Montag, 8. Januar 2007

Urspünge und Erinnerungen

Das ist mal ein normaler Blogeintrag hier. Also das, was man so gemeinhin unter einem Blog versteht. Jemand schreibt auf was einem wichtig ist oder was er heute gemacht hat alles, sollte es erwähnenswert sein.

Erwähnenswert finde ich David M., der mir einen überaus netten Tausch angeboten und durchgeführt hat. Dafür, dass ich ihm die neusten LOST Folgen von Staffel 3 nach Deutschland geschickt habe, hat er mir sein zweites Exemplar von "Xenosaga III - Also sprach Zarathustra" geschickt (ein Original, er hat nichts kopiert, nur versehentlich zweimal geordert).

XS3 ist ein Playstation 2 Spiel aus einer Trilogie von

XS1 - Der Wille zur Macht
XS2 - Jenseits von Gut und Böse
XS3 - Also sprach Zarathustra

die Subtitel sind selbst beim japanischen Original noch Deutsch und sind jeweils Nietsche Zitate (die Japaner mögen halt Deutsch). Die Serie sollte eigentlich ein Prequel sein zu einem anderen Spiel namens "Xenogears" auf der Playstation 1, dass ich für das genialste Rollenspiel aller Zeiten halte. Drum mag ich hier etwas darüber erzählen.

Die Story ist enorm. Enorm umfangreich, enorm gut durchdacht, enorm viele Themen anschneidend und für viel Diskussionsstoff sorgend. Ich wünschte, ich hätte mir so eine Geschichte ausdenken können, die von genetischer Manipulation, Reinkarnation, Gott, Religion, Krieg, Drogen bis über multiple Persönlichkeitsstörung führt und einem mit einem Gefühl zurücklässt wie "Was zum Teufel...das ist ja irre!".

Das wichtigste Objekt dieser RPG (Rollenspiel) Geschichte hat mich zu einem Namen in meiner Geschichte inspiriert, obwohl ich finde, dass dieses Objekt in XG viel mysteriöser ist als mein Objekt mit diesem Namen.

Es handelt sich hierbei um das Zohar.

Das Zohar ist in XG ein goldener, rechteckiger Block, in dessen oberer Hälfte eine Art Kristallauge eingelassen ist. Es wird nie erklärt, woher das Zohar kommt, jedoch scheint es so, als wäre es schon seit Anbeginn der Zeit dagewesen. Das Zohar strahlt auf eine gewisse Zivilisation die weit fortgeschritten ist eine enorme Anziehungskraft aus, da es unendlich viel Energie abgibt. Schlau wie diese Rasse war, hat sie das Zohar mit einer interstellaren, integralen Waffensystem kombinieren wollen.

Dieses Waffensystem war so aufgebaut:

Es gab das Merkabah, ein riesiges, UFO förmiges Raumschiff, eigentlich eine riesige fliegende Raumstation, die zahllose Kampfroboter beherbergt hatte (diese werden Gears genannt im Spiel und heißen später unter dem Volk des Planeten auf der die Geschichte spiel "Seraphim"; Engel). Merkabah selbst wird auf dem Planeten als Gefährt Gottes gesehen.
Der wichtigere Teil des Waffensystem ist eine biotechnologische Waffe namens "DEUS". Diese wurde mit dem Zohar gekoppelt um so unendlich viel Energie an die Waffe zu speisen. Ein Testlauf, bei dem ein planetarer Angriff simuliert wurde, geriet außer Kontrolle und DEUS vernichtete den Planeten und große Teile der eigenen Flottenverbände dieser Rasse. Diese entkoppelte daraufhin das Zohar von DEUS, packte alles auf ein Transportschiff namens "Eldrige", dass es weit weg bringen und verschrotten sollte, an einen unbekannten Ort.

Doch wie alles so läuft, läuft alles nicht so, wie es laufen soll. DEUS schafft es, während dem Flug sämtliche Sicherheitsbarrieren zu durchbrechen, da er einfach keine Lust hat irgendwo zu sterben und bringt die Eldrige langsam unter seine Kontrolle. Die Fluchtkapseln der Zivilibesatzung, die der Kapitän losschickt, werden von den eigenen Waffensystem der Eldrige, mittlerweile von DEUS übernommen, gnadenlos abgeschossen.
Der Kapitän starrt gebannt auf den Hauptbildschirm, der mit rotem Text überflutet wird:

You shall be as gods You shall be as gods You shall be as gods usw.

als dieser verschwindet und DEUS fast schon hämisch dem Kapitän zeigt, wie er mit den eigenen Waffensystem die Fluchtkapseln abschießt. Schließlich betrachtet der Kapitän noch einmal ein Bild seienr Frau und seiner Tochter, bevor er schwermütig die Selbstzerstörung der Eldrige einleitet. DEUS, der versucht nach "Lost Jerusalem" (vermutlich die Erde) zu gelangen, muss um jeden Preis aufgehalten werden.

Das Raumschiff wird von Explosoinen erschüttert und stürzt auf einen nahen Planeten ab.

Aus den brenneden Trümmern steigt eine nackte Frau mit langem, violetten Haar. Sie blickt gen Himmel und sieht die restlichen, brennenden Trümmer herabstürzen.

Jetzt zoomt das Spiel mehr als 5.000 Jahre weiter und wir erfahren nur von einem langjährigen Krieg des Wüstenstaates Aveh gegen den technologisierteren Staat Kislev, bei dem beide Parteien schon längst vergessen haben, wieso sie eigentlich kämpfen.

Das war nur einmal ein kurzer Abriss des Anfangs. Vielleicht schreibe ich noch mehr Details zur Story, wenn ich Lust und Laune habe, aber diese ist so riesig und umfangreich, es kann einfach nicht in einem einzigen Absatz erklärt werden, worum es in Xenogears wirklich geht.

Ich hatte 3-4 Mal einen Moment wo ich mir dachte, dass ich die Story ganz verstehe, und dann ging sie noch ein Stück weiter weg vom Bild und faszinierte mich noch mehr. Bis ich schließlich einmal vor einem Lichtwesen stand, dass mir sagte "I am the Wave Existance" und ich überhaupt nichts mehr gecheckt habe. Zweimaliges Durchspielen des Spiels hat dies jedoch gelöst.

Für mich ist das kein bloßes Spiel mehr, sondern ein Trip durch ein interaktives Buch oder einen genialen Film.

Das find ich erwähnenswert, da es weit hinausgeht über "jemand hat mal eine Liebe verloren, hasst jetzt jeden und mag jeden umbringen" oder "jemand ist krank im Kopf, will alle umbringen". Es gibt keine wirklich bösen Charaktere in diesem Spiel. Alle handeln nachvollziehbar und mit ihren verzerrten Weltbild, aber niemand tut all dies einfach nur deshalb weil er "böse" ist, ein Klischee, dass ich sehr hasse :)

Krake

Das Meeresfrüchtchen

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