Freitag, 17. November 2006

Dumme Angelegenheiten der Lebewesen

„Schicksal?“
„Oh, hallo Realität? Wie geht’s dir?“ fragte Schicksal, der gerade überlegte, ob er ein neues Nichts in ein Universum verwandeln sollte.
„Gut, danke. Es gibt da jedoch etwas, worüber wir reden sollten“ sagte Realität besorgt.
„Was denn? Versucht jemand die Realität zu stören?“
„Nein, das nicht. Erinnerst du dich noch an das Universum Virgo?“.
Schicksal überlegte kurz, sah jedoch ziemlich ahnungslos aus.
„Nicht wirklich.“
„Ähm. Es hat dich doch so geärgert? Du weißt, die Götter hatten es gegen deinen Willen erschaffen und so weiter...“
„Achja das. Was ist denn damit, versucht jemand dort die Realität zu verändern?“
Realität seufzte kurz, als sie antwortete „Nein, ich sagte bereits, dass niemand das vorhat, jedenfalls meines Wissens nach. Doch Zukunft sah einige beunruhigende Sachen und hatte mit Wahrscheinlichkeit, Mathematik und Physik gesprochen, die daraufhin ein paar Rechnungen anstellten“
„Als ob ich das verstehen würde, was die berechnen“ lachte Schicksal. „Was ist denn nun damit?“
„Nun, Lebewesen dort werden aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Gerät einen Planeten zerstören sowie eine Sonne dieses Planeten aus dem Orbit schießen. Der Planet hat nämlich drei davon.“
Schicksal sah Realität verwundert an. Er musterte sie kurz von oben bis unten und kontrollierte sich dann selbst, ob er nun zu Mister Lebewesenangelegenheiten - Kummerkasten geworden war.
„Was interessiert mich das jetzt?“ fragte er.
„Die Waffe wird laut Physik eine Sonne als Energiequelle verwenden, dabei eine andere aus dem Orbit schießen und den Planeten vernichten. Weiters wird die herausgeschossene Sonne dann vom Schwerkraftfeld eines anderen Planeten eingefangen. Das hat irgendwas mit Neid auf Solarenergie zu tun, soweit ich weiß“
„Und?!“
„Das ist natürlich eine gewisse Masseverschiebung innerhalb des Systems. Der eine Planet erhält eine Sonne, der andere wird zerstört und verliert zwei Sonnen. Diese Stelle des Universums ist nicht gerade sehr tolerant was Masseverschiebungen betrifft. Die Statik im System wird gestört werden und das Universum wird aus seiner Bahn ausbrechen, vermutlich wieder gen Glaskugel rollen.“ sagte Realität und erhoffte sich nun, dass das dramatische Element ihrer Information endlich Schicksal erreicht hätte.
„Dann rollt es einfach wieder zurück wenn es hier ankommt, so wie das Nichts damals. Die Lebewesen werden sowieso nichts davon merken.“
Anscheinend kam die Nachricht nicht so wirklich an.
„Schicksal“, begann sie langsam und ruhig, damit auch ER es verstehen würde, „das, was damals die Glaskugel getroffen hatte, war ein Nichts. Zusammen mit all den Göttern, dem Schwarzen Loch und den Anthropomorphen damals hatte es fast überhaupt keine Masse. DAS, was jetzt auf die Glaskugel treffen wird, ist ein gesamtes, volles Universums. Das hat wesentlich mehr Masse...“
„Du willst damit sagen...dass wenn das Ding hier angerast kommt...dass dann...?“ fragte nun Schicksal deutlich interessierter an diesem Gespräch.
„Keine Ahnung. Es hat noch nie ein Universum die Glaskugel getroffen.“
Schicksals Augen wurden größer und er sah leicht ängstlich aus, jedoch verließ er sich erneut auf die Emotion, die er gut kannte: Wut.
„Was soll das heißen, keine Ahnung?! Was sagt Mathematik dazu, was Physik?! Wird die Masse einfach abprallen, hier gestoppt oder gar die Glaskugel und mich zerschmettern, was davon wird passieren?!“
„Keine Ahnung...wir haben keine Information über die Beständigkeit der Glaskugel. Ich glaube auch kaum, dass du jemals Widerstandstests an ihr genehmigen lassen wirst...“ antwortete ihm Realität.
„Da hast du verdammt recht!“ brüllte er wütend. „Du willst mir also sagen, dass irgendwelche dummen Lebewesen irgendwelche Probleme untereinander haben und dass ICH deswegen in Gefahr sein könnte, aber niemand weiß es so genau?!“
Realität nickte einfach nur noch.
„Was stehst du dann hier noch rum?! Ich will, dass das aufgehalten wird! Tut was ihr tun müsst, alles ist erlaubt...vernichtet von mir aus jedes Lebewesen auf diesem Planeten, zerstört die Waffe oder sonst etwas, aber verhindert, dass dieses Ereignis stattfindet!“
„Sowas habe ich mir schon gedacht. Deshalb habe ich mir bereits die Freiheit herausgenommen einige Vorkehrungen zu treffen“ sagte Realität.
„Sehr gut! Haltet dieses Ereignis auf, koste es was es wolle! Ich will hier nicht einen überdimensionalen Test an Glaskugelstabilität durchführen und dabei zerquetscht werden oder was auch immer dann passieren wird...aber lass mich raten, dass wisst ihr selbst nicht so genau?“
„Genau“ antwortete ihm Realität verlegen.
Schicksal starrte in Richtung Virgo und ließ ein leises „Verdammtes Universum“ in dessen Richtung gleiten.

