe, die daraufhin sofort explodierten. Die anderen Raumschiffe begannen nun nicht mehr versteckt und heimlich wegzufliegen. Größere Motoren starteten und wurden angeworfen, um so rasch wie möglich von dieser Kettenreaktion davonzufliegen, die langsam außer Kontrolle geriet.
"Activating jump enginge...." gefolgt von einer Explosion im Inneren des Raumschiffes, als elektronische Sicherheitssystem ausfielen.
Als der Strahl das vierte Hyperthalion traf, direkt am hinteren Ende, zerbarsten Teile der äußeren Abdeckung und wurden ins Weltall geschleudert, wo sie kurze Zeit später explodierten. Energiestrahlen begannen aus dem hinteren Teil auszubrechen und wie von Irrsinn tanzten riesige Energiefunken im Weltraum, die, wenn sie ein Raumschiff trafen, es sofort zerstörten. In der Energieanziehungsphase des Hyperthalions versagten die Antriebe aller Raumschiffe, sämtliche Lichter fielen aus und selbst Teile der Lichter auf dem Planeten Aram begannen zu flackern oder vollkommen zu erlöschen.
Das vierte Hyperthalion saugte bereits Energie direkt vom Planeten ab, als es mit halb zerstörtem Hinterteil aber dennoch funktionierend Vorbereitungen traf, einen letzten Strahl auf das letzte Hyperthalion abzugeben.
"Oh my God, stop it somehow!" brüllte eine Stimme aus einem Funkspruch.
Sekunden nachdem das vierte Hyperthalion unter Ächzen einen enorm großen und hell leuchtenden Strahl auf das letzte Hyperthalion abgab, explodierte dieses in einem großen Feuerball und riss an die 20 Raumschiffe mit sich. Man konnte statisches Rauschen von Funksprüchen hören, ebenso wie Explosionen und wild herumbrüllende Antiker, die sich gegenseitig Vorschläge an die Stirn warfen, was nun zu tun sei.
Getroffen vom letzten der Energieentladungen, tat das letzte Hyperthalion rein garnichts von dem was die anderen bereits taten, sondern wurde nur aus seiner Position geschleudert und rotierte wild im Weltall.
Die verbleibenden Raumschiffe versuchten mit der ihnen noch zur Verfügung stehenden Energie so rasch wie möglich zu verschwinden, vorbeimanövrierend an Wrackteilen der ehemaligen Raumschiffe, brennenden und explodierenden Antimaterieteilen und wild zuckenden Energieentladungen.
Schließlich war ein sehr hoher und schriller Ton zu hören, als das letzte Hyperthalion kurz aufflackerte und danach vollkommene Schwärze herrschte. Der Film war zu Ende.
Erstaunt und schockiert über das Gesehen, traute sich Beneloh dennoch fragen "Was passierte am Ende? Wieso hört der Film auf?"
Zalera sah ihn ernst an, als sie antwortete "Der Film hört nich auf, das ist das Ende."
"Aber...alles wurde schwarz...was ist denn passiert am Ende?"
"Genau das, was du gerade gesagt hast. Alles wurde schwarz. Das letzte Hyperthalion, gefütter mit der milliardenfachpotentierten Anfangsenergie, ist unter der enormen Last explodiert. Der Grund, wieso keine Explosion zu sehen war, war der, dass der Effekt dieser Explosion sich rascher im Raum ausbreitete, als das Licht der Explosion selbst"
"Und was war der Effekt?" schluckte Beneloh.
"Die vollständige Vernichtung jeglicher Materie im Umkreis von 100 Lichtjahren. Nichts ist mehr dort, absolut garnichts. Keine Planeten, kein Weltraumstaub, kein Planet Aram, kein Schwarzes Loch. Das Hyperthalion hat alles vernichtet. Vier weitere Völker, teilweise noch ohne Raumfahrt, kamen im Bruchteil einer Sekunde dabei ums Leben und wusste nicht einmal, wieso. Sie werden auch nie erfahern, was passiert war. Denn sie sind alle tot. Der Umkreis von 100 Lichtjahren vom Planeten Aram ist nun vollkommen leer."
"Wow" sagte Marccu.
Phyll war in einer Art Schock oder Angstrespekt vor soviel Macht und Beneloh dachte noch immer nach. Schließlich fand er die Frage, die ihn nun quälte.
"Und wieso zeigst du uns diese Geschichtsstunde? Als Warnung vor dem Glauben, Technik können alles lösen? Oder als Warnung vor der Techik der Antiker, wie dem Heavengate?"
"Das zeige ich euch deshalb. Hier, eine Bild der jetzigen Situation von Eridu" sagte Zalera und das Bild änderte sich erneut.
Man konnte Eridu sehen und dessen drei Sonnen. Langsam wurde an einige Lichtpunkt im Orbit des Planeten herangezoomt und schließlich konnte man erkennen, was sich dort befand.
"Das ist ein...ein Hyperthalion in der Umlaufbahn von Eridu?!" sagte Beneloh geschockt.
"Ganz genau" sagte Zalera.
"Aber ich dachte alles von den Antikern wäre vernichtet worden!"
"Alles im Umkreis von 100 Lichtjahren. Wenige Raumschiffe waren außerhalb dieses Radius, ebenso ein weiteres Hyperthalion. Und das ist nun in der Umlaufbahn von Eridu"
"Aber...wieso sind dort mardische Schiffe?! Was machen die damit?" schrie Beneloh vor Schock. Nach dem, was er gerade gesehen hatte stimmte ihn das garnicht fröhlich.
"Nun," begann Zalera...

"Keine Idee warum, aber es geht"

Abschließender Forschungsbericht zu "Hyperthalion Projekt"
Dr. Sippur, Leiter des Projekts


Ehrwürdiger Gilgamesh,

Am gestrigen Tag gelang uns die unerwartete Aktivierung des Hyperthalions.
Ich muss zugeben, ich bin mir noch immer nicht sicher, wie es genau funktioniert und denke, wir werden es selbst in 300 Jahren Forschung nicht herausfinden können, doch ich habe eine Theorie aufgestellt:
Anscheinend benötigt die Waffe einen initialen Energieinput. Dieser kann definitiv aus Stössen bestehen, ausgeschlossen werden kann einfache Lichtbestrahlung. Wir werden noch weiterhin experimentieren, welche Arten von Anfangsenergie das Hyperthalion zum Arbeiten benötigt.
Meiner Beobachtung nach scheint das gesamte Hyperthalion aus reiner Antimaterie zu bestehen und diese scheint durch ein hauchdünn anliegendes Kraftfeld geschützt zu sein, um eine sofortige Selbstvernichtung der Waffe zu verhindern. Das Schutzschild kann jedoch durch bereits leichte Energieinputs durchbrochen werden.
Durch den gestrigen, fast vollkommenen Energieausfall im Labor und den Schmerzen in meinem Bein, dass direkten Kontakt zur Antimaterie hatte, schließe ich, dass das Hyperthalion nach Aktivierung versucht, aus der Umgebung zusätzliche Energie zu absorbieren und so die Wirkung des Energieoutputs, das wäre der abgefeuerte Energiestrahl, zu potentieren. Die im Inneren vorkommenden wirren Gänge scheinen so angelegt worden zu sein, dass die Energie dort hin- und hergeschleudert wird und sich so noch mehr potentieren, d.h., verstärken und aufschaukeln kann, bis diese schließlich nach einem gewissen Zeitintervall an der Mündung der Waffe abgegeben wird.
Der Energieerzeugungsquotient dieser Waffe ist enorm. Die kinetische Energie eines Fußtritts hat genügt, um ein enormes Loch in die Forschungshalle zu reissen, dass sich bis an die Oberfläche zieht und es wird vermutet, dass der Energiestrahl danach noch einige Lichtminuten im Weltall unterwegs war, bevor er seine Kraft verlor.
Ich denke, unter diesen Vorraussetzungen ist das Projekt: Sol kein Problem mehr und durchaus durchführbar. Der Energie- und damit der Impulsouput der Waffe wird reichen, um die benötigte Masse zu bewegen.
Die ominöse Inschrift an der Oberfläche des Hyperthalions konnte doch noch richtig entziffert werden und sie bestätigt meine Theorie über die Funktionsweise in gewisser Form. Ich denke, die Erbauer wussten genau wie die Waffe funktioniert und anzuwenden sei und hielten es nicht nötig, eine komplette Gebrauchsanleitung an der Waffe anzubringen.
Bei der Aktivierung der Waffe wurden zusätzliche Schriftzeichen sichtbar, die hell leuchtend auf der Oberfläche des Hyperthalions sichtbar waren.
Eine Übersetzung dieser Schriftzeichen beweist die Wichtigkeit von ihnen, die nur noch durch das helle Leuchten der Schriftzeichen verstärkt wird. Sie lautet:
Vorsicht. Nicht direkt in den Strahl blicken, Erblindungsgefahr.
Entweder handelt es sich hier um einen alten Scherz der Antiker oder das Rechts- und damit Haftungssystem war damals etwas verworrener als es das unsrige heute ist. Denn meiner ehrlichen Meinung nach: Wenn jemand tatsächlich so dumm ist und direkt in den Strahl blickt, dann wird die Sekunden dauernde Blindheit ihn auch nicht mehr viel stören, wenn sein Körper zu Staub zerfällt durch die Kraft des Strahls. Dennoch schienen die Antiker auf Nummer sicher gehen zu wollen.
Die zusätzlich angebrachte Inschrift bezieht sich tatsächlich auf das Schwarze Loch Jaya, dass, so vermuten wir nun, somit tatsächlich existiert hatte.
Was genau jedoch mit "Wir überleben Jaya" gemeint ist, wissen wir nicht. Es scheint eine Art Motivationsspruch zu sein, eventuell wurde die Waffe in Verbindung mit einem Schwarzen Loch eingesetzt, eben mit Jaya. Aufzeichnungen darüber gibt es in den antiken Texten doch nur sehr wenige, die nicht sehr aussagekräftig sind.
Wir werden das Hyperthalion in den nächsten Tagen ins Weltall bringen, bevor wir es gemäß Projekt: Sol in Position bringen. Das Projekt ist bereits sehr gut durchgeplant und kann in Bälde zur vollsten Zufriedenheit durchgeführt werden.
Die Besatzung hier wird damit dann unnötig, wie besprochen.

