Die Schöpfer waren die Bauherren der Universa.
Ein neues und frisches Universum ist wie ein ungeschliffener Diamant. Es bedarf jemanden, der die Materie ordnen, der sie zu Planeten und Sonnen formt, der Pflanzen, Tiere und höhere Lebewesen daraus entstehen lässt. Kreative Genies, die um das kosmische Zusammenspiel in einem Universum wissen und die sich sowohl mit Physik, Chemie als auch Biologie auskennen. Dies waren die Schöpfer.
Diese Schöpfer waren nun im Universum Virgo und bauten munter drauf los. Sie hatten von Schicksal einen Spezialauftrag erhalten und wollten ihn so gut wie möglich erfüllen. Eigentlich hatte Schicksal ihnen nur erlaubt, ihrer Kreativität vollen Lauf zu lassen, ohne Rücksicht auf irgendetwas.
So entstanden Planeten, die komplett aus Wasser bestanden. Sonnen, die aus harten Gesteinskrusten bestanden und nach innen leuchteten, Lebewesen die auf Ohren gingen und vieles mehr. Sonnensystem, die innerhalb von einem Jahrhundert in sich selbst zusammensinken würden.
Doch der Bau eines Universums war sehr gefährlich und musste gut geplant werden. Die innere Masse eines Universums muss sich stets in einem Gleichgewicht befinden, sonst könnte das Universum eventuell aus der Bahn ausbrechen und wer weiß wohin rollen. Deshalb achteten die Schöpfer extrem auf eine sorgfältige Ausbalancierung der Galaxien, Sonnensystem und Planeten innerhalb des Universums Virgo, so wie sie dies immer taten. Etwaige Planetenzerstörungen wurden miteingerechnet und "Hot Spots", Stellen, die besonders gefährdet waren bei Veränderung die Bahn des Universums um die Glaskugel aus dem Gleichgewicht zu bringen, wurden doppelt und dreifach abgesichert. Deshalb konnte nciht einfach jeder dahergelaufene Gott oder Anthropomorph ein Universum errichten. Es braucht einerseits Künstler und andererseits Mathematikgenies, die etwas von Universumsstatik verstanden.
Besonders stolz waren die Erbauer auf Planeten, die zwar prinzipiell nicht sehr vom eigentlich Bauplan abwichen, aber dennoch seltsam waren.
So zum Beispiel der eine Planet, der anstatt eine Sonne zu umkreisen wie dies andere Planeten taten, selbst von drei Sonnen umkreist wurde. Der Planet an sich stand komplett still und die Sonnen rotierten in elliptischen Umlaufbahnen um ihn. Er wurde mit Wärme versorgt, würde sicher Leben hervorbringen und war doch vollkommen anders als jeder andere Planet, den sie bis jetzt erschaffen hatten.
Einzig und allein ein Objekt, dass Schicksal gefordert hatte, bereitete einem Schöpfer Kopfzerbrechen.
"Sollen wir ...DAS...wirklich bauen?" fragte er nervös seine Kollegen.
"Ja, Schicksal hat es gesagt"
"Klar!"
"Klingt doch witzig!"
"Hossa" hallten die Antworten wieder.
Das beruhigte den Schöpfer in keinster Weise. Vor allem das "Hossa" ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Was zum Teufel bedeutete das überhaupt? Hat eigentlich schon irgendjemand diesen Schöpfer verstanden?!
"Aber...ihr kennt die Konsequenzen dieses...Planeten, nicht wahr? Was er anrichten wird hier?"
"Ja, das wird sicher interessant!"
"Klar!"
"Jap"
"Hossa!"
"Und ihr glaubt nicht, dass das falsch ist? Können wir so etwas wirklich verantworten?" fragte der nervöse Schöpfer weiter.
"Schicksal will es so, Schicksal bekommt es so. Immerhin leiden nicht wir darunter...frag mich nicht, wieso er das so will, wir bauen den Planeten einfach nur."
"Ja, aber..." sagte der Schöpfer "er ist...ein Gefängnis? Ne? Ihr wisst was ich meine?"
"Hossa?"
"Ach halt die Klappe, wer fragt dich?!"
"..."
"Nein, wir bauen ihn" fuhr ein anderer Schöpfer fort, "Schicksal hat Tempus Morti verlangt. Ausdrücklich. Da gibts keine Diskussion. Er wird schon wissen, was er tut."
Der besorgte Schöpfer gab schließlich nach.
"Nagut, dann bauen wir Tempus Morti. Obwohl mir garnicht wohl dabei ist...aber dahinter wird schon ein Plan stecken, oder zumindest eine Idee...hoffe ich mal"
"Mir egal" sagte ein anderer Schöpfer "ich will die Arbeit hier nur erledigt haben. Mir behagt das Baumaterial nicht".
"Mir auch nicht" sagte der nervöse Schöpfer "es ist so...unheimlich...".
Unterdessen war Psychose bereits mit seinen Kindern, sechs an der Zahl, bei Schicksal eingetroffen. Er war sich unsicher, wieso er zu Schicksal gerufen wurde. Generell war sich Psychose immer unsicher, das gehörte nunmal zu seinem Dasein, doch zu Schicksal gerufen zu werden erhöhte diese Unsicherheit erheblich. Er musste etwas falsch gemacht haben und würde jetzt bestraft werden, ganz sicher. Er hat es ja nicht anders verdient.
Während Psychose Schicksal begrüßte und umgekehrt, saßen, standen und sprangen die sechs Kinder von Psychose um die Glaskugel herum, vollkommen desinteressiert an Schicksal. Sie interessierten sich sowieso meist nur für sich selbst.
Schicksal erklärte Psychose, dass er und seine Familie das Universum Virgo bekommen würden. Sie durften dort ihren Einfluss auf die Lebewesen entfalten und konnten sich dort bewähren. Es sei ein Geschenk für sie, von ihm.