Kettenreaktion

Beneloh erwachte mit enormen Kopfschmerzen.
Als er die Augen öffnete sah er einen kleinen Raum um sich herum, der ausgerüstet war mit seltsamen Instrumenten und Gerätschaften und dem unverkennbaren Geruch von Medizin. Er lag auf einem gemütlichen Bett und musste feststellen, dass er andere Kleidung trug als die, die er vor der Kollision mit unbeugsamen Metall hatte.
Achja, das Metall...wie konnte man nur so dumm sein gegen eine Metallwand zu laufen.
Seiner Meinung nach befand sich Beneloh nun in einer Krankenanstalt oder im Himmel, nachdem er an einem Schädelbasisbruch aufgrund von Halluzinationen gestorben war.
"Wie geht es Ihnen?" fragte eine freundliche Stimme, die sich unter schmerzvollen Wenden des noch pochenden Kopf als eine Frau heraussteltle, die Nonnenkleidung trug.
"Gut...denke ich. Bin ich tot?"
"Falls das ein Kompliment für meine medizinischen Leistungen sein sollte, junger Mann, müssen Sie noch viel mehr üben. Nein, sie sind nicht tot, sie sind auf eine Krankenstation gebracht worden, nachdem wir sie vor dem Heavengate gefunden hatte" antwortete die Nonne.
"Wieso...was ist das da draußen...es ist so...nicht hell...wo sind die Sonnen? Wieso habe ich andere Sachen an?" sagte Beneloh, als er sich aufsetzte und versuchte zu orientieren.
"Drei Sonnen? Wir haben hier nur eine auf Tremia. Was sollten wir mit drei Sonnen?"
"Also bin ich nicht mehr auf Eridu?"
Die Nonne schüttelte den Kopf.
"Nein, Sie sind doch durch ein Heavengate gegangen, oder etwas nicht? Natürlich kommen Sie damit auf andere Planeten, Sie Dussel" lachte sie.
"Das hat also wirklich funktioniert?" fragte Beneloh leicht erschrocken.
"Natürlich? Wieso sollte das Technik der Antiker nicht?"
Daraufhin wusste Beneloh keine Antwort. Jedoch faszinierte ihn noch immer das Phänomen des Himmels. Dieser war schwarz und man konnte Sterne sehen, so etwas hatte er noch nie in seinem Leben gesehen.
"Was ist mit dem Himmel los? Wieso ist dieser schwarz?"
"Weil es Nacht ist...vielleicht sollte ich Ihren Kopf noch einmal untersuchen..."
"Nein, nicht nötig!" sagte Beneloh rasch und starrte dabei aus dem Fenster, "ich habe nur noch nie ... Nacht gesehen. Das ist einfach nur neu für mich"
Beneloh stand auf und schwankte leicht, konnte sein Gleichgewicht doch rasch wieder finden. Er betrachtete den weißen Kittel, den er nun anhatte, und nicht mehr die golden verzierten Zeremonialgewänder.
"Wo ist mein Gewand?" fragte er die Nonne, "haben sie mich etwa...nackt gesehen?!"
Die Nonne antwortete lachend, dass sie ihn auf Verletzungen untersuchen müssten und da nichts wäre, was sie noch nicht gesehen und schmerzlich vermissen würde.
Beneloh war das unangenehm und er fragte die Nonnen "Und wo ist mein Freund, Phyll? So ein grünes Wesen"
"Oh, der? Der ist wohlauf, obwohl ihm die Nacht nicht so gut bekommt. Er murmelte etwas von Photosynchronise oder etwas derart. Wir haben ihn eine Taschenlampe gegeben, um ihn zu beruhigen. Und Ihren anderen Freund geht es auch gut, er scheint etwas robuster gebaut zu sein als Sie"
"Anderer Freund?" wunderte sich Beneloh.
"Ja, dieser Marccu. Er meinte er sei ein Beschützer Ihrerseits"
"Oh", dachte sich Beneloh, "also hat Vater mir noch einen der Wächter mitgegeben."
"Kann ich meine Freunde sehen?" fragte er die Nonne und diese antwortete "Natürlich, sie warten schon auf sie im Observatorium. Gehen Sie einfach aus der Tür, dann rechts, dann kommt noch eine Tür, da drehen Sie sich links danach und folgen dem langen Gang bis zu seinem Ende. Dann sind Sie am Observatorium angelangt."
"Danke sehr, ehrwürdige Nonne" antwortete Beneloh.
"Oho, ehrwürdig ist vielleicht das falsche Wort für uns Suizidnonnen"
"Mag sein ja" lächelte Beneloh und wollte bereits den Raum verlassen, als er sich rasch umdrehte und mit entsetzter Mine nachfragte "Moment mal, Suizid-Nonnen?!"
"Ja. Was denn?"
"Was...aber...ich dachte Nonnen dürfen keinen Suizid begehen?! Was...ist denn das für ein seltsamer Ort hier?!"
Die Suizidnonne lächelte verlegen und erklärte Beneloh die Situation.
Auf dem Planeten Tremor galt ein heiliges Gebot, aufgestellt von einem Gott. Die Frauen mussten ihm hier huldigen, Frauen von allerlei Planeten, die durch das Heavengate gereist waren. Sie mussten der Liebe und der Sexualität entsagen und so spritiuelle Reinheit gewinnen. Jedenfalls offiziell. Inoffiziell sah es so aus, dass den Suizidnonnen rasch bewusst wurde, wie langweilig so ein Leben war. Sie hatten jedoch einen Eid zu diesem Gott geschworen, der erst mit ihrem Tod erlöschen würde. Selbstmord war verboten worden durch die Religion, was sollte man nun also tun?
"Und sehen Sie, wir beten deshalb viel. Viel, in unterschiedlichen Tonlage, und vor allem GEMEINSAM. Überall auf dem Planeten verstreut, gemeinsam, alle gleichzeitig in einer Tonlage...das ist dann nur blosser Zufall, wenn wir rein zufällig auf eine Tonlage treffen, die den Planeten in Schwingungen versetzt und ihn durch die Kraft der vielen Frauenstimmen zerbrechen lässt, wie ein Trinkglas. Da kann man uns im Jenseits nicht dafür belangen, dass wir Suizid begangen haben, nur um diesen Leben zu entfliehen...das Planeten durch gemeinsames Beten zerbrechen, solche Dinge passieren dann halt einfach..." erklärte sie zu Ende.
Beneloh war geschockt von dem Gehörten, akzeptierte es jedoch. Immerhin würde jedes Wort, dass er dagegen geäußert hätte, sowieso nichts bewirken. Die Suizidnonnen hatten so ihre Gesellschaft gebaut und so würde sie bleiben.
"Danke für die Erklärung, vor allem das mit der ... Nacht?"
"Ja, Nacht heißt das"
"Danke." sagte Beneloh, als er den Raum mit seinen Sachen verließ und das Observatorium aufsuchte.

