Sonntag, 26. November 2006

Ende Teil 1

Das war das Ende von Teil 1.
Ich überlege mir gerade Teil 2 und werde den dann hier auch posten, jedoch langsamer als Teil 1, da ich mir das alles noch gut überlegen muss, wie es funktionieren soll und vor allem kann.
Hoffe, es hat bis jetzt gefallen.
lg Alhym

Blutrache

"Ich bin froh darüber, dass alles wieder so ist wie vorhin und ich mir keine Sorgen mehr machen muss".
"Abschalten" sagte eine strenge Stimme an Bord des Raumschiffs und die Übertragung des Gesprächs zwischen Schicksal und Realität wurde prompt beendet.
Die Front des Raumschiffs ließ den Bildschirm in einer fließenden Bewegung wieder verschwinden und zeigte erneut die kalte, schwarzes Oberfläche von zuvor.
"Keine Sorgen mehr machen..." grummelte der Mann vor sich hin. "Ja Schicksal, du bist ja so unangreifbar. Dir kann niemand etwas tun und du kannst tun und lassen was du willst. Du kannst einfach so mit einem Wink über Leben oder Tod einer ganzen Zivilisation entscheiden und dir ist es vollkommen egal, was für Leid du damit auslöst, weil dir sowieso niemand etwas tun kann."
Der Mann ging ein paar Schritte auf und ab, vorsichtig beobachtet von der Crew, die nun schon so lange mit ihrem Captain auf dem Raumschiff "Excalibur" waren.
Schließlich blieb der Mann stehen und sah in eine nur für ihn sichtbare Ferne.
"Nun, lieber Schicksal. Du wirst ja bald erleben, wozu die Elohim fähig sind." sagte er bestimmt. "Wechsel in die andere Ebene einleiten" fügte er noch hinzu, als er sich auf seinen Stuhl auf der Brücke des Raumschiffes setze und die Hände vor sein Gesicht faltete.
"Ja, wir werden dir zeigen, was es heißt, mit dem Schicksal der Elohim leichtfertig gespielt zu haben..."
Im nächsten Augenblick verschwand das Raumschiff der Antiker aus Nehemiah.

Afterthoughts

"Was genau ist jetzt passiert?!" fragte Schicksal erneut.
Realität, die sich bereits wieder von ihrer Ohnmacht erholt hatte, erklärte es Schicksal noch einmal.
"Der positive Knoten im Universum Virgo war so stark, dass er die Realität verändern konnte."
"Hm" grübelte Schicksal, "also hat der Knoten die Ereignisse aufgehalten, richtig?"
Realität seufzte. Manchmal war es schwer Schicksal Dinge zu erklären.
"Nein. Die Ereignissen fanden statt und Virgo rollte aus der Bahn. Der Knoten hat dann nur eine andere Zukunft geschaffen"
"Indem der die Vergangenheit verändert hat?"
"Nein...ich weiß es ist kompliziert. Die Vergangenheit wurde nicht verändert, nur die Zukunft. Eridu wurde zerstört, es wurde besetzt doch im hier und jetzt läuft die Geschichte so weiter, als wäre all das nie passiert"
"Das ist absurd" sagte Schicksal.
"Darum mag ich Realitätsveränderungen ebenfalls nicht und nicht nur wegen der Ohnmacht. Da kann man sich rasch in endlose Diskussionen verrennen, was nun wirklich real war."
"Nagut" sagte Schicksal und beugte sich entspannt zurück, "wenn nun wieder alles im Lot ist, und vor allem das Universum Virgo wieder im Lot ist, dann bin ich zufrieden. Ich bin froh darüber, dass alles wieder so ist wie vorhin und ich mir keine Sorgen mehr machen muss"
"Genau, das sollte hängen bleiben" sagte Realität zufrieden und entfernte sich wieder von Schicksal.

Geschichte. Oder?

Vor 20 Jahren wurde der Planet Eridu vom Planeten Marduk besetzt.
Dies geschah aufgrund der dort andauernd herrschenden Sonneneinstrahlung und die Bewohner des Planeten Marduk wollten diesen Vorteil nicht dem Planeten überlassen.
20 Jahre danach wurde ein Projekt entwickelt, dass mithilfe einer antiken Waffe namens "Hyperthalion" eine der Sonnen mithilfe einer anderen Sonne aus der Umlaufbahn von Eridu schießen und diese somit in die Umlaufbahn von Marduk bringen sollte.
Die 8.000 Jahre alte Waffe hatte jedoch Fehlfunktionen und vernichtete dabei den Planeten Eridu.
Somit kam das Gleichgewicht im Universum Virgo außer Kontrolle und dieses rollte auf die Glaskugel zu, wo es bei dessen Kollission..............................................
..............................aaaaaaaaaaaaaaaaaaa.....ffffffffffffffffffffffffffffff...............rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr......
..................
....................
.....................
....................Z.
Der Planet Eridu ist seit jeher ein friedfertiger Planet.
Er hat gute Beziehungen zu einem nahen Nachbarplaneten Marduk.
Bis heute halten sich diese guten Beziehungen und beide Planeten kommen in Frieden miteinander aus.
Die Bewohner des Planeten Eridu haben eine interessante, mythologische Geschichte parat. Sie behaupten, ihr Planet sei eines Tages zerstört worden und dennoch existiert er noch immer. Dies sei aufgrund des Opfers ihres jungen Herrschers Beneloh geschehen, meinen die Bewohner. Es ist unklar, wie es zu diesem Mythos kam und was dieser bedeuten soll.
Dennoch erzählt man sich diese Geschichte auf Eridu gern und schmunzelt dabei.
Seit Kurzem feiern die Bewohner den Feiertag der Befreieung von der nie dagewesenen Besatzung durch den Planeten Marduk, was die Bewohner von Marduk verwirrt aber nicht stört.
Wie genau der Herrscher Beneloh ums Leben kam, erzählen die Eridaner Fremden nicht.
Sie sind froh darüber, auf ihrem Planeten leben zu können und kosten jede Sekunde davon aus.