Psychose war erleichtert diese Worte zu hören. So schlimm war diese Nachricht garnicht.
"Habt ihr das auch gehört, Kinder?" fragte er nunmehr fröhlich.
"Was?! Wer?! Wo?!" fragte Paranoia panisch.
"Schicksal hat gesagt wir bekommen in Universum" klärte Selbstverletzung seine Schwester auf.
"Na bitte, zumindest einer hat mir zugehört" freute sich Schicksal.
"Das ist das nächste, was ich hier an selbstverletzendem Verhalten finden kann" atnwortete Selbstverletzung lächelnd.
"Ach ja, danke" grummelte Schicksal. Irgendwie wusste er zwar, dass diese Kinder einfach so waren, dennoch fand er jeden einzelnen von ihnen unheimlich.
"Fehlt nicht einer von euch? Seid ihr nicht sieben Kinder?" fragte Schicksal verwundert und blickte dabei zu Psychose, der versuchte so unschuldig wie möglich dreinzusehen, damit ihm niemand was anhängen konnte.
"Wir wissen nicht, wo er ist" antwortete Multiple Persönlichkeitsstörung.
"Und der Rest von uns auch nicht" fügte Selbstverletzung hinzu, da man bei Multiple Persönlichkeitsstörung nie sicher sein konnte, wen er nun mit "Wir" meinte.
"Der kotzt uns sowieso an" grummelte Bulemie.
"Oh mein Gott, das Pferd spricht?!"
"Ich bin kein Pferd, Schizo...ich bin deine Schwester, Bulemie"
"Oh?" sagte Schizophrenie verwundert.
Schicksal hatte bereits Kopfweh von diesen Gesprächen. Die Kinder waren nie getrennt, immer zusammen...redeten immer von irgendwas was niemand verstand und es schien so, als würden sie sich selbst untereinander nicht verstehen...doch irgendwie taten sie es.
"Ich meinte Selbstmord. Wo ist Selbstmord"
"Der ist ein Sack" antwortete ihm Magersucht zaghaft.
"Jup" bestätigte Selbstverletzung. "Der ist nicht witzig. Der soll doch zur Hölle fahren".
"Ich war schon mal in der Hölle, dort gabs Lollipops und der Teufel hat mir seinen Blumengarten gezeigt" kicherte Schizophrenie.
"Das kann nicht sein, der verfolgt mich...außer du steckst mit ihm unter einer Decke..."Schwester"" sagte Paranoia nervös.
"Was meinst du, er soll zur Hölle fahren?" fragte Schicksal, "Er gehört doch zur Familie. Ihr könnt mir kaum erzählen ihr findet ihn zu krass! Ihr seid ne Gruppe von halluzinierenden, selbstzerstörerischen, paranoiden Irren und dann findet ihr Selbstmord doof und wollt ihn nicht dabei hab?! Grad ihr?! Euren Bruder?!"
"Ganz genau, der ist ein Sack" antwortete ihm Selbstverletzung. "Allein sein Gejammer die Ganze Zeit: Oho oho ich will mich umbringen, kann aber nicht weil ich unsterblich bin, mir gehts so schlecht. Das reicht schon als Dauernervensäge. Und wo ist bitte der Spaß dabei sich umzubringen? Da gibts keinen Spaß. Also soll der mal zur Hölle fahren"
"Aha" bestätigte Magersucht die Analyse.
"Wieso gibst du uns das Universum? Was planst du damit? Was hast du vor? Ha? Na? Sag?" bohrte Paranoia Fragen um Fragen in Schicksal.
"Ähm ich..." wollte dieser antworten, doch Psychose unterbrach ihn.
"Das reicht Kinder, lasst Onkel Schicksal in Ruhe. Wir gehen jetzt in unser neues Zuhause, Virgo. Naja, wenn es mal fertig gestellt wurde."
"Komm mit Mister Pferdchen"
"Da ist kein Pferd, Schizo" sagte Selbstverletzung und fügte noch grinsend hinzu "und wenn, dann würde es Paranoia verfolgen!"
"Hey!" konterte diese.
Schließlich bewegte sich die ganze Familie fort von der Glaskugel, und Schicksal atmete erleichtert aus.
"Also mit solchen Anthropomorphen werden die Götter sehr viel Spaß haben" grinste er.
Alhym - 12. Nov, 23:07
Realität hatte genug Zeit um sich einen Dialog mit Schicksal zu überlegen.
Doch als sie bei der Glaskugel ankam, verflüchtigten sich alle vorüberlegten Worte blitzschnell und sie brachte nur ein zaghaftes:
"Da war diese Göttin, und die hat so genervt...und dann, dann war's zu spät und...das war alles die Schuld von dieser Göttin, du weißt ich würde nie...und dann diese Explosion und ach...es war ein Fehler ja, aber diese Göttin, du..."
"Das ist genug, ich weiß schon Bescheid" unterbrach sie Schicksal. "Ich habe einige Anthropomorphe Nachforschungen anstellen lassen. Es war nicht nur eine Göttin, es war eine Gruppe von ihnen. An die 10.000"
Realität atmete erleichtert aus, denn Schicksal schien nicht böse zu sein. Oder zumindest nicht mehr, eventuell hatte er sich schon abgeregt.
"Eine Gruppe von Göttern?" fragte sie deshalb. "Wozu das Ganze?"
Schicksal lächelte.
"Götter sind machthungrig, sie wollen soviel kontrollieren wie sie nur können. Und je mehr Universa da sind, desto mehr Lebewesen die es zu kontrollieren gibt."
"Also haben sie das alles nur durchgezogen um ein Universum zu erschaffen und ihr Herrschaftsgebiet erweitern zu können?"