Im Observatorium warteten bereits Phyll, der sich in diesem dunklen Raum unwohl fühlte und mit einer Taschenlampe, die er auf sich selbst richtete, versuchte seine Photosynthese am Laufen zu halten und Marccu, der überraschende Leibwächter, der Beneloh kurz nickend begrüßte.
Außerdem war eine weitere Suizidnonne zu sehen, die sich als die Nonne Zalera vorstellte und alle drei zu einem kreisrunden, tischhohen Apparate führte. Über dem Apparat thronte eine Art Ausstülpung der Decke und zwischem dem Tisch und dem Apparat war eine leuchtende Kugel zu sehen.
"Willkommen im Observatorium. Hier erforschen wir seit Jahrhunderten, weil es ja sonst nichts anderes zu tun gibt für uns... naja, das ist eine andere Geschichte, aber hier erforschen und katalogisieren wir die Geschichte des Weltalls!"
"Beeindruckend" sagte Marccu kurz und knapp.
"Und was machen wir hier?" fragte Beneloh.
"Nun", sagte Zalera, "soweit uns das Zohar informiert hat"
"Sie können mit dem Zohar reden?! Das Zohar REDET?!" sagte Physll entsetzt.
"Ja, das können wir. Wenn man soviel betet wie wir, trifft man irgendwann auf dieses starke Bewusstsein von ganz von allein. Und das Zohar hat Beneloh hier aufgesucht, um ihn mit einer kleinen aber sehr wichtigen Mission zu betrauen."
"Ja, ich soll dahinkommen, meinte das Mädchen"
"Genau", sagte Zalera.
"Wieso sind wir dann hier auf diesem Planeten gelandet und nicht direkt auf Zohar?" wollte Beneloh wissen, als er Phyll sah, der sich mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchtete und dabei irgendwie unheimlich wirkte.
"Einerseits hat das Zohar selbst kein Heavengate, und andererseits wirst du hier kurz...nagut, nicht so kurz, aber du wirst erfahren um was es eigentlich geht. Damit wir auch ganz sicher sein können, dass du die Wichtigkeit deiner Aufgabe richtig verstehst und nicht mittendrunter die Lust verlierst wegen kleinen Schwierigkeiten".
Phyll zog ängstlich eine seiner Augenbrauen hoch, als er vorsichtig fragte "Schwierigkeiten? Was denn zum Beispiel?"
Zalera dachte kurz nach, bevor sie antwortete "Wenn ich das jetzt erwähne, lauft ihr garantiert zurück und wollt nach Eridu gebracht werden. Darum solltet ihr euch vorher diese Aufzeichnung hier ansehen, damit euch bewusst wird, wirklich bewusst, was passieren könnte"
In diesem Augenblick drückte Zalera ein paar Knöpfe an einem Schaltpult des Tisches und die leuchtende Kugel verwandelte sich in einen Planeten. Der Planet war vom Weltraum aus gesehen rot und sehr viele kleine Lichtpunkte, vermutlich das Licht von Millionenstädten, waren auf ihm zu sehen. In der Nähe des Planeten war ein Schwarzes Loch zu sehen, durch eine Markierung die darauf hinwies, dass sich dort ein Schwarzes Loch befände.
"Was ist das?" fragte Marccu, dem Technik und lange Sätze unnötig vorkamen, nach einer 10 jährigen Militärausbildung in der Eliteklasse von Eridu.
"Das ist eine 8.000 Jahre alte Aufzeichnung des Planeten Aram, der Heimatwelt der Antiker. Und das Schwarze Loch in der Nähe des Planeten ist das Schwarze Loch Jaya" antwortete die Nonne.
"Wieso verschlingt das Loch den Planeten nicht? Nach allem, was ich von mardischen Wissen auffangen könnte, sieht mir diese Konstellation sehr merkwürdig aus" fragte Beneloh verwundert.
"Nun, die Antiker hatten Techniken entwickelt um ihren Planeten vor dem Verschlingen zu schützen. Doch ihnen war bewusst, dass diese nicht ewig halten würde und etwas gegen das Schwarze Loch getan werden müsste, und hier kommt dieses Gerät ins Spiel" sagte Zalera und ein tiefschwarzes, längliches Gerät wurde statt dem Planeten Aram eingeblendet.
"Das hier ist ein Hyperthalion. Ursprünglich als fortschrittliche Waffe entwickelt, sollte es nun der Vernichtung von Jaya dienen."
"Was? Eine Waffe kann doch kein Schwarzes Loch vernichten...soweit ich weiß" sagte Beneloh.
