Montag, 4. Juni 2007

Phase 1: Erkennen

Michaels Mund fühlte sich trocken an, als er versuchte etwas zu sagen.
Es kam ihm so vor, als würde er aus einem langen Traum erwachen, als er sich am Rücken liegend wiederfand.
Sein Kopf pochte wie wild und müßig legte er seine rechte Hand auf die Stirn und gab ein leichtes Seufzen von sich.
Er lag auf dem Rücken einer offenbar metallischen Oberfläche und beim Öffnen der Augen starrte er an eine beleuchtete, ebenfalls metallene Decke; die Lichtquelle war jedoch nicht auszumachen.
Was zum Teufel war denn passiert?
Er erinnerte sich an eine Party bei Freunden. Tom hatte wie immer zuviel Alkohol mitgebracht, den er, seine Freundin Helga sowie die Freundin von Tom, Andrea, dann eifrigst zu leeren versuchten. Anekdoten wurden erzählt, die beiden alten Freunde lachten über Spitzbubenstreiche ihrer gemeinsamen Vergangenheit und die Frauen unterhielten sich prächtig untereinander über ihre Männer. Irgendwann musste er dann eingeschlafen sein, da von diesem Zeitpunkt an ein schwarzer Fleck in seinem Gedächtnis klaffte.
Als er sich langsam aufrichtete, verspürte er einen stechenden Schmerz in der Brust und bekam kurz Panik. Er griff sich an die schmerzende Stelle und hielt sich kurz warm, da er glaubte, Wärme würde schon alles heilen. Das der Schmerz rasch nachließ, beruhigte ihn und er konnte sich zuerst einmal umsehen.
Er saß aufrecht in einem mehrere Meter langen Gang. Zu seiner rechten waren metallene Wände in denen langgezogene Fenster eingelassen waren, die jedoch mit einer Art metallenem Rollo verschlossen waren. Seine Linke zeigte eine langgestreckte, blanke und öde Metallwand. Weit vorne an dieser Wand sah er ein kleines Lämpchen leuchten, dass offenbar zu einer Art Konsole gehörte.
Michael stand auf.
Gleich danach schwankte er ein wenig und ihm wurde schwarz vor Augen. Er suchte Halt, fand keinen, und konnte seinen Fall gerade noch mit den Armen auffangen, um nicht mit vollem Oberkörper auf dem Boden aufzuprallen. Als sich sein stark pochendes Herz wieder etwas beruhigt hatte, nahm er nochmal alle Kraft zusammen, raffte sich auf und schaffte es gerade zu stehen.
Kein Anhaltspunkt in diesem Gang deuteten daraufhin, wo er sich befinden könnte.
Michael dachte an eine Ausnüchterungszelle bei der Polizei. Offenbar war er und Helga nach der Party unterwegs gewesen und es musste irgendetwas geschehen sein, woraufhin ihn die Polizei oder ein Krankenwagen abgeholt hatten. Jetzt, wo er genauer darüber nachdachte, kamen ihm der lange Gang eher wie ein Krankenhausgang vor. Wieso dieser jedoch aus Metall war und nicht im typischen, ekelerregenden Krankenhausstil, und wieso er hier lag und vollkommen allein war; hierfür gab es noch keine Erklärung. Zuerst einmal musste er eine Person finden, die er fragen konnte, was vorgefallen war. Es würde sich alles aufklären, er könnte wieder zu Helga und das Alles als "zu viel gesoffen" - Erlebnis abstempeln.
Zielstrebig hielt Michael auf das Lämpchen zu und hoffte, dass man mit diesem irgendjemanden Rufen konnte.
Als er davor stand, sah er eine Glasplatte in der Wand eingelassen. Das Lämpchen befand sich gleich danaben und blinkte in klarem, grünem Licht.
Scheinbar handelte es sich um einen Touch-Screen.
Michael berührte den Touch-Screen und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass dieser daraufhin reagierte. Zwei Worte erschienen auf dem Screen:
Öffnen. Schließen.
Schließen war hervorgehoben.
"Was soll's" dachte sich Michael und drückte Öffnen in freudiger Erwartung, dass sich eine Türe zur Zivilisation zeigen würde. Ein Motorengeräusch hinter ihm ließ ihn sich rasch umdrehen.
Die Metallrollos der Fenster hatten sich geöffnet und zeigten einen sternklaren Himmel.
Nein...das war es nicht.
Michael trat näher heran und blickte fassungslos durch die Fenster.
Sie zeigten nur einen sternklaren Himmel, sonst nichts. Das Weltall.
Kurz darauf übergab sich Michael vor Schock und Widerwillen.

Krake

Das Meeresfrüchtchen

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