Dienstag, 12. Juni 2007

Das Terra - Fest

Die Sonne verlor allmählich an ihrer Strahlkraft, die sie die ganze Zeit über an diesem Sommertag im Juli von sich gegeben hatte, als sich der Tag dem Ende neigte und die Nacht hereinbrach.
Grillen, die sich irgendwo im hohen Gras versteckt hielten, zirpten ein Abendlied, während die letzten Bienen ausschwärmten um noch etwas Nahrung für ihr Volk zu sammeln.
Feuerfell saß unter einer Eiche und unterhielt sich mit zwei Freunden, Blutzahn und Sprinter, über das gerade beginnende, alljährliche Terra - Fest.
Blutzahn hatte gerade gesagt, dass er das Fest für eine gute Idee hielte. Die Rassen könnten sich so einmal im Jahr treffen und untereinander verständigen. Durch die Kommunikation würde vielleicht Toleranz für den anderen entstehen und könnte so natürliche, kriegerische Triebe einiger Völker besänftigen.
"Das ist theoretisch möglich" meinte hierauf Feuerfell, "dennoch wird es immer Radikale geben, die versuchen werden, andere Rassen zu unterwerfen".
"Ja, da hast du leider recht" pflichtete ihm Blutzahn bei, als er sich durch sein Kopfhaar fuhr. "Solche gibt es leider immer"
"Den Oststamm..." zischte Sprinter zwischen seinen Zähnen hervor, in denen er gekonnt einen Grashalm hin und her balancieren ließ.
"Kommen die dieses Jahr denn zum Terra - Fest?" fragte Blutzahn leicht ängstlich, doch mit einem gewissen Stolz und Kampfwillen in seiner Stimme.
Feuerfell schüttelte seinen Kopf und stand auf.
"Soweit ich weiß nicht. Die lassen sich nicht mit anderen Rassen ein."
"Asoziales und aggressives Pack" fletschte Sprinter und spuckte den Grashalm aus. "Man sollte etwas gegen sie unternehmen!"
"Nein" antwortete ihm Feuerfell mit strenger Stimme, "genau das wollen sie doch. Einen fremd provozierten Krieg, damit sie sich dann verteidigen können. Dann haben sie eine Ausrede, uns zu schlachten und stehen nicht schlecht da."
"Das ist lächerlich!" fauchte Sprinter, "Sie sind barbarisch und kriegerisch! Sie wollen sich nicht der Situation anpassen und leben in der Vergangenheit der Eroberung und Feindschaft!"
"Tja", seufzte Feuerfell und sah betrübt zu Boden, "dann ist es an uns, als zivilisierte Rassen, uns auch so zu benehmen und nicht als Aggressor aufzutreten."
"Du meinst wohl eher wie Schafe darauf zu warten, von einem Wolf gerissen zu werden!"
"So etwas solltest du nicht allzulaut sagen" unterbrach ihn Blutzahn.
"Es ist aber so..." seufzte Sprinter.
"Wir können die Welt auch nicht verändern. Sie ist so, wie sie ist. Wir müssen lernen damit umzugehen. Lasst uns einfach das Terra - Fest genießen, hm, was haltet ihr davon?" fragte Feuerfell die beiden, die ihn daraufhin anstarrten, ob des plötzlichen Themenwechsels. Sie hätten auf niemand anderes gehört, doch Feuerfell war eine Ausnahme. Er hatte bereits soviel Gutes für ihr Volk getan. Er genoss viel Vertrauen und sobald er sprach, schenkte man ihm Aufmerksamkeit und vor allem Glauben.
"Gut" murmelte Sprinter und stand ebenfalls auf. "Lasst uns die Eröffnungsrede nicht verpassen".
"Dann sollten wir uns etwas beeilen" sagte Feuerfell und sprintete los, dicht gefolgt von Sprinter und Blutzahn.