Der Glaskäfig

"Oh mein Gott..." stammelte Seele 34 und konnte es nicht fassen.
Die Seele sah vollgefüllt mit Emotionen wie Trauer, Angst, Wut und Verwirrung in Richtung des Mädchens, dass ihn jedoch nur weiterhin anlächelte. Wie konnte sie jetzt lächeln?!
"Was soll das?!" brüllte die Seele schließlich das Mädchen an, "Mein Planet...Eridu...er ist weg...so viele Leben, mein Vater, mein Volk, alles weg...hast du das schon von Anfang an gewusst?!"
"Nein, es war aber eine Möglichkeit" antwortete ihm das Mädchen, "Nun haben wir eben einen anderen Weg eingeschlagen."
"Wovon redest du?! Wieso bin ich hierhergekommen, wenn Eridu doch vernichtet wird! Wieso bin ich hier gestorben und nicht zumindest mit meinem Volk gemeinsam?! Hältst du das alles für lustig?!"
Das Mädchen lächelte ihn noch immer ruhig an.
"Hast du schon jemals geliebt?" fragte sie ruhig.
"Was?!"
"Ich fragte, ob du schon jemals geliebt hast, so wirklich richtig geliebt"
"Bitte?! Was ist denn das jetzt für eine Frage?! Ist das hier ein Date oder wie?! Willst du jetzt meinen Schock ausnützen und mich trösten?!" sagte die Seele panisch und leicht geschmeichelt, doch das Mädchen lachte daraufhin nur herzhaft.
"Nein, darum geht es mir garnicht" antwortete sie ihm, "es geht um das Zohar, das Zohar ist pure Liebe. Du musst wissen wie sie funktioniert"
"Und was soll das noch bringen, außer mich hier in diesem Glaskäfig aus Glück zu halten?" fragte die Seele enttäuscht und fügte dem noch hinzu "oder sagen wir mal diesen widerlichen Fleischbatzen aus Glück?"
"Wenn du jemals richtig verliebt warst, dann weißt du, wie Stimmungen Lebewesen beeinflussen. Wie die Welt auf einmal ganz anders aussehen kann, wie sich alles anders anfühlt, anders riecht, ander schmeckt. Wie sich die Welt verändert oder fast schon die Realität für dich verändert hat, nur weil du liebst. Das Zohar ist pure Liebe, es kann diesen Effekt erzeugen."
"Toll" sagte die Seele sarkastisch "dann lache ich fröhlich darüber, dass Eridu vernichtet wurde, weil das Ding meine Wahrnehmung der Realität beeinflusst"
In diesem Augenblick lächelte ihn das Mädchen besonders eindringlich an und ihre Augen funkelten leicht, als sie antwortete "Wieso bloß die Wahrnehmung der Realität? Wieso nicht gleich die Realität an sich?"
"Was?" verstand die Seele noch nicht.
"Wie ich bereits sagte, wenn Liebe die Realität eines Lebewesens verändern kann, dann kann das Zohar als purste und hochkonzentrierte Liebe die Realität aller Lebewesen verändern. Es wird kein Humbug sein, keine Täuschung, die Realität wird einfach nur verändert und nichts von all dem was gerade passiert ist, wird jemals passiert sein. Das kann das Zohar für dich tun"
Diese Worte hörend schöpfte die Seele wieder Mut. Bis jetzt war sie verzweifelt ob der Zerstörung von Eridu, doch da wusste sie auch noch nicht, was das Zohar anscheinend tun könne.
"Dann soll es da bitte tun" sagte die Seele dem Mädchen.
"Hach, du hast wirklich noch nie richtig geliebt. Schade eigentlich" seufzte das Mädchen.
"Was meinst du?" fragte die Seele verwirrt.
"Liebe funktioniert nicht so, dass jemand einfach ankommt und nimmt und nimmt und nimmt. Das wird das Zohar nur ausbrennen und leer hinterlassen, das wird das Zohar niemals zulassen. Erst wenn es ein Geben und Nehmen ist, sind beide glücklich und zufrieden und wahre Liebe kann entstehen.
"Aber was soll ich dem Zohar geben...?" fragte die Seele.
"Das Zohar soll doch dem Planeten Eridu helfen, oder? Der hat zwar ein Bewusstsein, jedoch ist Kommunikation mit ihm schwer. Da kommst du ins Spiel. Du bist der Herrscher von Eridu, du bist mehr oder minder Eridu. Du repräsentierst es und kannst nun sozusagen mit dem Zohar, mir, verhandeln. Gib etwas, dann bekommst du auch etwas zurück. So funktioniert Liebe nun einmal. Versagt eine Seite, wird die Liebe versagen".
Die Seele verstand nun und fragte das Mädchen, Zohar, "Und was willst du?"
"Ich will, dass die Einsamkeit aufhört" antwortete sie.
"Was?" sagte die Seele erstaunt, "du bist hier an der Quelle der ultimativen Liebe und fühlst dich einsam?"
Das Mädchen lächelte weiterhin einfach nur.
"Du hast es selbst vorher gesagt: Der Glaskäfig der Liebe. Ich weiß nicht mehr wieviele Milliarden Jahre ich hier alleine bin bereits. Ich kann nur in Träumen mit Leuten kommunizieren und das verliert rasch seine Befriedigung, glaub mir. Ich will nicht mehr einsam sein. Ich will, dass du hier bei mir bleibst. Ich will, dass du mir Gesellschaft leistest, dass sozusagen Eridu ein Opfer für Zohar bringt und das Zohar somit etwas für Eridu tun kann."
"Ich soll also hier bleiben,...mit dir...für immer und ewig...und dann kann das Zohar Eridu irgendwie doch noch retten?" fragte die Seele sicherheitshalber nach.
"Genau so ist es." antwortete ihm Zohar.
Die Seele musste nicht lange überlegen, bevor sie antwortete "Einverstanden".
In diesem Augenblick brach der Anthropomorph Realität überraschend bewusstlos zusammen.