Schicksal nickte einfach nur, lächelnd, was Realität sehr verwirrte. Wieso lächelte er...das konnte nichts Gutes bedeuten.
"Ich habe bereits einige Anthropomorphe beauftragt diese Götter, die sich derzeit verstecken, ausfindig zu machen und sie zu mir zu bringen".
Oh, deshalb lächelte er also. Die Vorfreude auf die Bestrafung.
"Wie hast du vor sie zu bestrafen?"
"Ich werde ihnen das geben, was sie haben wollten: Das Universum Virgo. Sie können dort Götter sein. Sie werden dort Götter sein. Solange, bis dieses Universum stirbt und wieder zu einem Nichts wird."
"Was?!" sagte Realität sichtlich entsetzt, "Du gibst ihnen was sie wollten? Du lässt sie gewinnen, sozusagen? Wo ist denn da die Strafe, ich verstehe das nicht..."
Nun begann sich Schicksals Lächeln zu einem Grinsen auszuweiten. Mit Funkeln in den Augen sah er Realität an und antwortete "Ja, sie haben mich dazu gezwungen mich um ein neues Universum zu kümmern. Und ja, ich werde es ihnen geben, aus freier Entscheidung. Doch ich muss es bauen, ordnen...und das können sie nicht beeinflussen. Das Kind, dass mich um Geld betrogen hat für Süßigkeiten, wird einen vergifteten Lutscher bekommen, der es Millionen Jahre lang quälen wird."
Realitäts Mund stand offen, als sie diese Worte hörte. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, wie man ein Universum so erschaffen kann, dass man damit irgendwie Götter bestraft...aber sie wusste, dass Schicksal schon einen Weg finden würde.
"Und welchem Anthropomorph wirst du die Kontrolle über Virgo geben?" fragte sie weiter. Jedesmal, wenn Schicksal wütend auf ein Universum war, durfte ein Anthropomorph praktisch die Kontrolle darüber übernehmen und seinen Einfluss darauf walten lassen. Natürlich waren dies nur negative Anthopomorphe, so wie Krieg über das Universum Ares herrscht oder Depression sich in Heliopolis Universum austobt.
"Ein besonderer. Es ist alles Teil meines Plans" sagte Schicksal.
"Aber...wie? Wie quält man die Götter, indem man den Lebewesen dort etwas aufbürdet? Krieg herrscht über Ares und die Lebewesen bringen sich nur ständig gegensetigi um, aber das würden sie auch sonst tun. Nun gut, er verstärkt es extrem, aber dass lässt die Götter dort kalt. Und Depression...ist ein Geschenk für die Götter, Sekten boomen in diesem Universum...mir ist kein einziges Universum bekannt wo der Einfluss eines Anthropomorphen etwas angerichtet hat, was die Götter irgendwie negativ beeinflusst hat. Wer ist es also?"
"Nun", antwortete ihr Schicksal, "wie verärgert man Götter? Sie sind abhängig von ihren Gläubigen...ihnen ist es egal wie es den Gläubigen geht...außer, die Gläubigen hassen die Götter. Machen sie verantwortlich für Missgeschicke und nicht mich, das Schicksal. Stell dir ein Universum vor, indem der Großteil der Lebewesen zwar an Götter glaubt, sie jedoch hasst und ihnen den Tod wünscht. Wie peinigend muss das sein für so selbstverliebte Egomanen wie Götter es sind? Ja, extrem peinigend"
Realität sah jetzt noch verwirrter aus als zuvor. Der Plan war zwar gut, doch wie erreicht man dies?
"Wie? Wer übernimmt die Kontrolle über Virgo?" fragte sie erneut.
"Unfälle, Tod, Krankheit, alles wird dem Schicksal zugeschoben. Doch ist man psychisch krank, ist der Gott schuld. Der Gott, der einen leiden lässt, um auf den richtigen Weg zu führen oder so einen Quatsch. Der Gott, der am Ende über die Seele urteilt, der Gott, der für die Seele verantwortlich ist, der Gott der die Seele geschaffen hat."
"Dann schickst du also..."
"Ja," unterbrach Schicksal Realität, "Psychose."
Alhym - 12. Nov, 22:15
Langsam erwachte die Seele aus einem 1.000 Jahre andauerndem Schlaf.
Sie schritt die Stufen ihrer Villa hinab, betrachtete kurz den 50 Meter langen Esstisch, über dem ein Kronleuchter schwebte, der mit echtem Sternenlicht bestückt war und ging gelangweilt in das Wohnzimmer in der Größe eines Fußballfeldes.
Zwar ist es anfangs, nach dem ersten Schock, ganz nett tot zu sein, da man alles was man denkt sofort bekommt und die Gedanken in Isaiah sofort Gestalt annehmen. Dennoch wird das mit der Zeit rasch langweilig. "Rasch" im Sinne einer unsterblichen Seelen. In den ersten 10.000 Jahren seit seinem Tod hatte diese Seele enorm viel Freude, die nächsten 2.000 Jahre wurden leicht langweilig. Deshalb versuchte sie es mit Schlaf. Einem Konzept, dass Seelen eigentlich überhaupt nicht brauchen, genauso wenig wie Nahrung oder Atmung.
Wieso hatte er bloß ein Esszimmer in seiner Villa erschaffen...total sinnlos.
Der simulierte Schlaf hatte eine nette Abwechslung gebracht. Zwar waren alle Träume lenkbar und deshalb nicht viel anders als Isaiah selbst, doch immerhin lag er 1.000 Jahre lang nur in einem Bett und bewegte sich nicht. Das ist auch mal eine interessante Erfahrung.
Irgendetwas hatte diese Seele, die blau-grün schimmerte, aus dem Schlaf geholt. Ein Geräusch. Es klang so, als wäre es von der Tür gekommen. Was ziemlich merkwürdig war.