"Natürlich nicht, keine normale Waffe. Aber ein Hyperthalion feuert konzentrierte Energie ab. Der Plan war der Antiker war genial. Sie wollten Jaya mit soviel Energie speisen, dass das Schwarzes Loch genug hätte und so in sich kollabieren würde, damit ihren Heimatplaneten und ihr Volk rettend."
"Wieso sind sie nicht einfach woanders hingeflogen, Ma'am?" fragte Marccu.
"Stolz. Und der absoluten Gewissheit, dass sie mit Technik der Natur ihren Willen aufzwingen können" atnwortete ihm Zalera sarkastisch.
"Mir kommt vor, als wäre das nicht der Ausgang des Ganzen gewesen" bemerkte Beneloh, der sich daran erinnerte, dass niemand eine Spur der Antiker gefunden hatte. So eine fortschrittliche Rasse müsste doch irgendwie auffallen.
"Da hast du leider recht. Der Plan war, in einer Serienschaltung mit fünf Hyperthalions so viel Energie zu erzeugen, dass sich Jaya schließen würde." sagte Zalera, drückte ein paar Knöpfe und die Szene wechselte zurück zum Planeten Aram, Jaya, und fünf Hyperthalions die in einer auf Jaya zeigenden Linie im Weltraum schwebten und von unzähligen Raumschiffen bewacht wurden.
"Doch die Antiker hatten mit einem nicht gerechnet. Vielleicht mag die Technik der Natur ihren Willen aufzwingen, doch der Mensch kann der Technik nicht seinen Willen aufzwingen" fuhr Zalera fort und startete mit einem weiteren Knopfdruck die Aufzeichnung, die nun einem Film ähnlich vor den Augen der drei erstaunten Eridaner ablief.
Der Film begann recht harmlos.
Eines der Raumschiff feuerte auf das am weitesten entfernte Hyperthalion eine Art Laserstrahl ab, die von dem Gerät absorbiert wurde, als dieses Energie aufbaute und schließlich in einem grellen Strahl abfeuert, zielend auf das zweite Hyperthalion.
Getroffen von diesem Strahl, begann auch das Hyperthalion mit seiner Arbeit. In der Phase der Energiekollektion flackerten kurz die Lichter der sehr nah an dem Hyperthalion liegenden Raumschiffe auf, als dieses Energie aus ihnen zog und einen noch grelleren Strahl an das dritte Hyperthalion abfeuerte. Man konnte einen Funkspruch hören, vermutlich von einem der Schiffe "What the?! That should not happen until the 4th!"
Das dritte wurde durch den heftigen Impuls leicht nach vorne geschoben, dass den Plan jedoch nicht zum Scheitern brachte. Doch langsam schien es so, als würden die Antiker erste Zweifel an ihrem Plan haben, als naheliegenden Raumschiffe Totalausfälle hatten und jegliche Energie aus deren Systemen gezogen wurden. Raumschiffe der letzten beiden Hyperthalions starteten ihre Antriebe und versuchte sich ruhig, aber dennoch geschwind von den letzten beiden Waffen fortzubewegen. Mehr Funksprüche waren zu hören:
"Get away from it, something is wrong here!"
"Lost...a...energ....tryin........esc..........."
"Stop it, somehow!"
"How?! You cannot stop it!"
"God help us..."
Das dritte Hyperthalion gab seine Ladung ab, und die Energieabgabe an der Öffnung des Hyperthalions brach zu den Seiten hin aus und traf einige Raumschiffe, die daraufhin sofort explodierten. Die anderen Raumschiffe begannen nun nicht mehr versteckt und heimlich wegzufliegen. Größere Motoren starteten und wurden angeworfen, um so rasch wie möglich von dieser Kettenreaktion davonzufliegen, die langsam außer Kontrolle geriet.
"Activating jump enginge...." gefolgt von einer Explosion im Inneren des Raumschiffes, als elektronische Sicherheitssystem ausfielen.
Als der Strahl das vierte Hyperthalion traf, direkt am hinteren Ende, zerbarsten Teile der äußeren Abdeckung und wurden ins Weltall geschleudert, wo sie kurze Zeit später explodierten. Energiestrahlen begannen aus dem hinteren Teil auszubrechen und wie von Irrsinn tanzten riesige Energiefunken im Weltraum, die, wenn sie ein Raumschiff trafen, es sofort zerstörten. In der Energieanziehungsphase des Hyperthalions versagten die Antriebe aller Raumschiffe, sämtliche Lichter fielen aus und selbst Teile der Lichter auf dem Planeten Aram begannen zu flackern oder vollkommen zu erlöschen.