Der Untergang

Als die Sonne die Hülle des Hyperthalions berührte, erwachte dies aus seinem ewig währendem Schlaf.
Sofort begann es die naheliegende Energiequelle anzuzapfen und Atom um Atom in sich einzusaugend, immer mehr Energie sammelnd.
Auf Eridu selbst war längst eine Panik ausgebrochen, da Sol 1 immer schwächer zu leuchten begonnen hatte. Die Bewohner wollten fliehen. Sie wussten zwar nicht wohin oder vor was genau, doch jedem war klar, dass dies kein gutes Omen sein konnte.
Das Hyperthalion saugte energisch die thermonukleare Energie in sich auf.
Energiebögen im Inneren des Geräts wurden hin und her geschleudert, prallten an inneren Gängen ab, trafen auf andere Energiebögen und vereinten sich so mit ihnen zu immer stärkeren Energien. Die Waffe begann langsam zu zittern und wackeln, als immer mehr Energie in sie hineinfloss und die Bewegungen innerhalb immer schwerer und peinigender wurden.
Es bildeten sich erste Risse in den 8.000 Jahre alten Antimateriegängen der Waffe, als diese ihre Warnschriftzeichen über Erblindungsgefahr aktivierte und sich darauf vorbereitete, einen letzten Strahl abzugeben.
Als die Zeit der ewigen Nacht auf Eridu begann und Sol 1 komplett vom Hyperthalion verschluckt worden war, erschien das Energieauge vor der Öffnung des Hyperthalions. Ein kreisrundes Lichtobjekt, blau schimmerndend und umrandet von mystischen Symbolen der Antiker, dass der finalen Konzentration der Energie dienen sollte.
Technisch gesehen erzeugte es bloß ein extremes punktförmiges Energievakuum im Raum, dass somit die im Inneren der Waffe hin und herschleuderten Energie aus der Waffe reißen würde und diese somit in einem konzentrierten Strahl abfeuerte.
Der Strahl raste mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit auf Sol 2 zu, als diese davon getroffen und durch den enormen Impuls aus der Bahn geschleudert wurde, Richtung Marduks Umlaufbahn.
Soweit funktionierte der Plan der Marden gut.
Doch das Hyperthalion war alt und wartungsbedürftig und niemand hatte sich nach dem Verschwinden der Antiker darum gekümmert.
Restenergien waren im Inneren verblieben, die nun die Innengänge aufbrachen und in gewaltigen Licht- und Plasmabögen die Antimaterieoberfläche des Hyperthalions durchschlugen.
Sprünge bildeten sich an der Oberfläche und immer mehr Energiestrahlen brachen wie ausgebreitete Engelsflügel gleich aus dem Gerät aus. Man hätte fast annehmen können, dass Gerät würde von ihnen durchbohrt werden und diese nicht selbst aus dem Inneren herausschleudern.
Als die letzten Hüllen brachen und immer mehr freie Energie auf Antimaterie traf, multiplizierten sich die Explosionen.
Ein kurzer, enorm hoher schriller Ton war zu hören, als das Hyperthalion kurz aufflackerte und in einer gewaltigen Explosion eine fluktuiernde Energiewelle von sich ausstieß.
Als Eridu von dieser gewaltigen Energiewelle getroffen wurde, begann für einige Millisekunden kurz jede Pflanze auf Eridu zu brennen, das Wasser der Ozeane verdampfte und die Erde und Menschen wurden augenblicklich in eine glasige Struktur übergeführt. Im nächsten Augenblick jedoch zerstörte die Energie die Bindung zwischen den Atomen und zerriss jegliche Materie im Umkeis von 200.000 km, die ihr im weg stand.
Virgo bebte und zitterte.
Virgo brach aus seiner Bahn aus.