Denn die Seelen auf Isaiah kommunzieren kaum miteinander. Wozu auch? Jeder erschafft sich einfach die Gesellschaft die ihm passt, bringt ganze Planeten auf den Raum eines Hauses unter, da die Gesetze von Raum und Zeit in Isaiah außer Kraft gesetzt wurden. Alles hier dient nur dem Zweck der Erholung der Seelen vom Leben. Um ihnen Kraft zu geben, für einen neuen Anlauf.
Der einzige Besuch, den diese Seele jemals hatte, war eine andere Seele die in ihrem früheren Leben einmal Stalker war. Sie fand es unbefriedigend erfundene Wesen zu stalken und versuchte sich nun an realen Seelen. Das bereitete dieser Seele auch nicht so viel Freude, da jegliche Angst wegfällt, wenn man unsterblich ist. Wird man halt ein paar Jahre hindurch ständig beobachtet. Meine Güte, kann doch nichts passieren hier.
Die Seele trottet zum Eingang des Hauses und blieb dann geschockt stehen.
Sie erkannte den Brief der am Boden lag und durch den Briefschlitz geschoben wurde sofort.
"Verdammt..." sagte die Seele nur, als sie den Brief aufhebte und zu lesen begann.
"Sehr geehrte Seele!
Das Ministerium für Leben hat die Ehre Sie darüber zu informieren, dass speziell Sie in einem komplizierten Verfahren dafür ausgewählt wurden wiedergeboren/zum ersten Mal geboren zu werden!
Sie haben die Ehre Wunder wie Harndrang und Schmerzen zu erleben, Dinge, die wir Ihnen hier nicht bieten können! Genießen Sie die Freuden des Lebens, solange sie dies können, und das ist sowieso kurz, also keine Panik!
Sie wurden für das Universum Virgo ausgewählt. Nähere Zuordnungen zu Lebewesen werden noch folgen, das Universum befindet sich derzeit noch in der Aufbauphase, da es erst vor Kurzem entstanden ist.
Wir dürfen Sie darauf hinweisen, dass Sie keine Wahl haben. Sie werden geboren, ob Sie wollen oder nicht. Jegliche eigene Meinung, Angst oder Zweifel stecken Sie sich bitte sonstwohin und melden sich alsbald im Ausbildungslager. Sollten Sie nicht kommen, dann werden sie von uns gekommen...das mag jetzt seltsam klingen, aber sagen wir mal, Sie wollen nicht wissen was das real bedeutet!
Ihre Ausbildung wird kurz und dennoch fundiert sein. Den Rest müssen Sie selbst im Leben herausfinden, darin besteht ja der Spaß. Um zu verhindern, dass Sie sich an all dies erinnern und sofort umbringen nachdem Sie geboren wurden und ein Messer halten können, werden Ihre Erinnerungen an Isaiah für die Zeit Ihres Lebens blockiert.
Nach Ihrem Tode werden Sie wieder hierherzurückkehren und eventuell für spätere Aufträge in Betracht gezogen.
Wir wissen, dass ist Willkür, nur so am Rande.
Nochmals: Widerstand ist zwecklos.
Leben (Anthropomorph)
Leiter des Ministeriums für Leben und andere witzige Angelegenheiten
Isaiah"
"Na toll" dachte sich die Seele, die bereits dreimal wiedergeboren wurde.
Sie dachte nicht daran, Widerstand zu leisten, das hatte sie bereits einmal versucht. Doch dann kamen andere Seelen, speziell ausgebildete Seelen, die bewaffnet waren. Man denkt sich zuerst nichts dabei, da man ja unsterblich ist. Was sollen Waffen denn schon anrichten? Bis man getroffen wird von einem seltsamen Strahl und plötzlich Emotionen wie Angst, Einsamekeit, Panik und viele mehr sich in einem entfalten und man keuchend zusammenbricht und nicht mehr fähig ist zu denken und handeln. Daran hätte die Seele denken sollen damals...Das, was man nicht mehr töten kann, peinigt man einfach seelisch. Natürlich, seelisch.
Diesen Fehler würde er diesmal nicht mehr machen, sondern wie befohlen zum Ausbildungslager gehen.
Ausbildungslager haha.
Terrorzentrum trifft es besser.
Ihm macht das zwar nichts mehr aus, da er schon Erfahrung hat mit Leben, aber einige Seelen die noch nie geboren worden waren werden eine sehr harte Zeit haben.
Zumindest kann man nach seinem Tod immer wieder und sofort nach Isaiah zurückkehren. Das wird sich niemals ändern.
Alhym - 12. Nov, 19:07
Schicksal betrachtete die Lichter der Universa, die auf der Oberfläche der Glaskugel reflektiert wurden und dort ihr ganz eigenes Ballett für ihn tanzten. In allen möglichen Farben tanzten die Lichter, zogen teils wirre Bahnen auf der Oberfläche durch die Bewegung der Universa um die Glaskugel. Nichts emittierten auch eine Art Licht, jedoch war dies komplettes Antilicht. Es hätte nicht schwärzer sein können und nichts ist schwärzer als Antileicht oder ein Nichts. Das Fehlen jeglicher Materie oder Energie beraubt ihnen auch jegliche Sustanz und so zeigte sich das Antilicht der Nichts auf Schicksals Glaskugel als tiefschwarze Punkte, die zwischen den schimmernden Lichtern der Universa umhertanzten.
"Hallo Schicksal" sagte eine freundliche Stimme und riss Schicksal aus seinen Tagträumen.
"Hallo Zeit" antwortete Schicksal und winkte auch ihren Kindern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu. "Wo ist denn Raum? Wieder mal nicht mit dir unterwegs?"