Somit verbleibe ich mit Hochachtung Ihnen gegenüber und dem festen Wille, mit dieser Wunderwaffe unser aller Schicksal zum Besseren zu wenden,

Dr. Sippur."

Das Wunder

Die Krönungszeremonie am Platz des Friedens begann mit einer erzwungen wirkenden Rede eines mardischen Abgeordneten, der die generelle Billigung und Hochachtung vor dem eridanischen Königshaus durch den Planeten Marduk aussprach. Der Mann wirkte eher unsicher, da ihm an die 5.000 Eridaner zuhörten, die nichts lieber getan hätten als den Vertreter der Besatzer am nächstenbesten Baum aufzuknüpfen, frei nach dem Motto "Sie sollten nicht zu sehr an Ihren Eingeweiden hängen, denn Sie werden bald an Ihren Eingeweiden hängen".
Eine erhöhte und mit eridanischen Symbolen reich verzierte Plattform wurde 20 Meter entfernt vom Heavengate aufgebaut, auf der die eigentliche Krönung Benelohs stattfinden sollte. Vorher mussten er und sein Vater Enkidu einen langen Teppich entlanggehen, der nun aufgrund von Uneinigkeiten der Designer aus mehrere, farblich unterschiedlichen Teilabschnitten bestand.
Am Himmel waren die drei Sonnen Eridus zu sehen und an den Seiten des langen Teppichs standen traditionell gekleidete, eridanische Soldaten, bewaffnet mit Eridus traditionelle Waffen (einer Lupe, extrem gefährlich bei drei Sonnen und einem Spiegel, um das Licht auch noch um Ecke leiten zu können).
"Nun ist es soweit, mein Sohn" sagte Enkidu zufrieden zu seinem Sohn "nun wirst du zum König gekrönt, bevor mir noch etwas passiert, alles nach alter Tradition."
"Ja, nur bringt es nichts, mit einer Besatzung" antwortete ihm Beneloh und warf dabei einen Blick auf die zwei einsamen, mardischen Wachen in der Nähe des Heavengates, die argwöhnische Blicke auf die 5.000 Eridaner warfen.
"In solchen Zeiten ist es unsere Aufgabe als Könige, einen klaren Kopf zu bewahren und das Beste für das Volk von Eridu zu verhandeln" beschwichtigte Enkidu die durchaus berechtigten Einwände seines Sohns, als beide, begleitet von eridanischer Musik, begannen loszugehen.
"Klarer Kopf, ja...weißt du Vater, irgendwie sehe ich in letzter Zeit transparente Mädchen. Vielleicht ist es nicht so gut, mir jetzt schon die Regierungsgeschäfte anzuvertrauen."
Enkidu lächelte kurz und erklärte seinem Sohn, dass es normal sei in seinem Alter, sich die Kleidung der jungen Frauen etwas transparenter vorzustellen.
"Doch nicht so Vater!" entfuhrt es Beneloh, als dieser errötete, "ich meine ein wirklich transparentes Mädchen, wie ein Geist zum Beispiel".
"Oh...das ist natürlich etwas anderes. Und das klingt garnicht gut mein Sohn, warst du schon bei einem Arzt? Siehst du sonst noch seltsame Dinge oder ist da sonst noch etwas, das ich jetzt erfahren sollte?" sagte Enkidu besorgt.
"Nun, sie hat zu mir gesprochen und meinte, ich solle sie beim Zohar treffen und als Beweise würde sie mir heute das Heavengate aktivieren" lächelte Beneloh.
"Oh? Das Heavengate aktivieren?" antwortete ihm Enkidu besorgt.
"Ja, totaler Quatsch"
"Ähm. Weißt du Sohn, nach der Zeremonie werde ich dich dann in einige Geheimnisse des Königshauses einweisen, aber ich glaube ein Geheimnis kann ich schon jetzt preisgeben. Das Heavengate..." begann Enkidu und wurde in dieser Sekunde vom erstaunten Raunen von 5.000 Eridanern unterbrochen.
"Was ist denn da los?" fragte Beneloh und sah, dass sich die meisten Menschen erschrocken zur Krönungsplattform gedreht hatten. Als er dorthin blickte, fiel ihm nichts besonderes auf, doch als er etwas hinter die Plattform blickte, sah er, dass ein Teil des Wasserrings auf einmal die Farbe gewechselt hatte und nun ein grünes Licht ausstrahlte.
"Das wollte ich gerade erwähnen" sagte Enkidu, selbst staunend auf das Heavengate blickend, "der Grund wieso die ehemalige Religion heute eine verrufene Sekte ist, ist der, dass niemand mehr wusste wie das Heavengate funktioniert und man es als Humbug abtat. Aber unsere Familie weiß, ganz sicher, dass es einmal funktioniert hat."
"Und...was macht es da jetzt? Und...das führt wirklich zu Gott in den Himmel?" sagte Beneloh erschrocken, als das Heavengate begann einen weiteren Teil seines Wasserrings grün zu färben.
"Ich habe keine Ahnung, ich dachte es sei kaputt gegangen oder sonst irgendetwas." antwortete ihm Enkidu.
Phyll bahnte sich einen Weg durch die Menge und lief zu Beneloh. Er erkundigte sich, ob er die Zeremonie abbrechen solle, doch Beneloh verneinte dies, als ein drittes Segment grün gefärbt wurde.
"Hier ist dein Beweis" sagte plötzlich eine weibliche Stimme in seinem Kopf.
In diesem Augenblick färbte sich ein 4. Teil des Rings golden und die Luftmoleküle zwischen dem Ring wussten nicht wie ihnen geschah, als sie kurzerhand von einer mysteriösen Kraft dazugezwungen wurden, sich in die Struktur eines soliden und harten Metalls umzuwandeln, dass nun den Ring aus Wasser ausffüllte.
Die zwei mardischen Wachen, die direkt neben dem Heavengate standen, blickten sich gegenseitig an, und schienen ein wortloses Gespräch zu halten:
"Was sollen wir jetzt tun?"
"Das Gebiet sichern?"
"Hast du einen Knall? Das sind mindestens 5.000 Leute hier?!"
"Aber das Ding da, wir können ihnen das nicht überlassen...hey wo läufst du hin?! Hey, warte auf mich!"
und beide rannten hinfort. Zwar konnte man 5.000 Leute mit überlegenen Schusswaffen zuzweit gut im Zaum halten, doch 5.000 Leute deren ihre Glaube an ein Wunder geweckt wurden, an ein Zeichen für die Rettung Eridus, die dann bloß zwei Feinde nahe dem Wunder stehen sahen...da lief man besser weg.
"Was soll ich jetzt machen?" sagte Beneloh und hoffte, dass seine nun mehr real scheinende Halluzination ihm eine Antwort darauf sagen würde.
"Ich weiß nicht?!" antwortete ihm Phyll verwirrt, doch eine Stimme in seinem Kopf sagte "Lauf einfach darauf zu"
"Aber das sieht mir sehr solide aus, wie...Metall?" fragte Beneloh weiter.
"Das ist schon richtig so, es ist offen, auch wenn es geschlossen aussieht. Lauf einfach so rasch du kannst auf die Metallscheibe zu."
"Metall, wovon redest du Beneloh?" sagte Phyll verwirrt.
"Nun gut" dachte sich Beneloh und begann so rasch er konnte auf das Heavengate zuzulaufen. Zwar war er noch immer stark verwirrt was hier eigentlich vor sich ging. Er wusste kaum, was das Mädchen von ihm wollte, er wusste kaum, was passieren würde wenn er es nicht tat. Er wusste bloß, dass gerade ein Wunder vor seinen Augen geschehen war und er nun die Chance hatte, daran teilzuhaben.
"Warte!" rief ihm Phyll hinterher und folgte ihm so rasch er konnte.
Enkidu, seinen laufenden Sohn betrachtend und dies als eine viel interessantere als die eigene Krönungszeremonie einstufend, deutete zu einem der besonderen Elitesoldaten zum Schutz des Königshaus und befahl ihm mit einer Handgeste seinem Sohn zu folgen und auf ihn aufzupassen. Oder, ihn zumindest einen Arzt zurufen, so rasch wie sein Sohn auf eine solide Metallwand zuhielt.
"Das...was mach ich hier eigentlich?!" dachte sich Beneloh im Laufen und hoffte, das Mädchen würde es hören, "ich mein,...ich hab keine Ahnung was hier vor sich geht und dennoch laufe ich auf eine Metallwand zu...das ist doch verrückt!"
"Du musst jetzt hindurch, oder deine Ankunft hier wird wohl zu spät sein. Du willst doch nicht deinen Planeten opfern, nur wegen Zweifel?" hörte er die Stimme.
"Im Moment" antwortete ihr Beneloh geistig, "sieht es eher so aus als würde ich die Gesundheit meines Schädels opfern für ein Wunder" als die Metallplatte immer näher kam.
Marccu, der Elitesoldat dem befohlen wurde auf Beneloh aufzupassen, holte aufgrund seines Fitnesstrainings rasch auf und erreichte die Gruppe knapp bevor Beneloh und Phyll im vollen Lauf gegen die Metallplatte knallten.
Ein mitfühlendes Raunen ging durch die Menge, als sich plötzlich hinter der Metallplatte ein rot schimmernder, gen Himmel weisender Tunnel bildete und die bewusstlos auf den Boden zusammensackenden Beneloh und Phyll diesen nicht erreichten, sondern auf einmal verschwanden und zwei helle Punkte sich rasend schnell den Tunnel entlangbewegten.
Auch Marccu konnte das noch sehen und dachte sich, kurz vor dem Auftreffen seines Körpers auf die Platte, dass dies sehr unangenehm werden würde.
Wie er dann merkte, war das noch untertrieben.
Und die Welt um ihn herum wurde schwarz.