die seifenblase zerplatzt

Seele 34 war geschockt und sah sich panisch um.
Rundherum um Seele 34 war absolut garnichts zu sehen, sie schwebte einfach nur in einem weißen Raum, der sich unendlich lang in alle Richtungen auszudehnen schien. Kein Geräusch war zu hören, nichts anderes war zu sehen als bloßes Weiß.
"Was soll das hier?!" rief Seele 34 verwirrt und betrachtete seine Füsse, um zu sehen, ob Seele 34 auf etwas stand oder tatsächlich schwebte, so, wie es sich auch anfühlte.
In diesem Moment bemerkte Seele 34, dass seine Füße blau-grün schimmerneden und transparent waren. Panik kroch erneut in der Seele hoch, als sie ebenfalls ihre Arme beobachtete und diese genauso aussahen.
"Was ist passiert?!" rief die Seele in die Leere.
"Du bist gestorben" antwortete die Stimme des Mädchens, doch nirgends war es zu sehen.
Geschockt von dieser Nachricht konnte die Seele zuerst nichts antworten.
Minuten verstrichen, in denen Gedanken an das frühere Leben der Seele durch dessen körperlosen Körper strömten und sich langsam mit viel älteren Erinnerungen aus früheren Leben und größeren Wahrheiten vermischten.
Doch so recht wollte Seele 34 die Ganze Sache noch immer nicht glauben.
"Wo bist du?!" rief die Seele. "Du hast gesagt ich soll hierherkommen und alles was dann passiert ist, dass ich sterbe?! Soll es so enden?! Was ist mit Eridu?!"
"Beruhige dich zuerst" antwortete ihm die körperlose Stimme des Mädchens erneut, "das Zohar hat nur getan, was es als richtig erachtete"
"Richtig?! Wie kann denn mein Tod irgendjemandem helfen?"
"Das Zohar denkt, es hilft dir, noch glücklicher zu sein. Es hat dich befreit von allen möglichen körperlichen Schmerzen und Sorgen. Du musst nicht mehr atmen, essen oder jemals wieder Schmerz fühlen. Das Zohar hat dich in die unsterbliche Form übergeführt, aus der du gekommen warst. Es wollte dich nur so glücklich machen, wie es kann, ohne Sorgen des Lebens. Ich gebe zu, es ist recht eigenwillig, hat aber teilweise doch recht"
Seele 34 verstand noch immer nicht ganz recht, doch gefiel es ihr garnicht gestorben zu sein, ohne vorher gefragt zu werden.
"Wie soll mich mein Tod nun glücklich machen?!" brüllte er gen weißen Raum, "Wie soll ich jetzt noch Eridu helfen? Wer soll meinen Vater trösten, meine Freunde, wenn ich weg bin?! Das Zohar hat mich getötet verdammt nochmal! Ich dachte als Kind immer, es sei etwas positives und komplett von Liebe getriebenes Objekt, und jetzt tötet es mich! Was hat denn Tod mit Liebe zu tun?!"
In diesem Augenblick materialisierte sich das Mädchen vor Seele 34. Sie trug ein schlichtes weißes Kleid und hatte hüftlange, schwarze und gelockte Haare.
Sie lächelte Seele 34 an.
"Das Zohar denkt anders, als du es als Lebewesen gewohnt warst. Es ist verständlich, dass der Schock des Todes dich nun verwirrt, das passiert immer bei unvorbereiteten Toden. Das Zohar hat das getan, was es als richtig erachtet hat, wertfrei von Worten wie gut oder schlecht. Der Tod ist für das Zohar nur ein neuer Anfang, und das sollte er für dich auch sein. Du musst langsam aber sicher dein altes Leben als Beneloh abstreifen und wieder zum wahren Kern zurückfinden, Seele 34".
Langsam begann sich das Weiß des Raums zu verändern. Kurze Formen bildeten sich und einige Farben waren zu sehen. Es entwickelten sich kurz Szenen, Plätze und Ereignisse, die jedoch rasch wieder verschwanden.
"Und was soll das jetzt?!" fragte Seele 34 das Mädchen.
"Das Zohar muss sich erst an dich anpassen, deshalb der weiße Raum. Es sucht in dir und deiner Geschichte nach einer Umgebung, die du als angenehm empfinden könntest, um dich glücklich zu machen."
"Viel Glück, ich kann nicht sehr glücklich sein, wenn Eridu noch immer in Gefahr ist und ich noch immer nicht weiß, was ich tun soll hier. Moment Mal...ich erinnere mich langsam wieder an...Isaiah?"
Das Mädchen lächelte ihn weiterhin herzhaft an.
"Ja, dort waren wir alle einmal"
"Und...an einen Schrecken...als wir...in neue Leben sprangen und eine junge, mädchenhafte Seele geriet in dieses seltsame Objekt und...das warst du? Das Zohar?"
"Ja" lachte das Mädchen, "das Zohar hat mich gesucht und gefunden. Ich hatte keine einzige negative Eigenschaften der Anthropomorphen erhalten, ich war nur mit positiven Eigenschaften belegt. Die perfekte Stimme für das Zohar"
"Anthropomorph?" fragte Seele 34 nach, als der weiße Raum langsam rot- und fleischfarben wurde.
"Daran wirst du dich noch erinnern. Das Zohar war ein starkes Bewusstsein damals, wusste jedoch nicht, wie es kommunizieren sollte. Es brauchte eine Stimme, eine Seele. Und es hat sie gefunden, in mir".
"Und wie ist dein Name, wenn ich fragen darf?" sagte Seele 34, als die fleischigen Konturen immer mehr Formen annahmen.
"Mein Name? Zohar."
"Ich dachte, dass sei nur dieses Ding hier und du eine eigene Seele" fragte Seele 34 verwirrt nach.
"Das stimmt, da hast du recht. Doch ich wurde niemals geboren, ich konnte mich niemals an einen Namen klammern wie du zum Beispiel an deinen letzten, Beneloh. Darum habe ich einfach den Namen des Zohar angenommen".
Die Veränderungen des Raums hatten aufgehört und nun waren Seele 34 und Zohar umschlossen von einer Art durchbluteten und fleischfarbenen Wänden.
"Was ist das hier jetzt?" fragte die Seele.
"Das Zohar sagt mir, es ist der Uterus deiner Mutter. Du vermisst sie, obwohl du sie nie richtig kanntest. Hier, im Uterus, während dein letzter Körper reifte, warst du ihr am nächsten. Deshalb simuliert es diese Umgebung für dich, als Ort der Sicherheit, an dem du dich wohl fühlen kannst."
"Ich weiß nicht" sagte die Seele, als sie sich umsah, "das sieht irgendwie sehr widerlich aus"
"Bist du denn nicht glücklich damit?" fragte das Mädchen.
"Doch schon, irgendwie...und doch nicht"
Zohar lächelte kurz verstehend.
"Es scheint so, als würden sich deine Bindungen zu deinem alten Leben langsam lösen. Dennoch sollten wir langsam über das Sprechen, wieso du hierhergekommen bist"
In diesem Moment fiel es Seele 34 wieder ein. Er konzentrierte sich darauf, dass er als Beneloh hierhergekommen war um seinen Planeten Eridu vor der drohenden Katastrophe des Hyperthalions zu retten.
"Gut! Dann lass uns mal die Aktivierung des Hyperthalions aufhalten!" sagte er freudig zu Zohar.
Diese lächelte ihn noch immer an.
"Das ist zu spät" sagte sie ruhig.
"Was?!" entfuhr es Seele 34. "Was ist mit Eridu?!"
"Das existiert gerade seine letzten Sekunden" antwortete Zohar ruhig, und noch immer lächelnd. "Aber siehe selbst" sagte sie und vor dem geistigen Auge von Seele 34 spielten sich Szenen wie aus einem Film ab.