"Er ist ein Mann, muss ich noch mehr dazu sagen?" antwortete Zeit gelassen.
"Nutzlos" fügte Zukunft, ein Junge mit knappem Haarschnitt und adrettem Anzug, hinzu.
"Ich mag Papi" erwiderte Vergangenheit, die in schwarz-weiß zu sehen war und immer altmodische Kleidung trug, egal wer sie betrachtete.
"Von mir aus" sagte Zukunft "dennoch ist er nutzlos. Was macht der schon? Er ist Raum, großartig. Er ist einfach da um da zu sein. Was für eine Aufgabe"
"Ohne ihn würde es uns nicht geben" sagte Gegenwart, ebenfalls ein Junge.
"Seine einzige große Leistung, dass er mich erschaffen hat" antwortete Zukunft.
"Nana Kinder, wir wollen uns doch nicht so vor Schicksal benehmen, oder?" sagte Zeit und blickte dabei auf Schicksal, der schon wieder leicht gelangweilt in eine andere Richtung sah.
"Also, wie gehts, Schicksal?" fragte ihn Zeit schließlich.
Schicksal konzentrierte wieder seinen Blick auf die Vierergruppe vor ihm und glaubte kurz gesehe zu haben, wie Vergangenheit ihm die Zunge herausgestreckt hatte. Naja, Kinder.
"Wie immer danke. Was führt euch zu mir? Probleme? Rassen die mit der Zeit rumspielen und sie zu ändern versuchen?"
"Das macht mir Kopfweh..." jammerte Vergangenheit. Jedesmal wenn eine Veränderung in der Vergangenheit erfolgreich von statten ging, bekam sie Kopfschmerzen. Sie hatte das gesamte Wissen der Vergangenheit zu tragen, alle Ereignisse punktgenau. Sie hasste es einfach, wenn jemand dies änderte und sich für einen kurzen Zeitpunkt alles um sie herum plötzlich zu drehen begann, durch die Neuordnung ihres Wissens in ihrem Gehirn. Nach diesem Prozess hatte sie immer Kopfweh, doch ein fröhlicher Ritt auf einem Meteor konnte sie meist wieder fröhlich stimmen.
"Nein, das nicht" antwortete Zeit "Mir ist einfach langweilig. Ich wollte ein wenig mit dir plaudern".
"Ihr Mann macht es ja nicht mit ihr" sagte Zukunft sarkastisch.
"Über was magst du denn plaudern?" fragte Schicksal sie.
"Das weiß ich auch nicht, ich hatte gehofft du hast eine Idee".
"Als ob" lachte Zukunft, doch hörte rasch damit auf, als Schicksal in böse anstarrte. "Tschuldige" fügte er noch hinzu.
Gerade als Schicksal antworten wollte, passierten rasch einige Dinge hintereinander. Zukunft, der die ungefähre Zukunft von Nehemiah sehen konnte und dessen Vorahnungen besser wurden, je näher dieser Zeitpunkt rückte, begann auf einmal süffissant zu lächeln. Wenige Momente später verschluckte sich Gegenwart und drohte beinah daran zu ersticken und kurze Moment darauf sagte Vergangenheit nur "Oh, ich glaube wir müssen weg. Jetzt. Sofort."
"Was ist denn los?" fragten Zeit und Schicksal fast simultan.
"Das erklären wir die später, Mutter" sagte Zukunft und begann an dem Kleid von Zeit zu zerren.
"Ja Mami, lass uns gehen, jetzt, bitte..." sagte Vergangenheit und packte ihre Mutter an der Hand, während Gegenwart einfach nur mehr zu schieben begann.
Zusammen drückten sie ihre verwunderte Mutter weit weg von Schicksal uns der Glaskugel und ließen einen verwunderten Schicksal zurück.
Als Zeit noch kurz einen Blick über ihre Schulter warf, konnte sie nun auch sehen was ihre Kinder beunruhigte.
Hinter Schicksal, Milliarden Lichtjahre entfernt, war eine gewaltige Energieentladung zu sehen. Zwar war sie nur sehr klein zu sehen, doch Zeit erkannte sofort was dies war.
Kurze Zeit später traf das Licht dieser Energieentladung auch bei der Glaskugel ein und spiegelte sich auf der Oberfläche. Schicksal bemerkte dies und erkannte dieses Licht ebenfalls sofort. Die totale Überlagerung aller Farben, die hektischen Energieausbrüche am Rand des Lichtes, das turbulente Umherwirbeln innerhalb des Lichtpunktes. Und all das dort, wo sich eigentlich ein tiefschwarzer, dunkler Punkt befinden sollte.
Virgo.
Langsam und fast schon gelähmt vor Wut drehte sich Schicksal im Schneidersitz sitzend in die Richtung von Virgo um und blickte in die Richtung des ehemaligen Nichts Virgo, dass nun das Universum Virgo war.
"Jemand...wird...dafür...büßen..." brachte er gerade noch hervor, bevor seine Wut einem Vulkan gleich explodierte und er laut brüllte "REALITÄT!!!!!!!!!!!!! SOFORT zu mir!!!!!!!!!!!!"
Wann immer ein Universum neu ensteht, kann man es nicht einfach sich selbst überlassen, Unzählige Arbeiten müssen durchgeführt werden. Die Schöpfer müssen die Materie richtig formen, zu Planeten Sonnen Pflanzen Tieren und höheren Lebewesen, es müssen Seelen aus Isaiah vorbereite und trainiert werden und dann zu diesem Universum gebracht um dort geboren zu werden, die wichtigsten Anthropomorphe musstem dem Bewusstsein des jungen Universums die Grundkonzepte des Daseins beibringen, hauptsächlich Raum und Zeit, unendlich viel Arbeit. Unendlich viel Arbeit, die Schicksal nicht vorhatte zu machen, und nun muss er es tun.