Das vierte Hyperthalion saugte bereits Energie direkt vom Planeten ab, als es mit halb zerstörtem Hinterteil aber dennoch funktionierend Vorbereitungen traf, einen letzten Strahl auf das letzte Hyperthalion abzugeben.
"Oh my God, stop it somehow!" brüllte eine Stimme aus einem Funkspruch.
Sekunden nachdem das vierte Hyperthalion unter Ächzen einen enorm großen und hell leuchtenden Strahl auf das letzte Hyperthalion abgab, explodierte dieses in einem großen Feuerball und riss an die 20 Raumschiffe mit sich. Man konnte statisches Rauschen von Funksprüchen hören, ebenso wie Explosionen und wild herumbrüllende Antiker, die sich gegenseitig Vorschläge an die Stirn warfen, was nun zu tun sei.
Getroffen vom letzten der Energieentladungen, tat das letzte Hyperthalion rein garnichts von dem was die anderen bereits taten, sondern wurde nur aus seiner Position geschleudert und rotierte wild im Weltall.
Die verbleibenden Raumschiffe versuchten mit der ihnen noch zur Verfügung stehenden Energie so rasch wie möglich zu verschwinden, vorbeimanövrierend an Wrackteilen der ehemaligen Raumschiffe, brennenden und explodierenden Antimaterieteilen und wild zuckenden Energieentladungen.
Schließlich war ein sehr hoher und schriller Ton zu hören, als das letzte Hyperthalion kurz aufflackerte und danach vollkommene Schwärze herrschte. Der Film war zu Ende.
Erstaunt und schockiert über das Gesehen, traute sich Beneloh dennoch fragen "Was passierte am Ende? Wieso hört der Film auf?"
Zalera sah ihn ernst an, als sie antwortete "Der Film hört nich auf, das ist das Ende."
"Aber...alles wurde schwarz...was ist denn passiert am Ende?"
"Genau das, was du gerade gesagt hast. Alles wurde schwarz. Das letzte Hyperthalion, gefütter mit der milliardenfachpotentierten Anfangsenergie, ist unter der enormen Last explodiert. Der Grund, wieso keine Explosion zu sehen war, war der, dass der Effekt dieser Explosion sich rascher im Raum ausbreitete, als das Licht der Explosion selbst"
"Und was war der Effekt?" schluckte Beneloh.
"Die vollständige Vernichtung jeglicher Materie im Umkreis von 100 Lichtjahren. Nichts ist mehr dort, absolut garnichts. Keine Planeten, kein Weltraumstaub, kein Planet Aram, kein Schwarzes Loch. Das Hyperthalion hat alles vernichtet. Vier weitere Völker, teilweise noch ohne Raumfahrt, kamen im Bruchteil einer Sekunde dabei ums Leben und wusste nicht einmal, wieso. Sie werden auch nie erfahern, was passiert war. Denn sie sind alle tot. Der Umkreis von 100 Lichtjahren vom Planeten Aram ist nun vollkommen leer."
"Wow" sagte Marccu.
Phyll war in einer Art Schock oder Angstrespekt vor soviel Macht und Beneloh dachte noch immer nach. Schließlich fand er die Frage, die ihn nun quälte.
"Und wieso zeigst du uns diese Geschichtsstunde? Als Warnung vor dem Glauben, Technik können alles lösen? Oder als Warnung vor der Techik der Antiker, wie dem Heavengate?"
"Das zeige ich euch deshalb. Hier, eine Bild der jetzigen Situation von Eridu" sagte Zalera und das Bild änderte sich erneut.
Man konnte Eridu sehen und dessen drei Sonnen. Langsam wurde an einige Lichtpunkt im Orbit des Planeten herangezoomt und schließlich konnte man erkennen, was sich dort befand.
"Das ist ein...ein Hyperthalion in der Umlaufbahn von Eridu?!" sagte Beneloh geschockt.
"Ganz genau" sagte Zalera.
"Aber ich dachte alles von den Antikern wäre vernichtet worden!"
"Alles im Umkreis von 100 Lichtjahren. Wenige Raumschiffe waren außerhalb dieses Radius, ebenso ein weiteres Hyperthalion. Und das ist nun in der Umlaufbahn von Eridu"
"Aber...wieso sind dort mardische Schiffe?! Was machen die damit?" schrie Beneloh vor Schock. Nach dem, was er gerade gesehen hatte stimmte ihn das garnicht fröhlich.
"Nun," begann Zalera...