Donnerstag, 16. November 2006

Hyperthalion

Am nächsten Morgen herrschte große Aufregung und hektisches Treiben im unterirdischen Forschungskomplex.
Die Marden hatten diesen angelegt, um Nacht und damit Dunkelheit zu simulieren. Der Zustand des konstanten Sonnenlichts raubte vielen Wissenschaftlern den Schlaf und so wurde im Laufe der Zeit ein unterirdischer Komplex einerseits als Schutz vor dem Licht und andererseits als Schutz vor der Hitze fernab in einem verlassenen Gebiet errichtet.
Dr. Sippur stand gebannt in der Halle, in der das Hyperthalion in einem Antigravitationsfeld aufbewahrt wurde. Er hoffte, dass sie es bald in das Weltall zurückbringen und dort Tests durchführen konnte. Dafür musste die Übersetzungsmaschine heute nur eine gute Übersetzung ausspucken, die ihnen endlich nach so langer Zeit verraten würde, wie man dieses verdammte Gerät aktivieren würde.
Untersuchungen am Hyperthalionen hatten ergeben, dass dieses eine komplett glatte Struktur besaß. Das einzig Auffällige waren die unbekannten Schriftzeichen. Sonst gab es keine Knöpfe, Schalter, Anzeigen oder sonstige Hinweise darauf, was man tun müsste, um diese Waffe zu aktivieren. Die einzige Unregelmäßigkeit war die Öffnung vorne, die generell als der Lauf der Waffe angesehen wurde. Man konnte nicht sehr weit hineinblicken, da sich der Gang in der Öffnung rasch innen krümmte.
Über das Material, aus dem das Hyperthalion gebaut wurde, konnte auch niemand etwas herausfinden. In keiner Aufzeichnung stand, aus was diese Waffe besteht oder wie sie gebaut wurde. Jegliche Abtastungsstrahlen hatten absolut kein Ergebnis gebracht und die Forscher waren sich unsicher, was dieses tiefschwarze Material nun sei.
In Aufzeichnungen wurde ein wenig auf die Funktionsweise der Waffe eingegangen, wenn beschrieben wurde, dass diese mit der Kraft vom „Gegenteil der Erde, des Wassers und der Luft“ arbeiten würde. Dies wurde als Hinweis auf Antimaterie interpretiert, obwohl die Wissenschaftler von Marduk noch überhaupt keine Erfahrungen damit hatten. Sie erhofften sich, dass wenn die Waffe endlich funktionieren würde, dass ihr Wissen über Antimaterie und dessen Sprengkraft dann gelöst werden würde, wenn eine dieser Antimateriebällchen oder was genau die Waffe abfeuern würde, auch endlich aktiviert werden könnte. Man würde versuchen, dieses in einem Antischwerkraftfeld zu fangen, um es fern zu halten von Materie und so erforschen zu können.
Dr. Sippur starrte gebannt auf die Uhr und endlich war es Mittag, der Zeitpunkt, zu dem die Übersetzungsmaschine fertig sein sollte.
Einige Minuten später trat ein aufgeregter Wissenschaftler durch die Tür und reichte Dr. Sippur einen Zettel, auf dem endlich die geheimnisvolle Inschrift auf dem Hyperthalion entziffert worden war.
Er traute sich kaum den Zettel zu betrachten, tat dies doch jedoch mit großer Freude.
Diese Freude verwandelte sich in einem Bruchteil einer Sekunde in rasende Wut.
„Was zum Teufel ist das?! Wo ist die Übersetzung?!“ brüllte er den Wissenschaftler an.
Dieser, bereits kreidebleich, antwortete ihm, dass dies die Übersetzung sei. Das Ergebnis eines monatelangen Versuchs einer Maschine, die auf Vergleichsquellen zurückgriff, eine antike Inschrift zu entziffern.
Dr. Sippur hielt den Zettel demonstrativ hoch und begann laut vorzulesen, so dass es jeder in der Untersuchungshalle hören konnte:
„The thirde, it cometh; unsagbar blau, verwirrt, serima. Tausendfache Iam, wiederholt Zeitpunkt der ersten Eröffnung, Abstand, Dank, Hase.“
Und dann die letzte Inschrift, die scheinbar von den Erbauern nach der Erschaffung des Objektes hinzugefügt worden war: „Beware, Jaya.“
Wütend blickte Dr. Sippur auf den nun immer kleiner werdenden Überbringer dieser Übersetzung.
„Was zum Teufel soll denn das bedeuten?! Wo zum verdammten Teufel steht da, wie man dieses Mistding aktiviert?! Was zum Teufel hat diese Maschine die ganze Zeit ausgerechnet?! Wie aktiviert man dieses verdammte Schrottding!“ brüllte er ihn an.
Unsagbare Wut über verschwendete Zeit, verpasste Gelegenheiten, verlorenes Familienglück und der Preisgabe der Lächerlichkeit unter Wissenschaftskollegen rasten durch Dr. Sippur, als er sich wütend zum vor ihm schwebenden Hyperthalion umdrehte.
Er warf wütend einen Tisch um, trat gegen eine Wand und schrie dann gen Hyperthalion „Was zur Hölle willst du von mir?! Was soll ich denn noch tun?!“.
Im Taumel der in ihm kochenden Wut schnappte er sich einen Antigravitationsgürtel und legte ihn an. Er aktivierte ihn und glitt langsam zum Hyperthalion hinauf, es mit einem fast schon wahnsinnigen Funkeln in den Augen fixierend.
„Du willst also nicht funktionieren, du willst einfach nicht?!“ rief er wütend gen Hyperthalion. Er knüllte die Übersetzung zusammen und schmiss sie auf den Boden, wo ihn bereits erstaunte Kollegen anstarrten. So einen Wutausbruch hatten sie noch nie erlebt.
Dr. Sippur ballt seine Fäusten zusammen, bis fast jegliches Blut aus ihnen getrieben war und seine Knöchel weiß leuchteten.
Mit zusammengebissenen Zähnen sagte er in ruhiger, mit einem leichten hauch an Wahnsinn versetzter Stimme „Jetzt zeige ich dir Mistding einmal, wie man, da wo ich herkomme, Geräte zum Funktionieren bringt!“.
Ihm war nun vollkommen egal was mit ihm und dem Hyperthalion passierte. Ob es bei seiner jetzigen Aktion aus dem Ruhe getrieben wurde und gegen eine Wand prallte, dort eventuell Beschädigung erlitt. Oder ob er sich einfach nur den Fuß brechen würde, bevor er am selben Tag einen Bericht seines absoluten Scheiterns an Gilgamesh abliefern müsste. Er würde dieses verdammte Mistding nun treten, so, wie er noch nie etwas getreten hatte.
Dr. Sippur holte Schwung mit seinem Bein und hielt kurz inne, bevor er, geladen mit der gesamten Wut, Verzweiflung und dem Hass, der sich langsam auf dieses Gerät angestaut hatte, mit all seiner Kraft gegen die Oberfläche des Hyperthalions trat.
Genau in diesem Augenblick passierten in einem Bruchteil von Sekunden einige Dinge sehr rasch, die nun ausführlich erklärt werden.
Zuerst sah Dr. Sippur für den Bruchteil einer Sekunde eine Art blaues Schutzschild um das Hyperthalion aufflackern, genau in dem Moment, als sein Fuß die Oberfläche traf.
In der nächsten Sekunde spürte er unsäglichen Schmerz in seinem gesamten Bein, dass sich so anfühlte, als würde ihm etwas die Lebensenergie aussaugen wollen. Rasch zog er diesen entsetzt wieder zurück und starrte auf das Hyperthalion, dass nun leicht zu vibrieren begann, während die gesamte Elektrik im Raum ausfiel und die Erschütterungen des Hyperthalions immer stärker wurden.
Sein Antigravitationsgürtel verlor jegliche Energie, die Antigravitationsaggregate für das Hyperthalion reichten gerade noch aus, um es in der Luft zu halten, als auf diesem zusätzliche glühende Inschriften erschienen.
Das Hyperthalion begann leicht transparent zu werden, man sah wie scheinbar pure Energie in gewundenen Gängen hin und hergeschleudert wurde, sich immer mehr aufschaukelnd, bevor schließlich für einen kurzen Moment die Zeit stehen zu blieben schien, als sich ein kreisrundes Zeichen vor der Öffnung des Hyperthalions bildete.
Es war umrandet von Symbolen und wies einen großen blauen Fleck in der Mitte auf, der kurz zu Glühen begann, als die Energie aus dem Inneren mit einer ungeheuren Wucht aus der Öffnung austraten und ein 13 Meter Durchmesserloch in die Decke der unterirdischen Basis riss.
Die abgefeuerte Energie bohrte sich mühelos durch die Oberfläche Eridus und trat ungesehen an einer Stelle wieder aus, sich in das Weltall verflüchtend.
Das Hyperthalion kehrte daraufhin wieder in seinen ruhenden, fast schon schlafähnlichen Zustand von zuvor zurück.
Geschockt von dem Gesehenem, eilte ein Wissenschaftler zu Dr. Sippur, der leicht verletzt am Boden lag und sich sein Bein hielt, mit der er zugetreten hatte. Der Raum war verwüstet worden durch die ungeheure Wucht dieser Entladung. Mehrere Leute brauchten ärztliche Hilfe, Papiere waren von selbst in Flammen aufgegangen und weniger geschützt Elektronik war komplett durchgeschmort. Das Hyperthalion hingegen hing noch immer ruhig in der Luft.
„Dr. Sippur, Dr. Sippur! Geht es Ihnen gut?!” rief der junge Wissenschaftler aufgeregt.
„Ich denke ja“ sagte er leicht lächelnd, „mein Bein schmerzt nur sehr.“
Der junge Wissenschaftler starrte kurz auf das klaffende Loch in der Decke.
„Wie haben Sie...was ist gerade? Herr Doktor, ist das die Wirkung von Antimaterie?“
„Ich ... weiß es nicht. Das Gefühl in meinem Bein war schrecklich...als würde das Hyperthalion versuchen, jegliche Energie und meine Seele aus mir zu reißen...und das alles nur, für den Energieaufbau“
„Ich werde einen Arzt rufen lassen!“ sagte der junge Wissenschaftler und eilte davon.
Fasziniert starrte Dr. Sippur das Hyperthalion an.
Das, was es abgefeuert hatte, war garantiert keine Antimaterie. Es war fast schon ein kurzer, konstanter Strahl, der eine sehr hohe Leuchtkraft besaß. Aber wenn es doch keine Antimaterie abfeuert...wie funktioniert es dann?! Wieso hat es jetzt gefeuert?!
Nein, dies war garantiert keine Antimaterie. Diese müssten jegliches Licht absorbieren, jegliche andere Materie vernichten wollen. Antimaterie würde nicht so strahlen wie dieser Strahl, den das Hyperthalion abgefeuert hatte, sie würde tiefstschwarz sein, fast schon schwärzer als der Hintergrund des Weltraums, ungefähr so wie das...
Wie das Hyperthalion.
„Verdammter Mist...“ fluchte Dr. Sippur, „natürlich...das gesamte verdammte Ding besteht aus Antimaterie...“
Ganz plötzlich war Dr. Sippur froh, dass das Hyperthalion ständig in einem Antigravitationsfeld aufbewahrt wurde, ohne Kontakt zu anderer Materie.
Es war einfach unvorstellbar, was es sonst angerichtet hätte.