Ohja, jemand würde sehr leiden müssen hierfür.
Alhym - 12. Nov, 18:35
Realität war eine ernste Frau, deren langen Haare in allen nur möglichen Haarfarben gefärbt waren, Strähne für Strähne. Anders als zum Beispiel der Anthropomorph Schönheit, dessen Haar- und Augenfarbe sich in einem konstanten Fluß befand und sich stets wandelte, blieben die Haarfarben von Realität konstant.
Ihre Augenfarbe war durch ein stechendes Grün bestimmt, mit einem kleinen Hauch aller anderen möglichen Augenfarben. Der Rest ihres Körpers entsprach ansonst einer normalen Frau. Realität hatte einfache keinen Willen mehr, auch noch den Rest allen möglichen Realitäten anzupassen und am Ende wie ein Picasso-Gemälde auszusehen. Immerhin war sie eine erwachsene Frau und auf Schönheit bedacht.
Realität hatte bereits mehrere Universa, Nichts und ??? (nicht mal Anthropomorphe wussten, was diese seltsamen, leuchtenden Objekte in Nehemiah waren. Sie waren aber nun mal da, störten niemanden und wurden deshalb nicht weiter beachtet) passiert und näherte sich langsam dem Nichts Virgo, in dem sie die Auslöschung zweier Materien beobachten und für den korrekten Ablauf der Realität sorgen sollte. Ein Kinderspiel.
"Hhhhhhhhhhhhhhhhhheeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeyyyyyyyyyyyyyyy! Warte mal eben!" drang eine laute, nervig klimmende Stimme an ihr Ohr und Realität drehte sich verwundert um.
Eine Gestalt lief ihr hinterher und erreichte sie schließlich keuchend. Realität erkannte sie sofort als eine Göttin, jedoch wirkte dieser nicht sehr trainiert. Sie hatte noch keine Funkeln in den Augen, keine Gier die darin zu sehen war, ihre Augen waren einfach nur...leer. Vermutlich das was sich dahinter befand auch...
"Ähm ja?" sagte Realität zu der Göttin, die endlich aufgehört hatte zu Keuchen und nun auch Worte finden konnte.
"Hallo!" begrüßte die Göttin Realität.
"Ja, Hallo" antwortete Realität, leicht genervt. "Was gibt's?"
"Mein Name ist Nephila, ich bin eine Göttin, und hab da mal eine wichtige Frage an dich!" sagte die Göttin nun mit heiterem Gesichtsausdruck.
"Muss das jetzt sein? Ich habe gerade zu tun"
"Ja bitte bitte! Weil, alle meine Freunde verstehen sie nur ich nicht...und ich dachte du als Realität könntest mir da sicher helfen. Also?!"
Realität hatte noch etwas Zeit, also gönnte sie der Göttin ihre Frage.
"Na dann, schieß los." sagte sie zu der kleinen Gestalt.
"Gut. Also: Wenn ein Baum im Wald fällt und es ist niemand da es zu bemerken, ist er dann wirklich gefallen"
"Ja" schoss es aus Realität hervor und sie drehte sich bereits um, um sich wieder auf den Weg zu Virgo zu machen.
"Heyheyhey! Warte mal!" rief die Nephila.
Realität hielt inne und drehte sich erneut zur Göttin "Was ist?"
"Das glaub ich aber nicht"
"Hallo ich bin Realität. R e a l i t ä t"
"Ja, aber nicht der Anthro Wahrheit ne?"
"Ja und? Ich BIN Realität. Du hast gesagt "Wenn ein Baum im Wald fällt", wieso interessiert mich noch der Rest der Frage, du hast gesagt er fällt. Er ist gefallen und Ende"
"Es war aber niemand da, um ihn zu sehen oder hören!" antwortete Nephila hektisch. "Wie kann etwas passieren, wenn es niemand sieht?!"
"Kein Sterblicher. Ich krieg das sicher mit, als Realität. Also auf Wiedersehen jetzt ich hab noch zu tun" sagte Realität und ging weiter.
"...du hast es aber nicht gesehen..." sagte Nephila.
Realität blieb erneut stehen und drehte sich wieder zur Göttin um. Langsam wurde sie wütend.
"Bitte?! Ich BIN Realität, wie oft muss ich das jetzt noch erklären? Wenn es passiert, dann weiß ich das auch!"
"Das ist aber nicht Sinn der Frage! Das ist eine philosophische Frage!" antwortete Nephila, leicht nervös wirkend. Realität dachte, dies sei aufgrund dessen, dass die Göttin es sich mit einem der wichtigsten Anthropomorphe verscherzen könnte. In ein paar Minuten wusste sie jedoch, wieso die Göttin wirklich nervös war.
"Ja? Achso aha? Dann geh doch zu Philosophie und frag den! Der weiß das dann sicher besser als ICH, ich bin ja nur Realität!" fauchte Realität Nephila wütend an.
"Ne, der faselt nur was, was niemand versteht. Schau, es geht drum dass nicht einmal du es gemerkt hast, und ob es dann wirklich passiert ist. Darum gehts in der Frage!"
"Die Frage ist dumm."
"Garnicht"
"Doch"
"Neeeee!"
"Langsam reichts mir hier! Kein Wunder, dass deine Freunde dich belächeln, wenn du dich als Göttin mit so dämlichen Fragen aufhältst. Wozu überhaupt?! Wozu braucht eine Göttin Philosophie? Die hält doch nur Zeit auf, damit bewegt man nichts, wozu genau brauchst DU also Philosophie?!" schrie Realität schon wütend.
Nephila blinzelte kurz an Realitäts Schulter vorbei, lächelte süffisant und sagte noch rasch "Dafür" bevor sie rasch weglief.