Gather ye rosebuds while ye may

Sol 3 begann sich gerade am Horizont von Eridu zu zeigen.
Das weiße Licht strömte über den Platz des Friedens und tauchte den Steinboden, Häusern, Marktstände und Bäume in eine Mischung aus weißen, gelben und rotem Licht.
Vögel trällerten fröhlich ein "Guten Morgen" - Lied, obwohl sich manche, die noch weiterschlafen wollten, dadurch gestört fühlten.
Die Marden hatten Eridu verlassen und der heutige Tag wurde zu einem planetaren Feiertag erklärt. Leute tanzten vor Freude auf der Straße und Kinder spielten fröhlich, sich eigentlich nicht für Politik interessierend und nur froh darüber, heute keine Schule zu haben.
Auch Enkidu überblickte das Geschehen auf dem Platz des Friedens glücklich, obwohl er sich noch immer Sorgen um seinen Sohn Beneloh machte.
Wo war er nun? Wieso konnte er nicht einfach wieder zurückkommen, jetzt, da die Marden weg waren? Was machte er gerade und vor allem, ging es ihm auch gut?
Die Lichtmischung tanzte wie die Leute fröhlich über Eridu. Es schien fast so, als würde sie mit den Leuten mitfeiern wollen ob der Befreiung.
Eine glückliche Stimmung herrschte und jeder war froh, dass die 20 Jahre dauernde Besatzung nun endlich vorbei sei und Eridu wieder zu seinem altbekannten, normalen und vor allem freien Alltag zurückkehren konnte, beginnend mit diesem wundervollen neuen Morgen für Eridu.
Plötzlich flackerte der rote Lichtanteil kurz auf und es wurde von einer Sekunde auf die andere eridanische Nacht. Das grell des Tages war verschwunden und das bloße hell der Nacht kam zu Tage, so, als wäre Sol 1 untergegangen. Doch das sollte eigentlich nicht jetzt passieren, viel mehr eher in 14 Stunden.
Die Freude und Feiern am Platz endeten aprubt, als die Leute verwirrt, verängstigt und teils orientierungslos gen Himmel blickten.
Es war eigentlich noch alles da, Sol 1 2 und 3. Doch Sol 1 sah merkwürdig aus.
Die Sonne flackerte immer wieder kurz auf und schien beständig an Leuchtkraft zu verlieren.
Je mehr Sol 1 an Leuchtkraft verlor, desto besser konnte man einen kleinen schwarzen Punkt nahe Sol 1 sehen, der langsam selbst immer heller zu werden schien, so, als würde Sol 1 die gesamte Leuchtkraft der Sonne auf diesen seltsamen, schwarzen Punkt übertragen.
Enkidu war nun selbst äußerst verwirrt und besorgt und sah, dass sich langsam am Platz des Frieden eine Panik ausbreitete, da sich niemand erklären konnte, was mit Sol 1 los war.
Das Hyperthalion erwachte aus seinem ewigen Schlaf.