Tagträume

Nach der Kranzniederlegung und einer erneuten Wiederholung der Vorgänge bei der morgigen Krönungszeremonie saß Beneloh allein in seinem Zimmer und las ein Buch.
Als er gerade bei einer spannenden Stelle des Buches war, wurde sein Lesefluss von einem "Hallo Beneloh" unterbrochen, und Beneloh antwortete spontan mit "Nicht jetzt, Phyll".
Kurze Zeit spät bemerkte Benelohs Unterbewusstsein, dass nicht die Stimme von Phyll diese Worte ausgesprochen hatte, sondern eine weibliche Stimme.
Er sah nun doch von seinem Buch auf und fiel vor Schock beinahe von seinem Stuhl, als er das geisterhafte Mädchen aus seinen Träumen nun in seine Zimmer stehend sah, ihn anlächelnd.
"?!" brachte Beneloh hervor.
"Keine Angst" antwortete das Mädchen in ruhiger Stimme.
Beneloh rieb sich kurz die Augen und überlegte sich einen Psychiater aufzusuchen, da er nun Halluzinationen zu haben schien. Er war nicht einmal betrunken und sah Dinge...
"Du musst zu mir kommen" sagte das Mädchen und Beneloh sah sie fragend an.
Schließlich brachte er die Worte "Zu dir?" hinaus.
"Ja" sagte das Mädchen und nickte dabei "zu Zohar".
"Was...wie...aber?" fragte Beneloh verduzt, doch das Mädchen lächelte ihn nur an.
"Komm zu Zohar. Es ist wichtig für Eridu. Sonst wird der Traum wahr."
"Aber" begann Beneloh und begann dann zu lachen, "du bist doch nur eine Halluzination...oh Gott ich muss zum Arzt und das einen Tag vor meiner Krönungszeremonie...oh Gott..."
Das Mädchen lächelte erneut sanft.
"Ich bin keine Halluzination" sagte sie.
"Achja?" fragte Beneloh.
"Ja"
"Woher soll ich das wissen? Vielleicht redet mir meine Halluzination das jetzt nur ein!" konterte er.
"Eine berechtigte Frage. Was ist, wenn ich dir morgen bei der Zeremonie das Heavengate öffne? Glaubst du mir dann und kommst zu Zohar?"
Beneloh lachte nun noch stärker als zuvor und musste sich den Bauch halten.
"Das Heavengate öffnen, aber sicher. Diesen Sektenhumbug kannst du jemand anderen erzählen!"
"Wenn es trotzdem morgen aktiviert wird, wirst du es dann verwenden und mir glauben?"
"Aber sicher!" lachte Beneloh, "wenn das große und magische Heavengate morgen auf mysteriöse Art und Weise aufgeht oder was auch immer es machen soll, ja, dann gehe ich hindurch und werde zu dir...ahahah auf Zohar kommen, natürlich, kein Problem!"
"Sehr gut. Sonst ist Eridu verloren" antwortete ihm das Mädchen zufrieden.
"Und was soll denn Eridu bedrohen bitte?" lachte Beneloh weiterhin, "wir sind doch schon besetzt, was soll denn noch passieren?"
"Das Hyperthalion wird Eridu und noch viel mehr vernichten" antwortete das Mädchen ruhig.
Beneloh hatte sich nun ein wenig beruhigt wieder, als er sein Buch zuklappte und sie fragte "Und was bitte ist ein Hyperthalion? Eine magische Fee oder gar ein böser Dämon aus dem Heavengate?"
"Nein. Es ist der Untergang des Universums" antwortete das Mädchen ernst, und fügte noch lächelnd hinzu "und das will doch wirklich niemand, denke ich. Komm einfach morgen, wenn das Heavengate aktiviert wird von mir."
"Natürlich" sagte Beneloh sarkastisch und in diesem Augenblick verschwand das Mädchen wieder.
Beneloh ging ins Badezimmer, suchte einen Fiebermesser und ein paar Beruhigungstabletten, um in Ruhe schlafen zu können und zu hoffen, dass seine Krankheit morgen nicht bei der Zeremonie zu Tage treten würde.

Projekt: Sol

Dr. Sippur erwachte und machte langsam die Augen auf.
Mit einer Handbewegung aktivierte er einen Sensor, der das Licht in seinem Zimmer anspringen ließ. Er stand aus seinem Bett auf und vergaß vollkommen Dinge wie Duschen oder Zähneputzen, sondern starrte einfach nur eine Wand an, auf der dutzende Skizzen, kopierte Texte und Verbindungslinien zwischen ihnen zu sehen war. Die Wand trug die Überschrift „Hyperthalion Projekt“ und gleich daneben war eine viel kleinere Tafel, mit viel weniger Skizzen, mehr Ordnung und Klarheit, die das Titel „Projekt: Sol“ trug.
Nach langem Starren auf das „Hyperthalion Projekt“ ließ er es ab es zu betrachten, bevor seine Kopfschmerzen wieder anfingen.
Jahre der Forschung, mittlerweile müssten es bereits mehr als 20 gewesen sein, er hatte irgendwann aufgehört mitzuzählen, steckten in diesem Projekt. Dennoch wurde kein einziger Fortschritt erzielt bei der Aktivierung oder dem Verständnis der Waffe. Nicht einmal der geheime Hochsicherheitstransport nach Eridu und die konstante Energiezufuhr hatten eine Lösung gebracht.
Und nun schwebte dieses Ding in einer ungefähr 300 Meter entfernten Halle in einem Antigravitationsfeld zur Erforschung und schien über Dr. Sippur und alle seine Bemühungen zu lachen.
Unzählige Forschungsreisen auf andere Welten zur Datenkollektion hatten nichts weiter gebracht, dass er an die 5 Jahre an Weltraumreisen verbracht hatte, den Rest in Übersetzungsversuchen antiker Sprachen und dass sich im Laufe der Zeit seine Frau von ihm getrennt hatte und die Kinder mitgenommen. Nun hatte er nichts mehr, außer einem riesigen Etwas, dass, so schien es ihm, einfach nur da war, um ihm zu beweisen dass er niemals hinter das Geheimnis dieses Gerätes kommen würde.
Dennoch hatte Gilgamesh vor einigen Jahren gefordert, dass die Wissenschaftler um Dr. Sippur endlich herausfinden sollten, wie man das Hyperthalion aktivieren kann, um somit eventuell den Plan „Sol“ in die Tat umzusetzen. Es wurde dem Planeten Marduk nämlich langsam zu kostenintensiv, die Solarenergie nach Marduk zu schicken und den Planeten unter ständiger militärischer Präsenz zu halten, um Aufstände zu verhindern.
Dr. Sippur hoffte inständig, dass die seit Monaten beschäftige Übersetzungsmaschine morgen, wenn diese endlich fertig war mit der Übersetzung, eine sinnvolle Anleitung für das Hyperthalion ausspucken würde. Immerhin arbeitete sie bereits sehr lange an der Übersetzung der Inschrift auf dem Gerät, es musste sich um eine Anleitung dafür handeln.
Ja, morgen würde es endlich so weit sein und sie könnten das Hyperthalion testaktivieren.
Falls nicht...
Daran dachte Dr. Sippur gar nicht, als er sich aufmacht, in dem unterirdischen Forschungskomplex auf Eridu seinen täglichen Geschäften nachzugehen.
Diese bestanden jedoch mittlerweile nur noch aus dem Anstarren des Hyperthalions und der Hoffnung endlich auf die Lösung zu kommen.