"Keine Idee warum, aber es geht"

Abschließender Forschungsbericht zu "Hyperthalion Projekt"
Dr. Sippur, Leiter des Projekts


Ehrwürdiger Gilgamesh,

Am gestrigen Tag gelang uns die unerwartete Aktivierung des Hyperthalions.
Ich muss zugeben, ich bin mir noch immer nicht sicher, wie es genau funktioniert und denke, wir werden es selbst in 300 Jahren Forschung nicht herausfinden können, doch ich habe eine Theorie aufgestellt:
Anscheinend benötigt die Waffe einen initialen Energieinput. Dieser kann definitiv aus Stössen bestehen, ausgeschlossen werden kann einfache Lichtbestrahlung. Wir werden noch weiterhin experimentieren, welche Arten von Anfangsenergie das Hyperthalion zum Arbeiten benötigt.
Meiner Beobachtung nach scheint das gesamte Hyperthalion aus reiner Antimaterie zu bestehen und diese scheint durch ein hauchdünn anliegendes Kraftfeld geschützt zu sein, um eine sofortige Selbstvernichtung der Waffe zu verhindern. Das Schutzschild kann jedoch durch bereits leichte Energieinputs durchbrochen werden.
Durch den gestrigen, fast vollkommenen Energieausfall im Labor und den Schmerzen in meinem Bein, dass direkten Kontakt zur Antimaterie hatte, schließe ich, dass das Hyperthalion nach Aktivierung versucht, aus der Umgebung zusätzliche Energie zu absorbieren und so die Wirkung des Energieoutputs, das wäre der abgefeuerte Energiestrahl, zu potentieren. Die im Inneren vorkommenden wirren Gänge scheinen so angelegt worden zu sein, dass die Energie dort hin- und hergeschleudert wird und sich so noch mehr potentieren, d.h., verstärken und aufschaukeln kann, bis diese schließlich nach einem gewissen Zeitintervall an der Mündung der Waffe abgegeben wird.
Der Energieerzeugungsquotient dieser Waffe ist enorm. Die kinetische Energie eines Fußtritts hat genügt, um ein enormes Loch in die Forschungshalle zu reissen, dass sich bis an die Oberfläche zieht und es wird vermutet, dass der Energiestrahl danach noch einige Lichtminuten im Weltall unterwegs war, bevor er seine Kraft verlor.
Ich denke, unter diesen Vorraussetzungen ist das Projekt: Sol kein Problem mehr und durchaus durchführbar. Der Energie- und damit der Impulsouput der Waffe wird reichen, um die benötigte Masse zu bewegen.
Die ominöse Inschrift an der Oberfläche des Hyperthalions konnte doch noch richtig entziffert werden und sie bestätigt meine Theorie über die Funktionsweise in gewisser Form. Ich denke, die Erbauer wussten genau wie die Waffe funktioniert und anzuwenden sei und hielten es nicht nötig, eine komplette Gebrauchsanleitung an der Waffe anzubringen.
Bei der Aktivierung der Waffe wurden zusätzliche Schriftzeichen sichtbar, die hell leuchtend auf der Oberfläche des Hyperthalions sichtbar waren.
Eine Übersetzung dieser Schriftzeichen beweist die Wichtigkeit von ihnen, die nur noch durch das helle Leuchten der Schriftzeichen verstärkt wird. Sie lautet:
Vorsicht. Nicht direkt in den Strahl blicken, Erblindungsgefahr.
Entweder handelt es sich hier um einen alten Scherz der Antiker oder das Rechts- und damit Haftungssystem war damals etwas verworrener als es das unsrige heute ist. Denn meiner ehrlichen Meinung nach: Wenn jemand tatsächlich so dumm ist und direkt in den Strahl blickt, dann wird die Sekunden dauernde Blindheit ihn auch nicht mehr viel stören, wenn sein Körper zu Staub zerfällt durch die Kraft des Strahls. Dennoch schienen die Antiker auf Nummer sicher gehen zu wollen.
Die zusätzlich angebrachte Inschrift bezieht sich tatsächlich auf das Schwarze Loch Jaya, dass, so vermuten wir nun, somit tatsächlich existiert hatte.
Was genau jedoch mit "Wir überleben Jaya" gemeint ist, wissen wir nicht. Es scheint eine Art Motivationsspruch zu sein, eventuell wurde die Waffe in Verbindung mit einem Schwarzen Loch eingesetzt, eben mit Jaya. Aufzeichnungen darüber gibt es in den antiken Texten doch nur sehr wenige, die nicht sehr aussagekräftig sind.
Wir werden das Hyperthalion in den nächsten Tagen ins Weltall bringen, bevor wir es gemäß Projekt: Sol in Position bringen. Das Projekt ist bereits sehr gut durchgeplant und kann in Bälde zur vollsten Zufriedenheit durchgeführt werden.
Die Besatzung hier wird damit dann unnötig, wie besprochen.