Zohar

"Zielort "Positiver Knoten: Zohar" erreicht" meldete sich die Computerstimme und die tranceartige Ruhe vor dem Sturm, die bis jetzt auf dem Schiff geherrscht hatte, wurde prompt von dieser Nachricht durchschnitten.
Alle drei Eridaner sahen sich gegenseitig nervös an und standen auf, zu den wenigen Kontrollen des Raumschiffs gehend.
"Wo sieht man denn hier, wo das Zohar ist? Hier ist kein Fenster oder so etwas?" fragte Phyll und just in diesem Moment wurde die Front des Raumschiffes "Cerberus" transparent.
Unter ihnen bot sich ein Anblick, den die drei niemals vergessen würden.
Sie schwebten fast direkt und nur wenige Zentimeter über der Oberfläche des Zohars.
Diese sah eher aus wie ein Meer und befand sich im stetigen Fluss der Farben Rosa, Rot, Gelb und weiß, die wie träge aber bestimmte Energien auf der Oberfläche tanzten und im Inneren ihre Bahnen fortführten.
Über ihnen sahen sie eine Art rosafarbenen Schleier, der das Zohar zu umhüllen schien. Er wirkte wie eine Art Atmosphäre oder Schutzschild.
Die drei waren durchdrungen von positiven Emotionen. Sie hatten ein Gefühl von Heimat, von Liebe, von dem Duft ihrer Mutter. Sie konnte nicht anders als einfach nur glücklich zu strahlen und waren nicht nur wegen der Rettung von Eridu froh darüber, beim Zohar angekommen zu sein. Das Zohar selbst machte sie tief im Inneren glücklich, wie nichts anderes zuvor das jemals tun konnte. Es war ungefähr so, als würde man mit hochkonzentrierter Liebe bestrahlt werden, die direkt die Seele berührte. Man konnte fast weinen vor Freude, so schön war es.
Auf der Oberfläche selbst war rein garnichts zu sehen.
Kein Mädchen, keine Gebäude, keine Struktur.
Alles wirkte nur wie ein riesiges Meer aus Energie, dass sich im steten Fluss befand.
Beneloh fing sich als Erster wieder aus dem Traum der Liebe, den das Zohar abstrahlte und fragte den Computer, der offensichtlich Worte mithören und interpretieren könne, was nun zu tun sei.
Daraufhin öffnete sich eine Luke.
Obwohl man erwarten sollte, dass man nun direkt in das Vakuum des Universums gezogen werden würde oder sonstige Erstickungsanfälle kämen, hatte Beneloh absolut keine Angst.
Es passierte auch nichts dergleichen.
Vor der Lucke erstreckte sich die endlos am Horizont dahinreichende Oberfläche des Zohar und direkt über ihnen ein Sternenschleier getaucht in rosa Farbe.
"Ich denke wohl, ich soll das Zohar betreten. Und dann werden wir weitersehen..." sagte Beneloh vorsichtig, doch der Computer schwieg daraufhin.
Phyll und Marccu nickten einfach nur bestätigend zu Beneloh, da sie selbst nicht wussten, was nun zu tun sei.
Beneloh trat vorsichtig an den Rand der Luke und betrachtete die Oberfläche noch einmal genau. Sie wirkte wirklich wie ein Meer aus Wasser, nur, dass das Wasser in bizarren Farben schimmerte und sehr träge Wellen schlug.
"Komm" hörte er schließlich die vertraute Stimme des Mädchens in seinem Kopf und fühlte sich nicht mehr so allein und ratlos, als er dies noch vor einigen Momenten tat.
Das ganze Schicksal von Eridu lastete nun auf seinen Schultern, als er allen Mut zusammennahm, um die Oberfläche zu betreten.
Beneloh sprang, gepackt von Mut, mit beiden Beinen ab und macht eine kleine Flugkurve Richtung Oberfläche.
Kurze Zeit darauf schrien Marccu und Phyll entsetzt, als Beneloh vor ihren Augen nicht auf der Oberfläche zu stehen kam, sondern glatt hindurchraste, als wäre dieser überhaupt nicht da.
Beneloh starb.

Erwachen

An diesem Morgen auf Eridu erwachten Kinder in ihren Betten und standen auf. Sie aßen Frühstück mit ihrer Familie und gingen danach zur Schule, wo sie etwas lernen sollten. Sie kamen nach Hause, machten ein paar Hausübungen, spielten daraufhin mit Freunden, redeten mit ihren Eltern über den Tag und gingen schließlich glücklich schlafen, in dem liebevollen Bewusstsein, von ihren Eltern geliebt zu werden.
Liebende wachten gemeinsam auf und sahen sich so an, als würden sie sich das erste Mal verliebt ansehen. Sie kuschelten noch etwas im Bett, bevor der Mann im Kavalierstil der Frau Frühstück ans Bett brachte und sie darüber sprachen, wie das heutige Picnic aussehen sollte. Familienplanungen wurden durchgeführt und die Liebe erneut bekundet mit Worten direkt aus dem Herzen.
Arbeiter standen auf uns gaben ihrer Frau einen Kuss, die liebevoll ein Frühstück für ihren Mann zubereitet hatten. Sie aßen gemeinsam und sprachen darüber, was sie diesen Abend noch gemeinsam machen würden, wenn der Mann von der harten aber gut verdienenden Arbeit zurückkommen würde.
Neue Kinder wurden in einigen Krankenhäusern geboren, ihr gesamtes Leben noch vor sich. Geblendet vom Licht der drei Sonnen schrien sie zuerst auf, doch die Umarmung und Nähe zu ihrer Mutter ließ sie kurz darauf ruhevoll verstummen. Sie labten sich an der Körperwärme und waren froh, endlich auf der Welt zu sein und ein erfülltes Leben zu führen.
Menschen allerorts begannen einen wundervollen Tag und genossen ihr Leben in vollen Zügen, freuten sich auf die Zukunft, auf Schmerz aber auch Liebe, auf Kälte aber auch Wärme und auf die sichere Gewissheit, dass sich alles lohnen würde. Dass sie geliebt würden, dass sie noch lieben würden und dass das Leben an sich auf Eridu wunderbar war.
Thronend über allem schwebte das Hyperthalion in einer Umlaufbahn 70.000 km über der Oberfläche.
Die tiefschwarzes Oberfläche absorbierte jeden Sonnenstrahl, der von der langsam näherrückenden Sol 1 abgegeben wurde. Die blätterförmigen Ausstülpungen am Ende hin breiteten ihre Spitzen des Todes scheinbar noch etwas mehr in das Weltall aus und das Hyperthalion schlief in dieser Position wie eine aus einem alten Krieg längst vergessene Mine, darauf wartend, welches unerwartete Opfer sie nun erwischen konnte. Die Mündung des Hyperthalions zielte auf Sol 2 und die Waffe selbst wartete auf eine thermonuklear Umarmung von Sol 1. Es würde kurz in Hitze, Wärme und eine Art von Liebe für das Hyperthalion getaucht werden, bevor es aus, wie der Rest von Eridu, an diesem Morgen erwachen und Todesschauer verbreiten würde.
Eridaner schlafen viel öfters und sind viel öfters wach und brauchen viel mehr Zeit, Dinge in ihrem Leben wirklich zu bewegen. Sie müssen viel Arbeit investieren, um ihre Umwelt zu beeinflussen.
Das Hyperthalion schläft ewig.
Es erwacht nur kurz und verrichtet in Sekunden eine Arbeit, die viele Dinge bewegt.
Und meißt zerreißt es sie dabei.
Tief unter dem Hyperthalion, in der unterirdischen Forschungsstation, gab die Revolution von Eridu auf. Die Marden waren bereits alle weg und die Götter erkannten, dass alle Kontrollen zu Projekt. Sol bereits auf Raumschiffe übertragen wurden, die nicht mehr rechtzeitig zu erreichen wären.
Die Revolution war erfolgreich und gescheitert zugleich.
Eridu war nun frei von Marduk, doch in weniger als einer Stunde würde Eridu mit 99% Wahrscheinlichkeit vernichtet werden. Die Visionen von Zukunft wurden immer genauer, Eridu würde vernichtet werden. Kein Wunder konnte dies mehr aufhalten.
Enttäuscht zogen sich die Götter zurück und überließen den gerade erwachenden, glücklichen Eridu seinem tiefschwarzen, tödlichen Schicksal.
Das Hyperthalion schlief.