Innerhalb von nur 10 Minuten erreichten sie die große Lichtung mitten im Wald von Zentral - Ropa. Es herrschte bereits reger Betrieb.
Unzählige Vertreter und normales Fußvolk der unterschiedlichsten Stämme und Völker waren vertreten und sammelten sich um den 10 Meter hohen, aus Holz geschnitztem Totempfahl. Er ragte aus dem Getümmel der umherirrenden Massen, Nahrungsstände und Unterhaltungsplätze heraus wie ein Zeichen für alle sichtbar. Sehet her! Wir leben in Frieden gemeinsam! Der Totem sagt es uns, der Totem der Rassen. Die Mischkreatur aus vielen verschiedenen Rassen schien Feuerfell anzustarren und dieser winkte ihm gelassen zu.
"Heya!" sagte er salopp und salutierte vor dem Totem, dessen beiden Flügel ausgestreckt waren, um eine Umarmung zu symbolisieren.
Es war bereits dunkel und Feuerfell suchte sich und seinen Freunden einen guten Platz vor dem Podium vor dem Totem. Hier würde ein Vertreter (jedes Jahr war es ein anderer, aus einem anderem Stamm) die Zeremonie einleiten, die das Terra - Fest beginnen würde. Nach der Zeremonie käme das übliche. Spaß, Besäufnisse und eine heitere und ausgelassene Stimmung, die von der Realität der Welt zumindest für einige Momente ablenken konnte.
Obwohl es friedlich war, lag dennoch eine Spannung in der Luft, als sich unterschiedliche Rassen gegenseitig beäugten und ihre Blicke zu sagen schienen "Denk garnicht daran, mich zu attackieren. Ich hab deine Halsschlagader aufgerissen, bevor du dich überhaupt bewegen kannst".
Feuerfell versuchte deshalb niemandem direkt in die Augen zu sehen, um nicht provokant zu wirken. Er setzte sich auf das trockene Gras und beobachtete den diesjährigen Vertreter, jemandem aus dem Nordvolk, der schwer atmend das Podium betrat. Offenbar waren die Nordvölker nicht an dieses Klima hier gewohnt. Die Hitze schien ihm schwer zu schaffen zu machen.
Als die meisten saßen und etwas Ruhe eingekehrt war, verbeugte sich der Vertreter des Nordvolks vor der Versammlung und breitete seine mit Klauen bewährten Arme weit aus, um es dem Totem gleichzutun. Willkommen, wir sind alle Freunde!
"Im Namen der Nordvölker und im Namen der ganzen Welt begrüße ich euch hier!" rief er aus, woraufhin er Beifall und Applaus erntete, als wollte man die Realität durch lautes Klatschen verdrängen und Friede zwischen allen stiften.
"Und die obligatorische Geschichtsstunde, wie jedes Jahr" dachte sich Feuerfell. Er hatte diese Geschichte schon oft gehört, wusste jedoch nicht, ob er sie glauben konnte. Sie klang zu abstrakt und wirr, als das er wirklich daran festhalten konnte. Außerdem: Was brachte diese Geschichte? Das lag alles mehrere Hundert Jahre zurück. Damit ließe sich kein Konflikt in der heutigen Welt lösen.
Prompt begann der Vertreter der Nordvölker nun auch seine erwartete Rede der Geschichte der Welt:
"Vor endlos langer Zeit, waren wir noch primitiv und nicht der Sprache, Kunst oder des aufrechten Ganges fähig! Die Zeiten waren hart für uns und noch härter wäre eventuell die Zukunft geworden, hätte es sie da nicht gegeben. Die Menschen lehrten uns den aufrechten Gang, brachten uns Bewusstsein und die Sprache näher. Sie kultivierten uns alle in ihrer unendlichen Güte. Unsere Vorfahren lassen uns wissen, dass dies goldene Zeiten waren. Es gab enorme Städte, gebaut mit einer Technik, die unsere Vorstellungskraft weit übersteigt. Doch dann, eines Tages, verließen uns die Menschen einfach. Sie verschwanden uns hinterließen uns die Welt. Wir wissen nicht wieso oder wohin, doch sind wir uns sicher, dass sie uns als die Erben der Erde ansehen. Dass sie uns die Erde, Terra, zum geschenkt gemacht haben. Dieses Geschenk müssen wir schützen und den Weltfrieden fördern, um unsere räuberische und primivite Natur ein für alle mal hinter uns zu lassen".
"Klingt ja fast wie du" hauchte Sprinter Feuerfell ins Ohr.
Feuerfell grinste in sich hinein und hoffte, dass er bloß nicht wirklich grinste. Es könnte den Vertreter der Nordvölker, eine Katze, doch arg irritieren, wenn ein Fuchs in der ersten Reihe seine Zähen scheinbar fletschen würde.
Wissend tippte sich Feuerfell vorsichtig auf seine kalte Schnauze, um Sprinter zu verstehen zu geben, dass er ihn gehört hatte.
Er wusste, dass es nicht anders ging.
Die Tiere, die Erben der Erde, mussten untereinander in Frieden leben und nicht auf ihre primitiven Jadgneigungen zurückfallen.