"Was für eine Irre...was sollte das denn?" fragte sich Realität, als sie ein vertrautes Geräusch wahrnahm. Jedenfalls den ersten Teil davon.
Denn normalerweise sollte der Zusammenstoß der Teilchen anfang mit einem pkkk und gefolgt von einem blop. Das normale Geräusch, wenn sich zwei Teilchen gegenseitig auslöschen.
Doch das Geräusch das Realität hörte verlief anders: pkkk,...,...,...,...,...KAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAABBBBBBBBOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOMMMMM.
"Verdammte...neinneinneinneinneinnein...ach du heilige...nein...oh gott...nein..." jammerte Realität, als sie genau wusste was passiert war, jedoch noch nicht wie.
Sie begann jedoch sofort, Nephila zu hassen.
Und hatte extreme Angst davor, Schicksal vor die Augen zu treten.
Das Nichts Virgo war extrem glücklich.
Diese zwei Teilchen, die ihm leichte Schmerzen verursachten, waren endlich zusammengestoßen. Endlich würde es wieder allein sein, in einer absoluten Nicht-Existenz, so wie es sein soll.
Doch kurz nach dem Zusammenprall war irgendetwas anders. Gewaltig anders. Der Schmerz steigerte sich in Sekunden ums Milliardenfache, verbreitete sich überall im Nichts.
Was war passiert? Wieso haben die Teilchen sich nicht ausgelöscht? Wie können zwei Teilchen bei einer Explosion ihre Masse verdoppeln, trippeln und dann ins Milliardenfache hochschrauben?! Wieso war das "Etwas Virgo" nun unendlich größer als zuvor?
Diese Frage mussten jemand anders klären. Nun ging es ums nackte Überleben, bevor das Etwas Virgo alle Teile des Nichts Virgo verdrängt hatte. Reflexartig umklammerte das Nichst Virgo jeden Teil und Winkel des Etwas Virgo, hielt es fest in seinem Griff und schnappte sich jeden noch verfügbaren Raum, den das Etwas noch nicht für sich eingenommen hatte.
Und aus dieser panischen Umklammerung des Nichts Virgo mit dem Etwas Virgo entstand das Universum Virgo, das nie hätte sein sollen.
Alhym - 12. Nov, 15:43
Viele Milliarden Jahre bevor Beneloh geschockt aus seinem Traum erwachte, schwebt das Nichts "Virgo" durch Nehemiah, wie es das bereits viele Millionen Jahre zuvor getan hat.
Wenn man mehrere Millionen Jahre nichts zu tun hat kommen gewisse Gedanken auf. Man beginnt zu philosophieren, und genau dies tat das Nichts Virgo nun.
"Wenn ich ein Nichts bin...bin ich dann überhaupt?".
Vorsichtig dachte es diesen Gedanken, da diese sehr revolutioniär und schockierend waren für das Nichts Virgo. Es kannt nur den Zustand des absoluten nichts-seins, der endlosen Nicht-Existenz. Die Frage nach dem "Was bin ich eigentlich?" machte dem Nichts Virgo Angst, da sich herausstellen könnten, dass es doch "etwas" ist. Und etwas zu sein, würde die Existenzs eines nichts zu sein aufheben. An Selbstmord war das Nichts Virgo nicht interessiert.
So schwebte es weiterhin durch Nehemiah und bemerkte nicht, dass sich im Laufe der Zeit "Etwas" in ihm geformt hatte. Dieses etwas wurde einzig und allein aus den Gedanken des Nichts Virgo geboren, ein natürlicher Prozess in Nehemiah. Selbst Gedanken brauche eine gewisse Substanz, irgendetwas, um sich daran zu klammern und gedacht werden zu können. Da das Nichts Virgo hier absolut nichts anbot, entstand das Teilchen Virgo. Ein klitzekleines Atom, in einem unendliche scheinend Kosmos der absoluten Leere, gefüllt mit philosophischen Gedanken über die eigene Existenz.
"Was bin ich, wo kam ich her, wo gehe ich hin und wer ist dieses ICH überhaupt, der dies denkt? Denke ich und bin ich deswegen, oder bin ich, weil ich gedacht wurde?" schossen Gedanken durch das Teilchen Virgo, während es mit annähernder Lichtgeschwindigkeit aufgeregt durch das Nichts Virgo sauste.
Um das Nichts Virgo nicht zu gefährden und ungewollte, spontane Umwandlungen von Nichts in Universa zu verhindern, entstand kurz nach dem Teilchen Virgo das Anti-Teilchen Virgo. Dies bemerkte das Nichts Virgo nun und war garnicht erfreut, zwei "Etwas" in sich zu tragen. Eine Plage, eine Pest, eine Gefährdung der eigenen Existenz und der Jahrmillionen dauernden ewigen Stille der Nicht-Existenz.
Sollten sich Teilchen und Antiteilchen Virgo treffen, würden sie sich der Regeln der Physik und Realität nach auslöschen und gegenseitig vernichten. Dabei würde das Nichts Virgo wieder in den Zustand der absoluten Leere zurückkehren können. Es war dem Nichts Virgo egal, dass dieser Prozess Millionen von Jahre dauernd könnte, wenn sich unkontrolliert durch die Gegend fliegende Atome in einem Milliarden Lichtjahren großen Gebiet finden müssten. Die Chance war zwar äußerst gering, dass dies rasch vonstatten ging, doch das Nichts Virgo hatte ewig Zeit zu warten.
Doch damit die Realität in solchen kritischen Moment, an denen Leben und Tod nur ein Spalt in Haaresbreite trennt, indem sich Nichts und Universum so extrem nahe kommen, auch wirklich funktioniert, bedarf es der Obhut und Kontrolle des Anthropomorphen Realität. Diese war auch bereits auf dem Weg um das Ereignis zu beobachten und für den richtigen Ablauf zu sorgen, all dies im Auftrag von Schicksal. Nichts ungewöhnliches in Nehemiah.