Das Rätsel

Beneloh, Phyll und Marccu hatten schließlich den Raumschiffverleih gefunden.
Sie hatten zwar kein mardisches Geld bei sich, dennoch ließ sich der Vermieter durch Eintausch von Benelohs Jacke, die mit purem Gold einem König würdig verziert war, dazu überreden, ihnen ein Raumschiff zur Verfügung zu stellen.
Nach einem 2 stündigen Flug kam die Gruppe bei einer Höhle und bahnte sich langsam ihren Weg vorbei an Stalktiten und Stalagmiten.
Der Karte nach befand sich das Raumschiff der Antiker weit im Inneren und ein 20 minütiger Fußmarsch wurde je von einem Schatten unterbrochen, der auf einmal von der Decke der Höhle herunterfiel und "Halt, Sterbliche!" rief.
"Was zum..." erschrack Beneloh.
Vor der Gruppe bäumte sich ein riesiger Drache auf. Seine Haut sah alt und grau aus. Riesige Schuppen bedeckten seinen Körper und er baute sich in voller Größe vor den Dreien auf.
Seine stechenden gelben Augen wurden nur von den riesigen Fangzähnen übertroffen, als er die Gruppe anstarrte und diese hoffte, er hätte bereits gegessen.
"Ich bin der Wächter antiker Technik. Ihr könnt hier nur passieren, wenn ihr mir eine Frage beantwortet, ein Rätsel. Es ist schwer, es hat noch niemand geschafft und wenn ihr versagt, werdet ihr gefressen. Versucht garnicht zu fliehen oder ich fresse euch gleich!" donnerte seine Stimme.
"Verdammt..." fluchte Marccu, als er sich Überlebenschancen gegen den Drachen in einem Kampf ausmalte. Diese waren überschlägig, genau und sogar sehr gut geschätzt gleich 0.
Beneloh trat mutig vor den Drachen und sagte "Wir sind hier, um uns das Raumschiff der Antiker auszuleihen. Wir brauchen es wirklich sehr dringend, ein ganzes Volk, UNSER Volk, steht auf dem Spiel".
"Das interessiert mich nicht, Sterbliche. Wenn ihr die Cerberus fliegen wollt, müsst ihr euch ihrer würdig erweisen. Diese Technik geht weit über alles, was ihr vermutlich bis jetzt erfunden habt. Die Antiker hatten zu ihren Lebzeiten soviele Völker und Arten ausgelöscht, da kommt es auf einem mehr nicht mehr an."
"Das ist aber ziemlich kaltherzig von dir" sagte Phyll enttäuscht.
Der Drache wandte seinen Blick auf Phyll, der neben ihm wirkte wie eine Maus neben einem Jumbo-Jet.
"So waren die Antiker nun einmal und so bin ich ebenfalls. Seid ihr nun bereit für die Frage, die euer Schicksal und das eures Volkes entscheiden wird?" donnerte die Stimme weiter.
Beneloh nickte tapfer.
"Dann höret gut zu, Sterbliche! Was bewegt sich am morgen auf vier Beinen, zu mittag auf zwei und..."
"Ein Mensch" schoss die Antwort aus Beneloh heraus.
Der Drache unterbrach prompt seine Frage und sah für kurze Zeit sehr verwirrt aus. Doch er fasste sich rasch wieder und wirkte nun etwas verärgert, als er zu Beneloh sagte "WAS?! Ich hab die Frage nicht einmal fertig gestellt!"
"Ist die Antwort denn falsch?" wollte Beneloh wissen.
"Verdammt...nein! Was zum...wie konntest du das wissen?! Was soll das?! Wer hat dich geschickt?! Diese Frage soll doch unlösbar sein!" donnerte der Drache.
"Die ist eigentlich ein alter Hut" merkte Phyll vorsichtig an, gegenüber einem Wesen, dass nur einen Finger rühren musste, um ihn zu töten.
"Bitte?! Wisst ihr, wie lange ich brauchte um diese Frage zu finden?! Alter Hut?!" donnerte der Drache.
"Nun" sagte Marccu, "diese Frage kommt oft in Geschichten vor, wo eben ein Drache oder sonstwas etwas Wichtiges schützt. Irgendwie überraschend, dass es jetzt hier so klischéehaft auch so ist".
Der Drache sah nun noch wütender aus, als er weiter donnerte "Das gibts doch nicht! Dieser verdammte Meheno!"
"Du kennst den Märchenerzähler Meheno?" staunte Beneloh.
"Kennen?! Dieser Wicht kam hierher und hatte als erste die Frage richtig gelöst, deshalb ließ ich ihn passieren!"
"Sagtest du vorher nicht, die Frage sei unlösbar?" fragte Phyll erneut vorsichtig.
"Ja, das nennt man Marketing!" brüllte der Drache. "Dieser verdammte Wurm hat die Antwort weitererzählt und mich in Geschichten eingebaut!"
Beneloh sah verwirrt zu Marccu und Phyll, doch diese wussten nun auch keinen Rat, ob die jetzige Situation nun besser oder schlechter sei als zuvor.