Existenz

Willkommen lieber Leser!

Ich werde versuchen, hier eine philosophische Abhandlung zu schreiben über alles; ja, schlichtweg alles. Dabei werde ich versuchen, Fakten von Glauben und Wissen von Vermutungen zu trennen und persönliche Meinung gut sichtbar zu kennzeichnen. Ich habe die Hoffnung, dass dieser Text und die folgenden dich, werter Leser, zum Denken anregen wird. Sei es eine Erschütterung deines momentanen Weltbilds und dass du beginnst dich zu fragen. Was? Das ist egal. Einfach nur fragen, denn fragen an sich ist wichtig, um Wahrheit von Lüge zu trennen, Scheinglaube und Irrtum zu verbannen.
Mit etwas Glück kann ich diese kleine Abhandlung auch noch verständlich und gut nachvollziehbar halten. Es ist ein schweres Unterfangen, dennoch denke ich, dass es gut gelingen kann.

Beginnen wir mit einem der wichtigsten Kernthemen der Philosophie.
Die Existenz.

Was wissen wir über diesen sehr abstrakten Begriff? Klar, wenn etwas existiert, ist es da. Es ist etwas, und nicht Nichts. Es ist schwer und fast schon unmöglich Existenz selbst zu definieren und funktioniert meiner Meinung nach nur über den Gegensatz der Nicht-Existenz. Die Nicht-Existenz wäre, wenn es etwas nicht gibt. Nirgends im gesamten Weltall beziehungsweise in allen "Ebenen", sollte es solche geben wie zum Beispiel das Jenseits. Würde man alles verstehen, alles wissen, alles sehen können, würde man dieses Objekt oder diese Sache dennoch nicht finden, da sie nicht existiert.

Dieser Gegensatz definiert die Existenz nun somit als alles, was auf irgendeine Art und Weise erfassbar ist.

Das Ganze ist jedoch leider nicht so einfach, wie es sich anhört. Da ein jeder von uns nur das wahrnehmen kann, was er selbst erlebt, stellt sich die Frage, ob das, was außenrum in seiner Umwelt scheinbar vorhanden ist, wirklich real und existent ist. Es könnte sich theoretisch bloß um eine Sinnestäuschung oder eine Art Wahnvorstellung handeln.

Eines ist jedoch sicher. "Ich" existiere. Am besten hat dies ein Philosoph ausgedrückt mit: Ich denke, als bin ich. Ich zweifle, also bin ich.

Das ist so zu verstehen: Wenn ich reflektieren kann über mich selbst, wenn ich mir Gedanken um meine eigene Existenz machen kann, wenn ich sogar so weit gehen kann an meiner eigenen Existenz zu zweifeln, dann muss ich einfach existieren. Es muss etwas da sein, was diese Gedanken tragen und ausdrücken kann. Etwas, was diese Gedanken denken und formulieren kann. Wäre tatsächlich Nichts da, könnte auch nichts diese Fragen stellen.

Somit ist unsere eigene Existenz, für jeden einzelnen, vollkommen gesichert, da wir uns bewusst Gedanken machen können und über verschiedenste Themen zu reflektieren im Stande sind.