Doch die Kollission des Dings das nicht sein sollte und des zweiten Dings das ebenfalls nicht sein sollte wurde bedroht von etwas, dass der spätere Meinung der Anthropomorphe nach niemals hätte sein sollen.
Von der Göttin Nephila.
Der Idiotin, wie sie die Anthropomorphe später nennen werden.
Alhym - 12. Nov, 03:36
Nehemiah kann man sich als eine enorm große Müslischüssel vorstellen.
In dieser Schüssel bewegen sich zahlreiche Universa und Nichts in kreisförmigen, elliptischen und spiralförmigen Bahnen um die große Glaskugel, in der sich Schicksal befindet.
Nichts sind der Anfang von Ende des Lebens. Aus einem Nichts kann ein neues Universum entstehen und ein Universum zerfällt bei seinem Tode wieder in ein Nichts. Ob und wie das geschieht, das ist Schicksal überlassen, und nur ihm.
Niemand weiß, wie Nehemiah entstanden ist und ob es überhaupt einen Anfang hatte und ein Ende haben wird. Nicht einmal Schicksal weiß dass, obwohl er so alt ist wie Nehemiah und schon immer da war. Laut Schicksal ist es nun einmal da, und ob es je angefangen hat oder aufhören wird ist vollkommen egal, Hauptsache wir kümmern uns jetzt darum.
Mit "wir" meint Schicksal seine Helfer. Denn Schicksal selbst ist als höchste Instanz in Nehemiah auf die Glaskugel beschränkt und kann diese nicht verlassen. Er sieht dies gern als Schutz für sich selbst an, jedoch munkeln manche die Glaskugel dient als Schutz der Umwelt vor Schicksal.
Diese Helfer sind die sogenannten Anthropomorphe.
Anthropomorphe sind Verkörperungen von Ideen, Konzepten und Gedanken. Sprich von allem, was keinen eigenen festen Körper besitzt, aber dennoch in irgendeiner Form existiert. Unter ihnen gibt es zum Beispiel Realität, eine charmante und sehr aufmerksame Frau, oder das Ehepaar Raum und Zeit (lebenden Wesen als Raum-Zeit Gefüge bekannt) mit dessen Kindern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Anthropomorphe verkörpern diese Konzepte nicht nur, sie verhalten sich auch dementsprechend beziehungsweise sehen sie so aus.
Dies ist zum Beispiel der Hauptgrund, wieso keiner von ihnen gerne mit dem Anthropomorph "Sexuell übertragbare Krankheiten" zu tun hat, auch wenn er eigentlich ein netter Kerl ist.
Natürlich haben sie noch individuelle Verhaltensmuster, dennoch sind sie nur dazu da, um diesem Ding Leben zu geben. Wird etwas neues geboren, entsteht auch ein neuer Anthropomorph. Stirbt etwas, wird auch dieser Anthropomorph verschwinden.
Die Hauptaufgabe der Anthropomorphe ist einfach die Kontrolle ihres Bereiches. So bewacht Realität zum Beispiel ob die Realität nirgends gestört wird und ob alles nach den logischen und vereinbarten Regeln abläuft. Zeit, eine gestresste Mutter, achtet gemeinsam mit ihren Kindern über die Zeitlinie, obwohl die Kinder eher finden dass sie die ganze Arbeit machen und ihre Mutter nur dafür da ist, damit ihr Vater Raum, von dem sie noch weniger halten, einen Grund hat zu existieren.
Neben "neutralen" Anthropomorphen wie oben genannten gibt es noch viele, die mit eher positiven Eigenschaften bestückt sind, wie zum Beispiel Liebe, und natürlich auch welche die mit negativen Eigenschaften bestückt sind, so zum Beispiel der Anthropomorph Krieg.
Doch das ist noch lange nicht alles von diesem Konstrukt namesn Nehemiah. Denn Anthropomorphe sind so abstrakt und bündeln ihr jeweiliges Thema beziehungsweise die Idee so stark in sich, dass sterbliche Wesen die in den vielen Universa von Nehemiah leben, diese nicht wahrnehmen können. Es braucht Mittler, die für die sterblichen Wesen begreifbar sind, die sowohl mit sterblichen Wesen als auch mit Anthropomorphen reden können.
Dies sind die Götter. Es gibt zahlreiche von ihnen, Milliarden. Sie zeichnen sich durch eine Liebe zur Kontrolle von Gläubigen aus und einer unersättlichen Gier nach neuen Gläubigen. Dies soll sicherstellen, dass die Götter auch wirklich mit den sterblichen Wesen zu tun haben wollen und sich für sie, auch aus dubiosen Gründen, interessieren.
Unsere Nehemiah Rundschau ist noch nicht beendet...es gibt noch ein Gebiet dass wichtig zu erwähnen ist. Dieses wird Isaiah genannt und ist ebenfalls schüsselförmig, balanciert jedoch in einem einzigen Punkt auf der Kante von Nehemiah und gleitet dort langsam um Nehemiah. Dies ist der Ort, an dem die Seelen wohnen, ein blau-grün schimmerndes Paradies aus Astralstoff dass im Zeitraum einer Ewigkeit Nehemiah umrundet. Von dort aus kommen neuen Seelen und lassen sich in Lebensformen in ganz Nehemiah nieder, und dorthin kehren sie nach ihrem Tode zurück.
All dies, Nehemiah, Isaiah, die Universa und Nichts, Schicksal, Anthropomorphe und Götter, ist den sterblichen Wesen während ihrer Lebzeit nicht bekannt.
Und das ist auch gut so,...denn das würde sowieso niemand glauben oder aushalten können.
Alhym - 12. Nov, 01:16