"Heißt das, wir können passieren?" fragte er den Drachen vorsichtig.
"Und ich sagte ihm noch: Erzähl das bloß keinem weiter, Sterblicher! Du weißt ja garnicht wie schwer es ist, knifflige Rätsel zu erfinden! Aber nein, was macht er, er schreibt Märchen damit!"
"Hallo? Können wir passieren?"
"Ich hätte ihn fressen sollen! Nein, zuerst schwer verwunden und dann fressen! Nein! Leicht verwunden, mit ihm spielen, ihm Hoffnung auf Rettung geben und ihn schließlich dann ganz langsam und schmerzvoll fressen und ihn wieder ausspucken und erneut fressen, diese Made!"
"Drache?"
"Wenn ich den erwische! Ich werde ihn in Stücke reißen! Verdammter Mist, ich brauche eine neue Frage nun. DANKE, wirklich Danke!"
"Hallo?"
"Als ob es so einfach wäre Rätsel zu erstellen, die unlösbar sind! Wie lange ich gebraucht hab, um dieses zu finden! Das könnt ihr Sterblichen euch nicht einmal vorstellen! Und dann kommt ihr einfach hierher, löst die Frage und verbreitet die Antwort in irgendwelchen Märchen! Ich komm auch nicht in euer Heim und verbreite Geschichten über euch! Hat mich wer gefragt?! Natürlich nicht, ich bin nur ein dummer Drache! Wieso sollten jemand den Drachen fragen?!"
Marccu deutete zu Beneloh, dass diese einfach an dem Drachen vorbeigehen sollten, solange dieser noch mit sich selbst beschäftigt war. Beneloh nickte vorsichtig und zog Phyll mit sich, als sie sich an der Seite des Drachen, der gerade über Copyrightverletzungen und Schadensersatzforderungen nachdachte, vorbei.
"Meine Frau war noch so stolz auf mich! Die Frage ist so genial Schatz, damit bist du sicher lang in einem Beruf tätig! Und jetzt! Jetzt ist alles nur mehr eine Farce! Ich werde die Seele dieser Made fressen, ich werde seine Kinder fressen und die Katze seines Nachbarn ebenfalls!"
Als die Stimme des Drachen nur mehr flüchtig und leise zu hören war, stießen Beneloh, Phyll und Marccu auf das Raumschiff "Cerberus".
Es war, typisch für Antikerraumschiffe, tiefschwarz und hatte spitze Ausstülpungen. Die Struktur des Schiffes war uneinheitlich und unterbrochen durch Löcher. Es sah eher so aus, als wäre es aus verschiedenen Raumschiffen zusammengebaut.
Auf ersten Blick hin konnte sich kein Eingang finden lassen, doch als man näher trat, leuchteten automatisch ein paar Symbole am Schiff auf und eine Luke öffnete sich, durch die die drei in das Inneren des Schiffes gelangten.
Eine freundliche Stimme begrüßte sie und fragte sie nach dem Zielort ihrer Reise.
"Das Zohar" antwortete Beneloh ruhig, als der Computer oder das Bewußtsein des Schiffes kurze Berechnungen anstellte.
"Destination: Positiver Knoten "Zohar". Vermutliche Ankunftszeit: 3 Stunden, 44 Minuten, 28 Sekunden." antwortete die Stimme, als das Schiff automatisch abhob und begann, in der Luft zuschweben.
"Moment Mal" sagte Marccu, "wir sind in einer Höhle und ich hab keine Öffnung oder sonstetwas gesehen. Ich hoffe, das Ding fliegt jetzt nicht an dem fluchenden Riesenvieh vorbei..."
Die Hülle des Raumschiffes flackerte jedoch kurz auf und änderte dabei gewisse Formen. Ausstülpungen wurden in fließenden Bewegungen eingefahren, neue bildeten sich und die gesamte Struktur des Schiffes schien von einem Moment auf den anderen in eine neue, passende Form zu fließen, als dieses einfach durch das Gestein der Höhle flog, als wäre dieses nicht da.
"Beeindruckend" staunte Marccu schließlich und sah dabei zu Beneloh, eine Antwort erhoffend.
Doch dieser saß nur nachdenklich da.
Sie würden nun das Zohar ansteuern. Er hatte keine Ahnung, was ihn dort erwarten würde. Er wusste nicht einmal, ob man wirklich dort landen konnte, das Raumschiff jedoch schien sich ziemlich sicher zu sein. Wieso das Raumschiff Zohar "Positiver Knoten" nannte war Beneloh auch verschlossen, doch das kümmerte ihn viel weniger. Ihn interessierte viel mehr, ob das Zohar ihm irgendwie helfen könne, Eridu zu retten. Ob er das seltsame Mädchen dort wieder treffen würde...und vor allem, was er dort eigentlich machen sollte.
Er hatte absolut keinen Schimmer, was zu tun war, wenn sie Zohar erreichen würden.

Krake

Das Meeresfrüchtchen

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