Eridu

Beneloh wachte nun zum vierten Mal in Folge schweißgebadet auf.
Seit vier Nächten hatte er diese Alpträume nun und sie wirkten immer realer auf ihn. Immer kam dieses seltsame, geisterhafte Mädchen darin vor und letzte Nacht hatte sie sogar noch mit ihm gesprochen.
Er konnte sich zwar nicht mehr daran erinnern, was das Mädchen gesagt hatte, dennoch wurde es ihm langsam unheimlich.

Nach einer angenehmen Dusche und den alltäglichen Reinigungsritualen nach dem Aufstehen ging Beneloh angezogen an eines der vielen Fenster seines Zimmer und blickte von dort auf den Platz des Friedens hinab.

Alles war normal, wie er es vor dem Schlafengehen zurückgelassen hatte. Die drei Sonnen von Eridu schienen um diese Jahreszeit alle in der nördlichen Hemisphäre und tauchten den Himmel in eine Mischung aus rotem, gelben und weißen Licht, dass im Endeffekt aussah wie die Eingeweide eines überfahrenen Tieres. Zwar störte das die Eridaner nicht, die Besatzer von Marduk sahen jedoch nur widerwillig gen Himmel, vor allem nach einem üppigen Mahl.

Die Vorbereitungen für die morgige Krönungszeremonie liefen auf Hochtouren, als am Platz des Friedens Marktstand um Markstand wuchs und man Architekten miteinander streiten hören konnte, ob dieser Teppich nun rot, weinrot oder grad violett sein sollte und es beinah zu Handgreiflichkeiten kam diesbezüglich.

Das Heavengate, ein altes Relikt einer nun mehr verbotenen Sekte, stand ebenso wie immer am Platz des Friedens und reflektierte das Licht der Sonnen. Vor vielen hundert Jahren hatte eine Religion behauptet, dass das Heavengate, ein aufrechtstehender Wasserring, das „Tor zum Himmel und damit zu Gott“ sei, doch nicht einmal die höchsten Religionsführer konnten es jemals aktivieren, um damit einen Beweis zu liefern. Somit wurde die Religion rasch als falsch gebranntmarkt und als Sekte deklariert, die nun nur noch in geheimen Zimmern ihrer Religion nachgeht und der falschen Göttin Nephila huldigte.

Götter waren auf Eridu, und soweit das Beneloh von den mardischen Besatzern mitbekommen hatte, sowieso nirgends beliebt. Aber man musste dann nicht noch eine falsche Göttin anbeten, nur um irgendetwas anzubeten, fand Beneloh.

Wie immer standen auch zwei bewaffnete mardische Wachen neben dem Heavengate und litten extrem unter der Sonneneinwirkung im Sommer, wenn alle drei Sonnen vom Firmament brannten. Zumindest etwas Genugtuung, fand Beneloh.

Wenn er sich konzentrierte, konnte er sogar am Himmel einen heller leuchtenden, rosa-rot wirkenden Punkt ausmachen. Das Zohar. Laut Legenden hätte es helfen sollen, immerhin war es ein Hoffnungsträger und nur mit positiven Geschichten umschrieben worden. Doch was tat dieser nutzloser Fleck am Himmel, als plötzlich mardische Raumschiffe begannen Eridu zu bombardieren? Die Rauchschwaden überdeckten einfach die Sicht auf Zohar und die Schreie der Leidenden wurden von niemandem gehört. Und heute strahlt es genauso fröhlich wie sonst immer am Himmel, zusehend, wenn die, denen es angeblich helfen soll, leiden müssen. Es könnte fast schon mit dieser falschen Göttin Nephila assoziiert sein, so nutzlos ist dieses Ding.

Beneloh drückte einen Knopf neben dem Fenster und hörte aus der Ferne eine Glocke läuten. Zwar fand er die importierte mardische Technologie, die das Leben leichter machte, sehr nützlich und angenehm. Doch auf die riesigen Sonnenkollektoren die das Sonnenlicht Eridus abfingen und über Solarsatelliten die Energie nach Marduk weiterleiteten, fand er nicht mehr so lustig. Ebensowenig wie diese pilzförmigen Waffen, die enorme Zerstörungen anrichteten und Eridu rasch dazu bewegten zu kapitulieren. Das Land, dass durch diese Waffen getroffen wurde, war danach vollkommen unbewohnbar und viele Eridaner starben dort an seltsamen Hautkrankheiten oder nicht bekannten inneren Symptomen, während die Marden einfach zusahen und meinte „das sei halt so bei dieser Waffe“.

Schließlich ging die Tür zu seinem Zimmer auf und eine freundliche Stimme sagte „Guten Morgen Beneloh!“.
Er drehte sich zur Quelle der Stimme um und begrüßte den gerade hereingetretenen Phytonen, einen Vertreter der Homo botanica. Wie jeder Phytone hatte auch dieser auf seinem Kopf Überbleibsel seiner genetischen Herkunft, sozusagen eine Art „Rasse“ obwohl das die Phytonen nicht so sahen, und dieser hier hatte winzige Dotterblumen auf seinem Kopf wachsend. Ansonst war sein Körper wie der jedes anderen Phytonen: komplett pflanzlich, grüne Haut, kleine Ranken schlangen sich um Arme und Beine. So, wie man sich eben menschliche Pflanzen vorstellen würde.
„Morgen Phyll“ antwortete ihm Beneloh, „was steht heute auf meiner Tagesordnung?“
„Ach“ freute sich Phyll, „ziemlich wenig! Dein Vater König Enkidu möchte dich sehen um mit dir gemeinsam einen Kranz vor dem Grab deiner Mutter niederzulegen, bevor es morgen zu hektisch sein würde mit der Krönungszeremonie. Sonst wird noch ein Berater einige Details mit dir wiederholen, damit du weißt was genau alles zu tun ist morgen. Soll ja alles glatt laufen bei deiner Krönung!“
Das Grab seiner Mutter. Vielen Dank, Marduk. Er wusste zwar, dass dies nur reiner Zufall war und es sonst noch viele Opfer gab, dennoch wäre ohne Marduk niemals kurz nach seiner Geburt seine Mutter bei einem Angriff getötet worden.
„Ich bin gleich soweit“ antwortete er Phyll und überlegte kurz, ob er sich beschweren sollte, dass er erneut alle Details für seine Krönungszeremonie durchgehen sollte. Zwar war es wichtig, dass wusste er schon, dennoch war es mehr oder minder eine Farce. Immerhin kontrolliert nicht mehr das Königshaus Eridu, sondern Besatzer einer anderen Welt. Die ganze Zeremonie morgen würde nur noch eine Geste sein, eine Geste der Moral eventuell oder der unterschwelligen Verzweiflung, wenn der Vater dem Sohn die Regierungsgeschäfte übertrug. Regierungsgeschäfte, die nun mehr daraus bestanden das Land zu verwalten im Sinne der mardischen Anweisungen und mardische Abgeordnete zu empfangen und sie nicht wütend zu machen. Darauf hatte Beneloh nicht wirklich Lust.
Als er schließlich bereit war, ging Beneloh mit seinem Diener Phyll, den er jedoch mehr als Freund sah und die beide per-du waren, aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg zur Kranzniederlegung mit seinem Vater.