Somit verbleibe ich mit Hochachtung Ihnen gegenüber und dem festen Wille, mit dieser Wunderwaffe unser aller Schicksal zum Besseren zu wenden,

Dr. Sippur."

Das Wunder

Die Krönungszeremonie am Platz des Friedens begann mit einer erzwungen wirkenden Rede eines mardischen Abgeordneten, der die generelle Billigung und Hochachtung vor dem eridanischen Königshaus durch den Planeten Marduk aussprach. Der Mann wirkte eher unsicher, da ihm an die 5.000 Eridaner zuhörten, die nichts lieber getan hätten als den Vertreter der Besatzer am nächstenbesten Baum aufzuknüpfen, frei nach dem Motto "Sie sollten nicht zu sehr an Ihren Eingeweiden hängen, denn Sie werden bald an Ihren Eingeweiden hängen".
Eine erhöhte und mit eridanischen Symbolen reich verzierte Plattform wurde 20 Meter entfernt vom Heavengate aufgebaut, auf der die eigentliche Krönung Benelohs stattfinden sollte. Vorher mussten er und sein Vater Enkidu einen langen Teppich entlanggehen, der nun aufgrund von Uneinigkeiten der Designer aus mehrere, farblich unterschiedlichen Teilabschnitten bestand.
Am Himmel waren die drei Sonnen Eridus zu sehen und an den Seiten des langen Teppichs standen traditionell gekleidete, eridanische Soldaten, bewaffnet mit Eridus traditionelle Waffen (einer Lupe, extrem gefährlich bei drei Sonnen und einem Spiegel, um das Licht auch noch um Ecke leiten zu können).
"Nun ist es soweit, mein Sohn" sagte Enkidu zufrieden zu seinem Sohn "nun wirst du zum König gekrönt, bevor mir noch etwas passiert, alles nach alter Tradition."
"Ja, nur bringt es nichts, mit einer Besatzung" antwortete ihm Beneloh und warf dabei einen Blick auf die zwei einsamen, mardischen Wachen in der Nähe des Heavengates, die argwöhnische Blicke auf die 5.000 Eridaner warfen.
"In solchen Zeiten ist es unsere Aufgabe als Könige, einen klaren Kopf zu bewahren und das Beste für das Volk von Eridu zu verhandeln" beschwichtigte Enkidu die durchaus berechtigten Einwände seines Sohns, als beide, begleitet von eridanischer Musik, begannen loszugehen.
"Klarer Kopf, ja...weißt du Vater, irgendwie sehe ich in letzter Zeit transparente Mädchen. Vielleicht ist es nicht so gut, mir jetzt schon die Regierungsgeschäfte anzuvertrauen."
Enkidu lächelte kurz und erklärte seinem Sohn, dass es normal sei in seinem Alter, sich die Kleidung der jungen Frauen etwas transparenter vorzustellen.
"Doch nicht so Vater!" entfuhrt es Beneloh, als dieser errötete, "ich meine ein wirklich transparentes Mädchen, wie ein Geist zum Beispiel".
"Oh...das ist natürlich etwas anderes. Und das klingt garnicht gut mein Sohn, warst du schon bei einem Arzt? Siehst du sonst noch seltsame Dinge oder ist da sonst noch etwas, das ich jetzt erfahren sollte?" sagte Enkidu besorgt.
"Nun, sie hat zu mir gesprochen und meinte, ich solle sie beim Zohar treffen und als Beweise würde sie mir heute das Heavengate aktivieren" lächelte Beneloh.
"Oh? Das Heavengate aktivieren?" antwortete ihm Enkidu besorgt.
"Ja, totaler Quatsch"
"Ähm. Weißt du Sohn, nach der Zeremonie werde ich dich dann in einige Geheimnisse des Königshauses einweisen, aber ich glaube ein Geheimnis kann ich schon jetzt preisgeben. Das Heavengate..." begann Enkidu und wurde in dieser Sekunde vom erstaunten Raunen von 5.000 Eridanern unterbrochen.
"Was ist denn da los?" fragte Beneloh und sah, dass sich die meisten Menschen erschrocken zur Krönungsplattform gedreht hatten. Als er dorthin blickte, fiel ihm nichts besonderes auf, doch als er etwas hinter die Plattform blickte, sah er, dass ein Teil des Wasserrings auf einmal die Farbe gewechselt hatte und nun ein grünes Licht ausstrahlte.
"Das wollte ich gerade erwähnen" sagte Enkidu, selbst staunend auf das Heavengate blickend, "der Grund wieso die ehemalige Religion heute eine verrufene Sekte ist, ist der, dass niemand mehr wusste wie das Heavengate funktioniert und man es als Humbug abtat. Aber unsere Familie weiß, ganz sicher, dass es einmal funktioniert hat."
"Und...was macht es da jetzt? Und...das führt wirklich zu Gott in den Himmel?" sagte Beneloh erschrocken, als das Heavengate begann einen weiteren Teil seines Wasserrings grün zu färben.