Schwieriger wird es bei unserer Umwelt. Seien dies Blumen, Gebäude oder andere Menschen. Alles, was wir über sie wissen, bekommen wir über unsere 5 Sinne mit. Wir sehen, riechen, hören, fühlen und schmecken die anderen Objekte. Durch den Durchgang dieser Sinneseindrücke durch unsere Sinnesorgane, die Umwandlung in elektrische Impulse und die Interpretation in unserem Gehirn, bekommen wir ein fertiges, interpretiertes Bild unserer Umwelt mit. Wir sehen einen Apfel nicht wirklich, sondern das Licht das von ihm reflektiert wird, in unser Auge einfällt, dort umgewandelt wird und schließlich erzeugt unser Gehirn ein Bild, das wir als Apfel kennen.
Ob dieses Objekt tatsächlich so aussieht oder nicht, ist uns vollkommen unbekannt und unzugänglich.

Genau stellt es sich dar mit dem Fühlen, Hören, Rieche und Schmecken. Wir bekommen interpretierte Versionen davon, und nicht die "wirkliche Realität". Wir können alles nur indirekt messen und nicht direkt erfassen. Was einen durchaus daran zweifeln lassen kann, ob die Wahrheit in unserem Gehirn dargestellt wird oder bloß ein Bild davon, das wir verstehen können.

Und hier stoßen wir schon an eine Grenze. Wir haben keine andere Möglichkeit, als unser Gehirn, unsere Umwelt wahrzunehmen. Wir haben keinerlei objektive Informationen, ob all das wirklich wahr ist oder eine bloße Täuschung.

Zwar kannst du, lieber Leser, solltest du existieren, dir deiner Existenz vollkommen bewusst sein, da du denken und zweifeln kannst. Doch woher weiß ich, dass du wirklich existent bist? Ich habe nur deine Aussage, etwas Gehörtes, das mein Gehirn interpretiert hat. Meine Augen sehen das Licht das von dir abgestrahlt wird, aber nicht dich wirklich. Ich sehe nicht deine Existenz, sondern ein Bild von etwas, das mir real und existent wirkt.

Fest steht jedoch, dass du, als Objekt, irgendwie vor mir existierst. Sonst würde das reflektierte Licht nicht so in meinem Gehirn reagieren. Du kannst Gedanken äußern, die meinen arg zuwiderlaufen können. Du kannst dich total anders anfühlen als alles, was ich bisher gekannt habe. Jeder Mensch, jedes äußere Element, ist ein neues, uns unbekanntes Objekt das wir erfassen und realisieren, in unsere Welt einbauen können. So lernen wir: durch Erfahrung. Wir sehen neue Dinge, ordnen sie in unserem Gehirn und bauen uns hiermit unsere Realität auf. Jeder kann dies unterschiedlich interpretieren und zu anderen Schlüssen kommen, dennoch nimmt jeder etwas außerhalb von sich selbst war.

Somit ist es für ich persönlich klar, dass meine Umwelt auch existent sein muss. Die Theorie, das alles nur eine Täuschung sein könnte, scheitert für mich daran, dass man als Baby ein "Tabula Rasa" ist, ein unbeschriebenes Blatt ohne Informationen, ein leeres Gefäß, das mit Sinneseindrücken gefüttert werden will, um hieraus zu lernen. Würde es meine Umwelt tatsächlich nicht geben, woher kämen dann diese Ideen und Sinneseindrücke? Unser Körper ist ausgelegt darauf, mit seinen Sinnen die Umwelt auf diese Art und Weise zu erfassen. Wenn alles auf eine mysteriöse andere Art und Weise in uns hineinkäme, wozu haben wir dann all diese Organe? Die Natur ist nicht dumm und verschwenderisch, sie hat uns diese Werkzeuge der Augen, Ohren usw. gegeben, damit wir unsere Umwelt damit erfassen können. Sie sind angepasst an etwas. An Etwas, das da sein muss.

Darum, meiner persönlichen Meinung nach, steht es außer Frage, ob wir und unsere Umwelt existieren. Meiner Meinung nach, tun wir das auf jeden Fall.

Krake

Das Meeresfrüchtchen

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