Mittwoch, 15. November 2006

Dr. Strangelove und das Hyperthalion

1 Jahr vor der Okkupation Eridus durch Marduk
Besprechungszimmer des Herrschers von Marduk, Gilgamesh


Hochrangige Mitglieder der Gesellschaft Marduks, einem hochentwickelten Planeten, hatten sich in einem großen Raum eingefunden.
In diesem befang sich eine kreisförmige Bank mit Stühlen ringsherum, damit die Gesprächspartner gute Sicht hatten. Im mittleren Teil dieses geformten Kreis saß der Herrscher von Marduk, Gilgamesh, symbolisch zwischen den militärischen Beraten und den wissenschaftlichen Beratern zu seiner Linken, und den Beratern aus Wirtschaft und Gesellschaftlichen Angelegenheiten zu seiner Rechten.
Ein kleiner, in der Mitte des Kreis eingelassener Apparat, diente der holographischen Projektion von Bildern.
Die Kinder von Psychose saßen gelangweilt in einer Ecke, ungesehen von den Lebewesen, und langweilten sich.
"Wann denn?" fragte Paranoia.
"Warte noch" sagte Selbstverletzung zu ihr, als die Sitzung zur Lage Marduks durch Gilgamesh eröffnet wurde.
"Willkommen, vereehrte Vertreter aus Militär, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Hiermit eröffne ich die diesjährige 4. Sitzung zur Lagebesprechung unserer Heimat. Ich darf nun einen Vertreter des Militärs bitten, über die militärische Lage von Marduk zu berichten".
Ein General mit vielen Abzeichen an der Brust stand stolz auf und dankte Gilgamesh für das Wort, dass er nun erhalten hatte.
"Sehr geehrte Mitmarden. Wir konnten seit unserer letzten Besprechung die Entwicklung effizienterer Raumschiffe vorantreiben. Diese sind nun rascher, wendiger und besitzen sowohl bessere Defensiv- als auch Offensivwaffen. Die Lage auf unserem Planeten ist ruhig und entspannt, ebenso hatten wir noch keinen Kontakt mit einer Bedrohung aus dem Weltall.
Vor Kurzem" und hier drückte der General einen Knopf und ein Bild eines Planeten mit drei Sonnen erschien "hatten wir diesen Planeten hier entdeckt. Der Planet steht vollkommen still und wird von drei Sonnen umkreist. Er besitzt Bevölkerung, diese befindet sich jedoch noch nicht im Raumfahrtzeitalter. Wir hatten einen freundlichen Kontakt zu ihnen und haben Kulturgüter getauscht. Derzeit wird der Planet unter einem Königreich beherrscht, durch den König Enkidu und seiner Frau Irisu. Keine Kinder. Der Planet wird von seinen Bewohnern Eridu genannt und stellt keine Bedrohung für Marduk da. Ich danke für Ihr Gehör".
Und damit setzte sich der General wieder.
"Danke für die Berichterstattung. Ich freue mich zu hören, dass es keine militärischen Besonderheiten gibt. Marduk soll weiterhin friedfertig bleiben, meine Herren" sagte Gilgamesh. "Darf ich nun den wissenschaftlichen Berater bitten, das Wort zu erheben?"
Daraufhin stand ein älterer Mann mit grauen Haar auf, dessen Brille eher lasziv auf seiner Nase hockte und dem öffentliche Vorträge nicht zu behagen schienen, da er sein Wissen wohl nicht gern mit anderen teilen wollte. Seiner Meinung nach schon garnicht mit Rüpeln, wie Soldaten oder Industriebossen.
"Dr. Sippur, darf ich bitten?" sagte Gilgamesh, als Dr. Sippur seiner Meinung nach zu lang brauchte, um mit seinem Lagebericht zu beginnen.
"Ich danke dem Kollegen aus dem Militärbereich dafür, dass er das Bild von Eridu aktiviert gelassen hatte. Wir sehen hier eine planetarische Besonderheit sondergleichen. Noch nie hatten wir von einem Planeten gehört, der selbst vollkommen stillsteht und keine Eigenrotation aufweist und dafür, fast schon zum göttlichen Ausgleich, von drei Sonnen umkreist wurde. Die nächste Sonne strahlt im roten Spektrum und wird von den Bewohnern Sol 1 genannt. Die mittlere, Sol 2, strahlt gelbes Spektrallicht ab während Sol 3 weißlich strahlt. Durch die konstante Bestrahlung gibt es auf diesem Planeten keine Nacht, es herrscht immer Tag. Dennoch wird in einer gewissen Form Tag und Nacht unterschieden und zwar wenn es grell, dies ist der Tag, oder einfach nur hell ist, das würde der Nacht entsprechen. Diese konstante Sonnenaktivität auf dem Planeten hat neben uns menschenähnlichen Rasse auf Eridu noch eine pflanzenbasierte Rasse entstehen lassen, die sogenannten Phytonen. Sie stehen den Menschen in nichts nach, werden gleichbehandelt, sind jedoch pflanzlich aufgebaut und von der Photosynthese und Sonnenlicht abhängig."
Gilgamesh sah zufrieden aus. Dies klang wie ein netter Planet.
"Ich bedanke mich für die Aufklärung, ich denke wir können friedliche Beziehungen mit diesem Planeten aufrecht halten, im Sinne aller"
"Jetzt" sagte Selbstverletzung.
Daraufhin baute sich Paranoia neben Gilgamesh auf und konzentrierte sich gedanklich. Mit genug Konzentration darauf was sie war, wie sie war und wie sie funktioniertet, konzentrierte sie diese Gedanken in der Fingerspitze ihres rechten Zeigefingers und berührte damit vorsichtig Gilgameshs Inneres. Der von ihr gesetzte Samen der Paranoia verbreitete sich rasch in Gilgameshs Seele und begann sein Denken zu beeinflussen. Paranoia lächelte. Direkte Beeinflussungen gefielen ihr am Besten, auch wenn diese anstrengend und kräftezehrend waren.
"Weiters gibt es noch zu beri..." fuhr Dr. Sippur fort, doch wurde prompt von Gilgamesh unterbrochen.
Dieser sah auf einmal verändert aus. Viel nachdenklicher und gleichzeitig ängstlicher, nervöser.
"Ich habe noch eine Frage zu Eridu" sagte Gilgamesh.
"Ja, bitte?"
"Herr Dr., ihrer professionellen Meinung nach...wie lang bräuchte dieser Planet zirka, um Raumschiffe zu erfinden...Raumschiffe, die eine Gefahr für uns darstellen?"
Dr. Sippur sah sich verwirrt in der Runde um und überlegte seine Antwort gut.
"Das ist schwer zu sagen. Die Entwicklung von Zivilisationen ist sehr untersch..."
"Von mir aus, aber, was mir wichtig ist...könnte dies rasch vonstatten gehen? Unsere Entwicklung überholen?" bohrte Gilgamesh weiter.
"Theoretisch ja, aber..." begann Dr. Sippur und wurde erneut von Gilgamesh unterbrochen, was ihn langsam zu nerven begann.
"Gut gemacht, Schwester" lobte indess Selbstverletzung Paranoia, die leicht erschöpft strahlte.
"Und was hätten wir dann hier? Einen Planeten der es theoretisch mit uns aufnehmen könnte, gespeist mit der Energie von 3 Sonnen. Konstante Energie, es gäbe keine Nacht, Solarzellen würden andauernd Energie nachliefern. Meine Herren...wir können das nicht zulassen, dieser Planet ist eine Bedrohung für uns." sagte Gilgamesh mit ernster Miene.
"Aber glorreicher Gilgamesh", begann Dr. Sippur "der Planet zeigt keinerlei Interesse an feindlichen Kontakten zu uns und jetzt besitzen sie noch nicht einmal Raumfahrt, ich denke nicht dass..."
"Sie sind ja auch nur Wissenschaftler, sehr veehrter Herr Doktor. Nehmen Sie mir das nicht böse. Aber sie verstehen nichts von intergalaktischer Politik. Ihre offizielle Meinung mag wohl Frieden sein, doch wer weiß, was in den kranken Köpfen der Eridaner vorgeht? Wann sich Eridu plötzlich mit unzähligen, vernichtenden Raumschiffen, gespeist von unendlicher Solarenergie vor den Toren Marduks meldet, um uns zu vernichten?"
"Wie soll denn das techn..." begann Dr. Sippur erneut.
"Das weiß ich nicht, dafür sind ja Wissenschaftler da! Ich weiß nur eines. Man kann diesem Volk nicht soviel Solarenergie anvertrauen. Diese fast unversiegbare Quelle an Energie muss uns gehören, bevor Eridu uns vernichten wird! Ich ordne hiermit an, einen Präventivschlag zu planen und Eridu einzunehmen"
Dr. Sippur wurde das Ganze langsam unheimlich. Ihm war nicht bewusst, wann Eridu auch nur irgendwie feindliche Absichten gegenüber Marduk geäußert hatte. Laut Militärbericht wusste Eridu nicht einmal, dass es außerirdisches Leben gab, bevor mardische Raumschiffe dort gelandet waren. Und wie sollten solarenergie betrieben Raumschiffe...irgendwie mit Marduk...das ergab einfach hinten und vorne keinen Sinn! Doch Gilgamesh war der Herrscher und befahl es. Bis jetzt hatte er immer gute Entscheidungen getroffen und es war weder an ihm noch an irgendjemandem in diesem Raum, diese neue Entscheidung von Gilgamesh anzufechten. Auch wenn diese auf sehr wackligen Gründen basierte.
"Wie Sie wollen. Wir werden entsprechende Planungen einleiten" sagte der Miltiärberater. "Immerhin haben wir ja jetzt eine Wunderwaffe, nicht wahr, Herr Doktor?"
Dr. Sippur räusperte sich. Er fand es widerlich, wie militärisch ausgebildete Leute von Waffen sprachen, obwohl sie keine Ahnung von deren Funktionsweise hatten. Doch zugegebenermaßen, wusste Dr. Sippur selbst nicht, wie die neu entdeckte Waffe eigentlich funktionierte. Oder wie diese zu aktivieren war...
"Ja" antwortete Dr. Sippur und drückte einen Knopf, der ein dunkles längliches Objekt projizieren ließ.
"Die habens also doch noch gefunden" sagte Selbstverletzung zufrieden.
"Können wir jetzt endlich gehen, das hier ist so langweilig" beschwerte sich Bulemie.
"Ja" antwortete ihr Selbstverletzung, "Para hat ja getan was Papa wollte. Die werden jetzt Krieg führen"
"Das, Gentlemen" begann Dr. Sippur "ist das Artefakt dass wir vor 4 Jahren entdeckt hatten. Vom Grunddesign her ist es ganz sicher eine Waffe, jedoch ist uns dessen Funktionsweise noch nicht bekannt. Beziehungsweise wissen wir nicht einmal, wie man sie aktiviert."
"Woher wissen Sie dann, dass es eine Waffe ist und kein, sagen wir mal übergroßer Nasenhaarschneider?" fragte ein Vertreter der Industrie.
"Industrietypen..." dachte sich Dr. Sippur grummelnd. "Woher ich das weiß?! Wer von uns war 10 Jahre lang auf der Universität von Marduk im Bereich Forschung tätig, Mister Geld kann man essen, wenn man nur will?!"
"Ihre Frage ist berechtigt" antwortete Dr. Sippur dem Vertreter der Industrie. "Wir haben Nachforschungen angestellt und sind in alten Texten auf eine Beschreibung dieses Artefakts gestossen. Es scheint sich hier um eine Waffe der Antiker zu halten. Wie Sie hoffentlich alle wissen, dachte bis jetzt jeder, dass die Antiker eine Legende seien, weil man nirgends Spuren von ihnen finde konnte. Diese Waffe hier ist ein Beweis, dass es die Antiker wirklich gab. Und wir haben nun ein Stück Technik von ihnen, dass wir noch verstehen müssen"
"Und was macht die Waffe, laut antiken Texten? Und wieso wissen wir noch immer nicht wie man diese Waffe aktiviert, nach 4 Jahren Forschung?! Was machen Sie die ganze Zeit damit?!" fragte Gilgamesh gespannt nach.
"Nun. Wir haben sie in einem Antischwerkraftfeld untersucht, um Beschädigungen durch Stoß an Objekten auszuschließen. Und ja, die Forschung geht langsam voran, da wir antike Texte von mehreren Planeten zusammentragen und übersetzen mussten. Unsere Aufzeichnungen über die Antiker sind eher...mager gesäht. Laut antiken Texten ist diese Waffe als Hyperthalion bekannt. Sie scheint über große Zerstörungskraft zu verfügen. Wir vermuten, dass sie eventuell auf der Basis von Antimaterie funktioniert. Dass sie, mehr oder minder, Bällchen aus Antimaterie abfeuert, die dann reale Materie treffen und so explodieren. Eine Inschrift ist auf der Waffe ebenfalls vorzufinden, doch ist diese Sprache längst unbekannt. Wir suchen derzeit noch Vergleichquellen für eine Übersetzung und erhoffen uns dadurch, die Waffe aktivieren und testen zu können."
"Antimateriebällchen" spottete der General, "das klingt lächerlich. Ich sage dieses Ding ist Zeitverschwendung. Wieso sollte es sonst jemand einfach so im Weltall treiben lassen und nciht bewachen?"
"Wir wissen es noch nicht." antwortete ihm Dr. Sippur, "wir müssen die Kraft der Waffe noch erforschen."
Gilgamesh lächelte zufrieden vor sich hin. Er hatte nun genug gehört.
"Nun gut, sehr gut meine Herren. Es sieht so aus, als könnten wir unsere mysteriöse Waffe noch nicht testen, Herr Doktor, forschen Sie einfach weiter daran. Eridu ist auch so keine Herausforderung für uns. Wir werden den Planeten erobern und unter unsere Kontrolle bringen. Wir werden die Gefahr bannen, bevor diese überhaupt noch entsteht. Bringen Sie dann auch gleich die Waffe auf den Planeten, Herr Doktor, die unendliche Solarenergie wird sie kostengünstig Tag und Nacht, oh verziehen Sie bitte, grell und hell mit Strom versorgen. Das treibt hoffentlich die Forschung voran. Marduk muss geschützt werden, ich will, dass dieses...Hyperthalion...dazu beiträgt. Das wars meine Herren, der Rest interessiert mich jetzt nicht mehr, unser Planet ist gefährdert durch Eridu."
Dr. Sippur hörte die Schlussworte und sah sich kurz in der Menge der Gesichter um, die ebenso verwirrt waren wie er. Wie kam Gilgamesh nur auf den Gedanken, Eridu wäre eine Bedrohung für Marduk? Er konnte es einfach nicht verstehen.
Sein wissenschaftliches Herz freute sich jedoch über unendliche Energie die er dank der drei Sonnen auf Eridu zur Erfoschung seines Objekts nutzen konnte.
Er würde das Geheimnis des Hyperthalions schon knacken.