"Ich habe keine Ahnung, ich dachte es sei kaputt gegangen oder sonst irgendetwas." antwortete ihm Enkidu.
Phyll bahnte sich einen Weg durch die Menge und lief zu Beneloh. Er erkundigte sich, ob er die Zeremonie abbrechen solle, doch Beneloh verneinte dies, als ein drittes Segment grün gefärbt wurde.
"Hier ist dein Beweis" sagte plötzlich eine weibliche Stimme in seinem Kopf.
In diesem Augenblick färbte sich ein 4. Teil des Rings golden und die Luftmoleküle zwischen dem Ring wussten nicht wie ihnen geschah, als sie kurzerhand von einer mysteriösen Kraft dazugezwungen wurden, sich in die Struktur eines soliden und harten Metalls umzuwandeln, dass nun den Ring aus Wasser ausffüllte.
Die zwei mardischen Wachen, die direkt neben dem Heavengate standen, blickten sich gegenseitig an, und schienen ein wortloses Gespräch zu halten:
"Was sollen wir jetzt tun?"
"Das Gebiet sichern?"
"Hast du einen Knall? Das sind mindestens 5.000 Leute hier?!"
"Aber das Ding da, wir können ihnen das nicht überlassen...hey wo läufst du hin?! Hey, warte auf mich!"
und beide rannten hinfort. Zwar konnte man 5.000 Leute mit überlegenen Schusswaffen zuzweit gut im Zaum halten, doch 5.000 Leute deren ihre Glaube an ein Wunder geweckt wurden, an ein Zeichen für die Rettung Eridus, die dann bloß zwei Feinde nahe dem Wunder stehen sahen...da lief man besser weg.
"Was soll ich jetzt machen?" sagte Beneloh und hoffte, dass seine nun mehr real scheinende Halluzination ihm eine Antwort darauf sagen würde.
"Ich weiß nicht?!" antwortete ihm Phyll verwirrt, doch eine Stimme in seinem Kopf sagte "Lauf einfach darauf zu"
"Aber das sieht mir sehr solide aus, wie...Metall?" fragte Beneloh weiter.
"Das ist schon richtig so, es ist offen, auch wenn es geschlossen aussieht. Lauf einfach so rasch du kannst auf die Metallscheibe zu."
"Metall, wovon redest du Beneloh?" sagte Phyll verwirrt.
"Nun gut" dachte sich Beneloh und begann so rasch er konnte auf das Heavengate zuzulaufen. Zwar war er noch immer stark verwirrt was hier eigentlich vor sich ging. Er wusste kaum, was das Mädchen von ihm wollte, er wusste kaum, was passieren würde wenn er es nicht tat. Er wusste bloß, dass gerade ein Wunder vor seinen Augen geschehen war und er nun die Chance hatte, daran teilzuhaben.
"Warte!" rief ihm Phyll hinterher und folgte ihm so rasch er konnte.
Enkidu, seinen laufenden Sohn betrachtend und dies als eine viel interessantere als die eigene Krönungszeremonie einstufend, deutete zu einem der besonderen Elitesoldaten zum Schutz des Königshaus und befahl ihm mit einer Handgeste seinem Sohn zu folgen und auf ihn aufzupassen. Oder, ihn zumindest einen Arzt zurufen, so rasch wie sein Sohn auf eine solide Metallwand zuhielt.
"Das...was mach ich hier eigentlich?!" dachte sich Beneloh im Laufen und hoffte, das Mädchen würde es hören, "ich mein,...ich hab keine Ahnung was hier vor sich geht und dennoch laufe ich auf eine Metallwand zu...das ist doch verrückt!"
"Du musst jetzt hindurch, oder deine Ankunft hier wird wohl zu spät sein. Du willst doch nicht deinen Planeten opfern, nur wegen Zweifel?" hörte er die Stimme.
"Im Moment" antwortete ihr Beneloh geistig, "sieht es eher so aus als würde ich die Gesundheit meines Schädels opfern für ein Wunder" als die Metallplatte immer näher kam.
Marccu, der Elitesoldat dem befohlen wurde auf Beneloh aufzupassen, holte aufgrund seines Fitnesstrainings rasch auf und erreichte die Gruppe knapp bevor Beneloh und Phyll im vollen Lauf gegen die Metallplatte knallten.
Ein mitfühlendes Raunen ging durch die Menge, als sich plötzlich hinter der Metallplatte ein rot schimmernder, gen Himmel weisender Tunnel bildete und die bewusstlos auf den Boden zusammensackenden Beneloh und Phyll diesen nicht erreichten, sondern auf einmal verschwanden und zwei helle Punkte sich rasend schnell den Tunnel entlangbewegten.
Auch Marccu konnte das noch sehen und dachte sich, kurz vor dem Auftreffen seines Körpers auf die Platte, dass dies sehr unangenehm werden würde.
Wie er dann merkte, war das noch untertrieben.
Und die Welt um ihn herum wurde schwarz.

Krake

Das Meeresfrüchtchen

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