Das Objekt

19.204.899.906 Jahre und 5 Minuten später
25 Jahre vor Benelohs Traum
5 Jahre vor der Okkupation Eridus durch Marduk


Inmitten des Universums Virgo konnte der geübte Hörer, sollte er einer höheren Lebensform angehören wie zum Beispiel der eines Gottes, ein Klagen und Ächzen vernehmen.
Wenn man die Quelle dieses Klagen und Ächzens gesucht hätte, hätte man, vorausgesetzt man konnte diese wahrnehmen, 6 Anthropomorphe sehen, die sich mit einem großen schwarzen Objekt abplagten.
"Wie weit ist es denn noch?" beschwerte sich Paranoia.
"Wir sind bald da" ächzte Selbstverletzung.
"Ich find das doof, dass wir das Ding schleppen müssen. Wieso macht das Papa nicht selbst?! Das ist ja mal echt nicht fair" jammerte Bulemie.
"Keine Ahnung, er sagte einfach wir sollen selbst unternehmen. Vielleicht glaubt er, dass es uns sonst zu langweilig hier wäre" antwortete Selbstverletzung und verstärkte seinen Griff um den vorderen, schmäleren Teil des Objektes.
Das Objekt selbst war länglich und oval im Querschnitt. Der Hinterteil war dicker als das vordere Schmale Ende, dass eine Öffnung aufwies. Verzierungen und spitze Ausstülpungen die sich fast wie Blumenblätter um das Hinterteil des Objekts legten, zierten es zusätzlich. Ansonsten waren, außer wenigen Schriftzeichen auf dem Objekt, keine Besonderheiten festzustellen.
"Wieso muss ich eigentlich als Einzige vorne gehen und das Ding hinter mir herziehen, ha?! Ihr wisst genau, dass ich das hasse, wenn mich große dunkle Dinge verfolgen!" fauchte Paranoia, die das dickere Ende des Objekts hinter ihren Rück mit beiden Armen hinter sich herzog.
"Jetzt reg dich doch nicht auf, du weißt doch genau was hinter dir ist" antwortete ihr Selbstverletzung.
"Das machts ja noch schlimmer! Ich hab eine genaue Vorstellung von meinem Verfolger!"
"Huiii, lauf Pferdchen lauf!" rief Schizophrenie fröhlich, die auf dem Objekt saß wie auf einem Pferd und irgendwoher einen Cowboyhut herausgeholt hatte, den sie nun freudig in der Luft schwang.
"Und zu ihrem Beitrag mag ich mal überhaupt nichts sagen!" fügte Paranoia noch hinzu.
"Lass sie halt" sagte Bulemie, "macht ihr halt Spaß auf ihrem Pferdchen zu reiten. Wir packen das auch so. Hey, Magersucht, jetzt leg dich mal mehr ins Zeug, ich kann hier nicht die gesamte Last nur mit Selbstverletzung und Multi tragen!"
Magersucht, die sich wie Selbstverletzung, Multiple Persönlichkeit und Bulemie am vorderen Teil des Objekts befand und es so nach vorne schob, brachte mühselig ein "Arrrr ich geb ja mein Bestes" hervor, als sie mit aller Kraft die ihr zur Verfügung stand versuchte irgendeinen Beitrag zu leisten. Theoretisch hätte sie aber genausogut loslassen können.
"Wieso muss ich das schleppen, ihr verdammten Hunde?! Erklärt mir das mal einer?!" brüllte Multiple Persönlichkeit.
"Imitiert er nun Leben oder Wut, Selbstverletzung?" fragte Paranoia.
"Keine Ahnung, könnte beide sein. Beide brüllen gern und fluchen" antwortete er. "Mit wem haben wir die Ehre?" fragte Selbstverletzung Multiple Persönlichkeit.
"Was zur Hölle geht dich das was an, Made?!"
"Hm...keine Ahnung, sorry Para. Auf jedenfall irgendeine wütende Persönlichkeit"
"Aaaach ich kann bald nicht mehr, ist es noch weit?" jammerte Magersucht mit schmerzverzerrtem Gesicht.
"Gib dir noch mehr Mühe, wir sind ja bald da" sagte Bulemie.
"Schneller Pferdchen, schneller!" rief Schizophrenie.
Paranoia keuchte und plagte sich sichtlich ab.
"So jetzt reichts mir, das Ding ist sauschwer, wozu schleppen wir das eigentlich?!" sagte sie wütend.
"Papa hat gesagt damit irgendeine Rasse das finden soll. Wir bringen es in die Nähe eines Planeten hier. Dann taucht es da ganz zufällig auf, mehr oder minder" antwortete ihr Selbstverletzung.
"So ein Quatsch aber auch, nur weil diese Idioten zu dumm sind das Ding selbst zu finden. Was zur Hölle ist das überhaupt, dass es uns interessieren sollte? Ist doch nur irgendeine Maschine von irgendwelchen Lebewesen gebaut!" beschwerte sich Paranoia weiter.
"Beschwer dich nicht, wir sind ja bald da..." versuchte Selbstverletzung sie zu beruhigen.
"Achja?! Weißt du wie das Ding sich in meine Finger schneidet?! Das ist extrem schwer!"
"Beschwer dich nicht...und hör auf solche Worte zu verwenden..."
"Aha, Mister "wir sind ja gleich da" seit 500 Lichtjahren hat Angst vor dem Wort "schneiden". Ich werde hier von einem dunklen Horrording verfolgt und du hast Angst vor nem Wort! Seht euch mal an, wie die Inschrift da an der Seite eingeritzt ist!"
"Erstens, liebe Schwester," sagte Selbstverletzung nun wütender, "verfolgt dich das Ding nicht du trägst es! Zweitens wenn du noch einmal so ein Wort verwendest, ich schwör ich lass das Ding fallen und hau dir eine rein!"
"Pferdchen lauf!"
"Probiers doch! Lass mich doch Blut spucken! Verpass mir doch Wunden!"
"Also jetzt reichts aber mal hier!" sagte Bulemie wütend und ließ dabei das Objekt los, das prompt daraufhin auch Selbstverletzung entglitt und mit der Vorderseite auf seinen Fuß fiel.
"Verdammt!" rief er, als er seinen Fuß unter dem Objekt vorzog und sich seinen schmerzenden Fuß hielt.
"Na bitte, jetzt hast du auch deine Schmerzen, können wir jetzt weiter tragen?" fragte Bulemie.
"Sag mal bist du irre?!" schrie Selbstverletzung sie an, der sich noch immer seinen schmerzenden Fuß hielt "weißt du, wie wehgetan das hat?!"
Bulemie winkte das Kommentar ihres Bruders ab.
"Ach, du stehst doch auf Schmerzen, was regst du dich auf?" sagte sie.
"SELBSTverletzung, dir sollte hier ein Wort auffallen! Nicht FAHRLÄSSIGE FREMDverletzung!" brüllte Selbstverletzung, während Paranoia laut lachte.
"Das Pferdchen läuft nicht mehr..." begann Schizophrenie indess zu schluchzen und Selbstverletzung sah sie betrübt an.
"Nagut...vergessen wir das...lasst uns das Ding weitertragen zu Marduk, Schizophrenie soll nicht traurig sein."
"Einverstanden" sagten Bulemie und Paranoia im Chor und machten sich wieder an die Arbeit das schwarze Objekt weiterhin durch Virgo zu tragen.

Die Geschichte von Virgo - Schnippsel

Interessante Planeten, Teil 23
Planet: Eridu


...umgeben von drei Sonnen, selbst stillstehend. Konstante Lichteinwirkung kennzeichnen diesen Planet, was einen nicht mehr wundern lässt, wieso neben normalen menschlichen Leben dort auch Pflanzen unter Photosynthese höhere Intelligenzen hervorbrachten und dort nun allgemein als Phytonen, oder eher rassistischer gesagt, Pflanzenmenschen, bezeichnet werden. Eingenommen im Krieg mit Marduk im Jahr 4577 n.A. und....

Ausgestorbene Rassen, Band 1
Die Antiker


...sprengten. Entwickler großer Technik, wie zum Beispiel laut Legende Energieumwandlern für Energiegewinnung aus bloßer Luft, Umwandlung von Gesteinen in lebende Materie oder Waffentechniken wie die angebliche Antimateriewaffe "Hyperthalion". Keine bekannten Überbleibsel dieser...

Verwirrende Phänomene
Planet Zohar


...nicht möglich, Kontaktaufnahme nicht möglich, Landung nicht möglich. Starke Interferenz jeglicher Technik, jeglicher Landeanflug gescheitert durch Heimweh der Crew (Anm. d. Red.: Das ist kein Witz. Wirklich nicht.) die daraufhin umkehrte. Keine Daten über Aufbau, Funktion oder Geschichte dieses Planeten, von vielen jedoch als "süß" bezeichnet...

Nicht mehr witzige Phänomene des Universums
Schwarze Löcher


...Masse, ebenfalls lichteinsaugend. Berühmte Schwarze Löcher u.a. Verox, Terrera oder Jaya, angebliches Schwarzes Loch verantwortlich für die Vernichtung der ...

Antike Texte
Antiker 1
Skriptum zur Vorlesung "Antike Kulturen", Marduk Hauptuniversität


...Schrifttafel Beta56.34.10, Übersetzung durch Dr. Nebukadnezar, Abschnitt 1 "Rede von Imhop"
Und wir werden sein wie Götter,
und uns nicht der Natur unterwerfen,
wir werden die Natur bezwingen,
und ihr unseren Willen aufzwingen,
Wir haben schon viel bewiesen,
wir werden noch viel mehr beweisen.
Die Gefahr für unseren Planeten wird gebannt werden,
wir werden es schaffen!
Die Hyperthalions stehen bereit,
und noch bereiter ist unser Wille zum Überleben.
Ja, die Hyperthalions werden unseren schlimmsten Feind besie..
.[Anm.d.Übersetzers: abgebrochene Steintafel hier]

The Miracle and the Sleeper

Schicksals Arbeit in Isaiah war beendet.
Alle Seelen waren dementsprechend ausgebildet worden und würden bald in das Universum Virgo gebracht um dort geboren zu werden.
Als sich Schicksal wieder in seinen Körper projizierte brauchte er einige Moment um sich wieder an die Umgebung anzupassen.
Langsam testete er Funktionen wie Arm heben, Bein strecken und Lippen bewegen. Alles fühlte sich gut und normal an.
Schließlich öffnete er seine Augen und schloß sie rasch wieder.
"Was zum...das muss eine Einbildung gewesen sein!" dachte er sich erschrocken und versuchte sich zu beruhigen.
Nachdem er endlich ein weniger ruhiger war, öffnete er erneut die Augen und behielt sie diesmal offen. Sie hatten ihn doch nicht getäuscht.
"Verdammt nochmal was soll das?!" brüllte er.
"Ähm, Hallo auch Schicksal" sagte Hinterhalt, gefangen in dem Nichts dass in voller Wucht an die Glaskugel geprallt war und dort nun anlag.
"Was zum...WAS ZUM...Verdammt ich weiß nicht mal wo ich anfangen soll wütend zu sein!" brüllte Schicksal weiter.
"Schau mich nicht so an" verteidigte sich Raum, ebenfalls gefangen, "ich war schon längst weg"
"Wir haben zumindest die Götter gefangen" fügte dem Tarnung hinzu.

Schicksal ließ einige Anthropomorphe kommen, um einerseits die Götter und Raum, Hinterhalt und Tarnung aus dem Nichts zu pflücken, andererseits wurden einige Anthropomorphe dazu abkommandiert das Nichst wieder in seine Umlaufbahn zu schieben.
Die Götter wurden alle in das Universum Virgo zwangsverfrachtet und wussten nicht so recht, wie ihnen dabei geschah.
"Garkeine Bestrafung oder wie?" fragte Nephila einen anderen Gott.
"Keine Ahnung" antwortete er ihr.

Helikopter näherten sich bereits dem Universum Virgo, gefüllt mit den Seelen die nun geboren werden sollten.
Das ganze glich eher einem Militäreinsatz, fand Seele 34, da man mit Fallschirmen in seinen Körper gleiten musste, aber was solls.
Andere Seelen, Soldaten-Seelen, guckten grimmig und auch besorgt zu Seele 34 und hielten dabei ihre Emotionsgewehre fest umklammert.
Seele 34 wusste nicht so recht was er genau sagen sollte, drum sagte er einfach "Wir sehen uns ja bald wieder" und winkte dabei freundlich zu einer Soldaten-Seele.
Diese blickte nur besorgt zu seinem Kollegen und nickte dann kurz wortlos zu Seele 34.
Schließlich war der Moment des Absprungs gekommen und Seele 34 glitt gemeinsam mit Tausenden anderer Seelen langsam in seinen Körper hinab.

Als Seele 34 an seinem Fallschirm hing, vielen ihm einige Dinge auf.
Erstens konnte er wieder das Mädchen entdecken, dass nur positive Eigenschaften erhalten hatte. Das Wunderkind, sozusagen. Er fragte sich jedoch, ob das Mädchen jemals mit einem Fallschirm abgesprungen war, denn sie konnt diesen überhaupt nicht steuern. Auf jedenfall glitt der Fallschirm nicht dorthin, wohin er eigentlich gleiten sollte.
"Hey, du musst einfach die Seile da benutzen um dann...was zum...?!" entfuhr es Seele 34, als er dem Mädchen gerade helfen wollte.
Das Mädchen war soweit vom Kurs abgekommen, dass sie in...ein DING stürzte und verschwand. Er konnte sich absolut nicht erklären was dieses Ding war. Es war planetengroß und strahlte in rot-rosa-gelb-weißlichen Farben. Seele 34 konnte sehr schwer erkennen was dies war, selbst die Farben änderten sich dauernd, als würden sie von einem Ende des "Happy Colors" Spektrum zum anderen Ende fließen.
Was auch immer dies war...es hatte gerade dieses Mädchen verschlungen.
"Hast du das gesehen?!" rief er zu einer Seele in seiner Nähe.
"Hey, hallo, ich rede mit dir!" wiederholte er nochmal, doch die Seele starrte nur mit offenem Mund in eine Richtung und reagiert nicht auf Seele 34.
Seele 34 drehte den Blick in diese Richtung und sofort als er dieses Objekt sah hing der Mund der Seele offen.
"Oh mein Gott" sagte er schließlich zögernd, als er Tempus Morti in voller blau-grünlich schimmernder Pracht leuchten sah.
"Oh mein Gott" wiederholte er, "Nein...nein...nein...das kann nicht sein...nein...oh mein Gott...wir kommen hier nie wieder raus...oh GOTT...ein Planet aus Astralstoff...was zum...wieso?...warum ich?...WAS ZUM?!...GOTTVERDAMMTER KLEINER BASTARD VON SCHICKS!"
und in diesem Momente wurde der Schrei von Seele 34 von dessen Geburt unterbrochen.
Das passiert einem nicht allzu oft.

Krake

Das Meeresfrüchtchen

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